Balve/Iserlohn. Schützenverbände haben im Sportausschuss des Bundestages Position bezogen. Die heimische SPD-Abgeordnete reagiert.

Die heimische Bundestagsabgeordnete Bettina Lugk warnt vor den Folgen eines möglichen Bleimunitionsverbots auf das Schützenwesen und den Schießsport im Märkischen Kreis. „Die schweren Auswirkungen eines solchen Verbotes wurden in der Sitzung des Sportausschusses am 17. Januar noch einmal sehr deutlich. Ich habe zu diesem Thema eine klare Haltung: Bei einem Verbot für die Verwendung von Bleimunition durch die EU muss es eine Ausnahme für Schießsportarten und das Schützenwesen geben“, betont Lugk.

Bettina Lugk bei einer AWo-Runde
Bettina Lugk bei einer AWo-Runde © IKZ | Tim Gelewski

Andernfalls würden traditionelle Schützenfeste gefährdet. Der nördliche Märkische Kreis wäre mit seinen vielen Schützenvereinen stark betroffen.

Die Experten vom Deutschen Schützenbund (DSB) und vom Deutschen Skiverband (DSV) konnten laut Lugk in der Anhörung fundiert darlegen, warum bleifreie Munition die hohen Anforderungen an die Präzision der Schüsse nicht erfüllen kann. Folglich wären Athletinnen und Athleten in den Schießsportarten mit Ersatzmunition international nicht mehr wettbewerbsfähig.

„Das Schützenwesen und der Schießsport sind bereits jetzt sehr darauf bedacht die Umweltbelastung durch Bleimunition so klein wie möglich zu halten. Die Betroffenen gehen äußerst verantwortungsvoll mit der Handhabung der Munition um. Ein Verbot von Bleimunition für diese Bereiche wäre deshalb vollkommen unverhältnismäßig.“

Auf EU-Ebene liegt ein Vorschlag von Wissenschaftlern zu diesem Thema vor. Die EU-Kommission muss nun einen Vorschlag zur Umsetzung vorlegen. „Wir haben ein erstes Signal erhalten, dass die EU-Kommission Schützenfeste von der Regelung ausnehmen möchte. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, jedoch muss dies mit in den konkreten Vorschlag aufgenommen werden. Zudem müssen die Ausnahmen explizit auch für den Schießsport gelten“, so fasst Lugk die Forderungen zusammen.

Neujahrsempfang der CDU Menden: Bundestagsabgeordneter und NRW-Generalsekretär Paul Ziemiak (links) und Landtagsabgeordneter Matthias Eggers
Neujahrsempfang der CDU Menden: Bundestagsabgeordneter und NRW-Generalsekretär Paul Ziemiak (links) und Landtagsabgeordneter Matthias Eggers © WP | Dirk Becker

So hat sich Paul Ziemiak geäußert

Bereits kurz vor Weihnachten hatte sich der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Paul Ziemiak zum dem Thema gemeldet. Er hatte damals bereits Hoffnung gemacht, dass das von der Europäischen Kommission angekündigte Bleiverbot für die Schützen eine Ausnahme vorsehen solle. Er berief sich auf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.

Der heimische Bundestagsabgeordnete Paul Ziemiak zeigte sich darüber hoch erfreut. Gemeinsam mit dem Europaabgeordneten Dr. Peter Liese und den weiteren CDU-Bundestagsabgeordneten aus Südwestfalen hatte er sich, wie es hieß, in einem Brief an von der Leyen für die Prüfung einer Ausnahme stark gemacht.