Garbeck. Garbecks 850-Jahr-Feier wirft seine Schatten voraus. Für den Ortsausschuss hat das rechtliche Konsequenzen. Wie gut, eine Fachfrau dabei zu haben.

Prominenz fürs Patronatsfest, eine Formalität mit großer Bedeutung und eine Fachfrau fürs Vereinsrecht: So lief die Herbstversammlung des Garbecker Ortsausschusses.

Lesestunde für den Garbecker Ortsausschuss: Weil man gerne eingetragener Verein werden möchte, war es dafür nötig, die überarbeitete Satzung in der Herbstsitzung am Donnerstagabend bei Syré komplett durchzuarbeiten – ein vorgeschriebenes Prozedere. Das Interesse war zur Freude des Vorstandes auch groß, mit 21 Stimmberechtigten waren schließlich fast alle Vereine, Gruppen und Einrichtungen Garbecks vertreten.

Ortsausschuss Garbeck, Herbstversammlung
Ortsausschuss Garbeck, Herbstversammlung © WP | Alexander Lück

Gut eine Stunde lang wurden die fast 30 Paragrafen der Satzung durch wechselnde Personen vorgetragen, korrigiert, diskutiert, kurze Passagen noch geändert oder gestrichen. Dabei ging es logischerweise immer wieder auch um kleinste Details, etwa welche weiteren Geschäftsordnungen sich der Ortsausschuss noch geben wird oder welche Personen auf den halbjährlichen Sitzungen berechtigt sind, ihre Vereine zu vertreten. Und das alles mit dem Ziel, eingetragener Verein (e.V.) zu werden.

Das Jubiläum

Warum, das erklärt der Vorsitzende des Ortsausschusses Alexander Schulte: „Ausschlaggebend ist unser 850-jähriges Dorfjubiläum nächstes Jahr. Dafür soll der Ortsausschuss eine juristische Person werden, es geht um Rechtssicherheit.“ Ohne dieses Vorgehen wäre der Vorstand im schlechten Fall des Falles persönlich haftend. Mit der Eintragung beim Amtsgericht wird der Schritt endgültig vollzogen sein. Die Versammlung stimmte dem Vorhaben einstimmig zu.

Ein großes Dankeschön richtete der Vorstand im Anschluss vor allem an eine Balver Rechtsanwältin: „Silke Hoppe hat für uns sehr viel Arbeit hier reingesteckt“, blickte Alexander Schulte auf das umfangreiche Vertragswerk, welches als Grundlage die letzte gültige Satzung des Ortsausschusses aus 2019 hatte.

Der Weihbischof

Danach ging es dann an die inhaltlichen Planung der 850-Jahr-Feier Garbecks 2024. Und die dürfte schon mal ordentlich die Vorfreude schüren. Den Auftakt ins Jubiläumsjahr bildet, wie schon bekannt, das Patronatsfest am Dreikönigstag, 6. Januar. Nächstes Jahr ist das ein Samstag. Aufgrund des Umbaus in der Kirche findet auch der Gottesdienst am Vormittag in der Garbecker Schützenhalle statt. Die Festpredigt, so kündigte Alexander Schulte an, wird Weihbischof Josef Holtkotte aus Paderborn halten. Auch für den anschließenden „weltlichen“ Festakt ist Prominenz angekündigt: Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, kommt nach Garbeck. Die Organisation des Patronatsfestes übernimmt die SG Balve/Garbeck. „Wir rechnen mit einem großen Zuspruch an diesem Tag“, betont Alexander Schulte. Wegen des besonderen Rahmens, auch wegen des Festaktes am Wochenende. Trotzdem soll manches bleiben wie gewohnt, etwa die Verpflegung in der Schützenhalle mit Grünkohl. „Die ist ja Pflicht“, lacht Schulte.

Die Festaktivitäten

Über das ganze Jahr 2024 verteilt folgen weitere Aktionen zum Jubiläum: etwa ein Baumpflanztag im heimischen Wald, ein White Dinner in der Dorfmitte, schon in Kürze soll es spezielle Garbeck-Werbeartikel geben.

Der Höhepunkt ist das Festwochenende am 30. August und 1. September. Das ganze Dorf soll auf den Beinen sein, eine große Fläche in Garbeck wird bespielt: Kinderunterhaltung, eine Bühne in der Dorfmitte, ein Handwerkermarkt in der Karrenstraße, Präsentation heimischer Unternehmer rund um die Grundschule. Die Schule selber präsentiert Lernen früher, heute und morgen im Vergleich. Der Hof Lösse ist eingebunden und vieles mehr. Verschiedene Teams stecken aktuell mitten in der Arbeit.

Die alten Dokumente

Auch Ortsvorsteher Christoph Haarmann ist optimistisch, denkt an die Einweihung der Dorfmitte im Sommer zurück als gutes Omen: „Ein großer Dank an alle für den Einsatz, schon zum Aufbau kamen 60 Helfer. Sensationell, damit hatten wir nicht gerechnet.“ Auch das eigentliche Fest sei stimmungsvoll und unvergesslich gewesen.

In der Kirche soll es eine Ausstellung historischer Dokumente geben, über längere Zeit, damit vor allem die Garbeckerinnen und Garbecker auch außerhalb des Jubiläums genug Zeit für eine ausführliche Betrachtung haben. Wer Bilder, Texte und andere Dokumente aus der Vergangenheit beisteuern möchte, kann sich bei Guido Grevener oder Reiner Priggel melden.

DIE TERMINE BIS JAHRESENDE

Bis zum Ende dieses Jahres ist noch viel los in Garbeck.

Der Martinsumzug beginnt am Samstag, 11. November, 17 Uhr, am Pfarrheim Garbeck.

Der Volkstrauertag am Sonntag, 19. November, beginnt wegen der Bauarbeiten in der Kirche um 11 Uhr auf Hof Lösse.

Der Weihnachtsmarkt vom TV Sauerlandia findet dieses Jahr erstmals an einem Samstag statt, aber weiterhin am dritten Adventswochenende. Am 16. Dezember geht’s um 14 Uhr los.