Balve. Die Post an der Kormke schließt im Sommer. Warum das eine schlechte Nachricht ist. Warum die Politik gefragt ist.

Viele Bürgerinnen und Bürger haben es schon geahnt. Inzwischen ist es Gewissheit. Die Post in Balve schließt im Sommer. Schon jetzt muss die Stadtbevölkerung deutlich eingeschränkte Öffnungszeiten hinnehmen.

Dabei ist die Post für das gesellschaftliche Leben so notwendig wie Räder fürs Auto. Auch in Zeiten von WhatsApp und E-Mail, Facebook und Instagram sind Postsendungen in vieler Hinsicht unerlässlich. Persönlich unterschriebene Briefe gelten als rechtsverbindliches Dokument.

Viele Dienstleistungen lassen sich nur in einer Poststelle erledigen – wie Einschreiben mit Rückschein. Nicht selten braucht die Kundschaft auch Beratung vor dem Verschicken von Postsendungen.

Umso schmerzhafter ist die Nachricht für die Balver Bevölkerung, dass die einzige Poststelle in der Kernstadt in diesem Sommer schließt.

Dass die Post eine Nachfolgelösung anstrebt, ist bisher kein Trost. Es gibt schlicht noch kein Ergebnis. Schon jetzt müssen sich Bürgerinnen und Bürger allzu oft in den Nachbarort Garbeck bemühen.

Für Balves Infrastruktur ist die Nachricht der Deutschen Post eine klare Verschlechterung des Angebots. Sie nährt in Teilen der Bevölkerung das Gefühl, der ländliche Raum werde abgehängt, nährt das Gefühl, in einer unattraktiven Region zu leben, uninteressant für große Unternehmen, die offenbar nur noch auf Masse und Menge schielen.

Natürlich müssen Dienstleistungen wirtschaftlich sein. Aber eine Einrichtung wie die Deutsche Post ist ein Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Dass die Bundesregierung immer noch Anteile an dem einstigen Staatsunternehmen hält, ist kein Zufall.

Deshalb würde es sicher nicht schaden, wenn die Politik bei der Suche nach einer Nachfolge-Lösung für den Post-Standort im Raiffeisenmarkt an der Kormke helfen würde: damit in Balve weiterhin die Post abgeht.