Balve. Offenes Weihnachtssingen in der Balver Höhle: Mehr als 600 Besucherinnen und Besucher sind begeistert.
„Das offene Weihnachtssingen für alle in der Balver Höhle war ein toller Erfolg“, zog Schützen-Geschäftsführer Thomas Scholz kurz nach dem Ende der Veranstaltung am späten Samstagabend Bilanz. 600 Besucherinnen und Besucher habe man zählen können, darunter sogar viele aus dem entfernteren Umland. „Wir sind total glücklich, es hat dem Musikverein und uns einen riesigen Spaß gemacht. Zu den rockigen Weihnachtsliedern haben sogar einige Besucherinnen und Besucher getanzt.“
Einlass war bereits um 17 Uhr. Der eine oder andere Platz musste noch trocken gewischt werden. Ein paar Tropfen Wasser fielen hier oder dort von der Decke der Naturhöhle, was aber überhaupt kein Problem darstellte.
Schnell schmeckten heiße Getränke. Manche Tüte Popcorn wurde schon vor Beginn des Singens geleert.
„Vor zwei Jahren begann das Weihnachtssingen im Reitstadion in Wocklum. Die Idee dazu war aber schon vor Corona da“, erklärte Birgit Rapp, Ehefrau des Vorsitzenden der Schützen. Am Ende des damaligen Singens habe ihr Mann im Reitstadion das Mikrofon ergriffen und gesagt: „Im nächsten Jahr geht es in die Höhle.“ Das wurde dann 2022 wahr.
Texte per QR-Code aufs Handy
Um 18 Uhr konnte Rapp das Kindersingen eröffnen und Christiane Neuhaus und Sebastian Keil begrüßen, die die junge Sängerschar mit Keyboard und Gitarre begleiteten. Alle Texte der Lieder wurden auf einer Leinwand angezeigt oder konnten per QR-Code auf das Handy geladen werden.
Eine Stunde dauerte das Special für die Kinder. Unter den neun Liedern waren Hits wie „In der Weihnachtsbäckerei“ oder „Morgen Kinder wird’s was geben“. Nicht nur die Kinder sangen, auch die Erwachsenen klatschten und sangen kräftig mit. Die Zwillinge Johanna und Jonathan, mit roter Weihnachtsmannmütze zünftig ausgerüstet, waren hellauf begeistert.
Der Musikverein Balve war mit großer Besetzung angetreten. 50 Musikerinnen und Musiker sowie das poppig-rockige Blechbläser-Sextett übernahmen die weitere musikalische Gestaltung.
Mit traditionellen Weihnachtsliedern wurde das Publikum auf das nahende Weihnachtsfest einstimmt. „Ich war bis jetzt noch gar nicht in Weihnachtsstimmung. In der Hoffnung, ein wenig auf das Fest eingestimmt zu werden, bin ich hierher gekommen und wurde nicht enttäuscht. Jetzt freue ich mich auf das Fest“, erklärte Petra Wiesebel, die aus Iserlohn in die Höhle gekommen war.
Ein Highlight war das rockig-poppige Sextett des Musikvereins. Bei „Feliz Navidad“, „Last Christmas“ oder „All I want for Christmas is you“, hielt es einige Mitsängerinnen und -sänger nicht mehr auf ihren Plätzen. Sie tanzten mit.
Zum Schluss wurde es besinnlich
Das Ende wurde noch einmal sehr beschaulich. Mit weihnachtlichen Lieblingsliedern wie „Vom Himmel hoch da komm‘ ich her“ oder „Kommet ihr Hirten“ kam die Besinnlichkeit. Als zum Ende „Stille Nacht, heilige Nacht“ erklang, wurde es wirklich ganz ruhig und still.
Gutes Gemeinschaftsgefühl
Bedeutsam für den Erfolg des Weihnachtssingens war sicher auch das Gemeinschaftserlebnis, das sich schnell einstellte. Es gab keine Coronabremse mehr, keinen Abstand zwischen den Menschen, man konnte und durfte sich nahe kommen. Am Samstagabend sang in der Balver Höhle eine Gemeinschaft von Menschen, die sich sicher nicht alle kannten, von Nah und Fern zusammen gekommen waren, um gemeinsam zu singen und zu musizieren. Das verbreitete Wärme und menschliche Nähe, die über Jahre vermisst wurde. Es war eine großartige Idee, die von einer großen Anzahl von Menschen begeistert angenommen wurde.
Der Eintritt in die weihnachtlich geschmückte Hohle war frei, und die Preise für die leiblichen Genüsse familienfreundlich. So schmeckten roter und weißer Glühwein. Der Kinderpunsch schmeckte auch Erwachsenen. Kaltgetränke gab es natürlich auch. Pizza half gegen den Hunger. Popcorn und allerlei gebrannte Nüsse und Kerne verführten zum Naschen.
„Zum wirtschaftlichen Ergebnis kann ich noch nichts sagen“, so Thomas Scholz. „Sollte sich ein finanzieller Überschuss ergeben, wird dieser der Jugendarbeit beider Vereine zukommen.“