Balve. Die Tradition der Pfarrgemeinde St. Blasius reicht bis ins Mittelalter. Archivar Rudolf Rath kennt sie.
Am Samstag, 3. Februar, feiert die Katholische Kirchengemeinde St. Blasius wieder ihr Patronatsfest zu Ehren des heiligen Blasius.
Das Festhochamt, mitgestaltet vom Männerchor 1874 Balve, beginnt um 18.30 Uhr in der Balver Kirche. Als Festprediger konnte Pater Ralph Greis aus der Benediktinerabtei Gerleve bei Billerbeck gewonnen werden, der seit vielen Jahren freundschaftlich mit Dechant Andreas Schulte verbunden ist. Zum Ende des Gottesdienstes wird der Blasiussegen gespendet.
Im Anschluss findet im Pfarrheim ein Empfang statt, zu dem alle Gemeindemitglieder, insbesondere auch die Fahnenabordnungen der Vereine herzlich eingeladen sind. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.
Zum Auftakt der Patronatsfeier findet um 10.30 Uhr im Seniorenhaus eine Heilige Messe statt. Von 14 bis 18 Uhr folgen dann in der Kirche insgesamt fünf Betstunden, darunter für Kinder, gestaltet von der Kfd und der Kolpingfamilie. Auch dabei wird zum Abschluss der Blasius-Segen gespendet.
Das Patronatsfest ist zugleich immer auch eine Gelegenheit der Begegnung. Da die Blasiusfeier auf einen Samstag fällt, bietet sich mehr Gläubigen die Gelegenheit zur Teilnahme als unter der Woche.
Rudolf Rath erkundet Tradition
Die Patronatsfeier hat in Balve eine lange Tradition und wurde immer auch als Fest zur Stärkung des Glaubens verstanden. Bis in die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war am Patronatsfest Feiertag und die Kinder der Katholischen Volksschule hatten schulfrei. Die Balver Christen kommen zusammen und besinnen sich des heiligen Märtyrers Blasius, der vor 1700 Jahren Bischof und Arzt in Armenien war und viele Wunder vollbrachte. So hat er durch seine Gebete einem Knaben das Leben gerettet, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Später wurde er im Zuge der Christenverfolgung enthauptet.
Pfarrarchivar Rudolf Rath weiß, dass die Balver seit jäh her eine besondere Beziehung zu St. Blasius haben: „Einer Legende zufolge, kam der Balver Pfarrer Karl Hoeynck im Jahre 1691 nach einer langen Nacht voller Krankenbesuche zum Bildnis des heiligen Blasius und flehte um Hilfe für die vielen an der Pest erkrankten Menschen. Am nächsten Morgen jedoch erkrankte Hoeynck selbst an der Krankheit. Die Gläubigen eilten zur Kirche und beteten für ihren Pfarrer vor dem Blasius-Bild – doch der Geistliche verstarb. Anschließend veränderte sich das Bild jedoch und stellte nach und nach das Gesicht des verstorbenen Pfarrers da. Als die Gläubigen das Blasius-Bild mit dem Antlitz ihres Pfarrers Hoeynck betend durch die Straßen der Stadt trugen, verschwand die Seuche tatsächlich aus der Stadt.