Wocklum. Kinder-Halloween rund um die Luisenhütte in Wocklum: ausverkauft. 100 Mädchen und Jungen gruselten sich gern.

Der Samstag war ein magischer Abend. Nicht nur wegen des Vollmondes und der partiellen Mondfinsternis, sondern auch wegen der vorweggenommenen Halloweenfeier, dem Kinder-Halloween an der Luisenhütte in Wocklum. Der Event war ausgebucht.

Die Veranstaltung ist ausgebucht. Insgesamt 100 Kinder sind gekommen, das Fürchten zu lernen.
Die Veranstaltung ist ausgebucht. Insgesamt 100 Kinder sind gekommen, das Fürchten zu lernen. © WP | Martin Ehrhardt

Halloween erfreut sich seit langem in Deutschland immer größerer Beliebtheit und erfährt ein immer größeres Interesse, insbesondere bei jüngeren Leuten. „Süßes oder Saures“ am Halloweenabend, Dienstag, 31. Oktober, der Tag vor Allerheiligen, hat vielerorts ein wenig die Tradition des Karnevals abgelöst „Das Fest des Grauens“ hat seinen Ursprung in Irland: In vorchristlicher Zeit begingen die Kelten am 31. Oktober Samhain, eines ihrer wichtigsten Feste zum Start der kalten Jahreszeit. Die Kelten glaubten außerdem, dass es an diesem Tag Kontakte in das Reich der Toten geben könne. Zu einem Party-Event entwickelte sich Halloween in den USA und auch durch Hollywood. Und in Balve?

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Seit 2014 gehört Kinder-Halloween zum festen Bestandteil des Jahres im Programm der Luisenhütte Wocklum und des Märkischen Kreises. In der Luisenhütte gibt es verschiedene museumspädagogische Angebote, die sich speziell an Kinder richten, das ganze Jahr über. Insbesondere für Schulklassen und zur Ausrichtung von Kindergeburtstagen. Auch dieses Jahr ist das Kinder Halloween wieder ausgebucht. Und so treffen sich 100 Kinder in vielfältigsten Kostümen, um gruseligen Spaß zu haben und die Luisenhütte von einer ganz anderen Seite kennenzulernen.

Sorgfältig geplanter Event

Der Märkische Kreis organisiert das Event für Kinder regelmäßig zum Ende der Saison, als Jahresabschluss vor der Winterpause. Lisa Spiller vom Fachdienst Kultur- und Tourismus erzählt, dass der Event nur während der Coronazeit pausieren musste. Sie erläutert weiter, dass das Programm durch Museumsführer, Museumspädagogen sowie Mitarbeiter und Azubis des Kreises auf die Beine gestellt werde. Die Kinder sind zwischen acht und zwölf Jahre alt.

Es darf düster sein. Auch Totenkopf-Designs sind beliebt.
Es darf düster sein. Auch Totenkopf-Designs sind beliebt. © WP | Martin Ehrhardt

Dieses Jahr gehört zum ersten Mal ein Escape-Room im Hauptgebäude der Luisenhütte zum Programm – samt Schatzsuche, Bastelatelier und Horrorbar. Am Ende der Veranstaltung wird, traditionell, der Stollen aufgesucht.

Die 100 teilnehmenden Kinder werden in vier Gruppen aufgeteilt. Die altersmäßig sortierten Gruppen besuchen vier Stationen im Rotationsprinzip. Bei der Schatzsuche müssen diverse Aufgaben gelöst werden – etwa ein gemeinsames Lied singen, ein Puzzlezusammensetzen oder ein Kreuzworträtsel lösen. Außerdem gibt es ein Bastelangebot – zum Basteln von Laternen-Gläsern.

Der Escape-Room ist im Hauptgebäude des Museums. Bevor die Kinder das aufwendig präparierte Gebäude betreten dürfen, werden sie per einführender Geschichte mitgenommen in eine fantastische Welt. Die Kinder werden zwischendurch immer wieder gefragt, ob jemand Angst habe und das Gebäude vorzeitig verlassen wolle. Tatsächlich machen einige Kinder davon Gebrauch. Doch die überwiegende Mehrheit genießt den fröhlichen Grusel.

Die Kinder basteln Laternen-Gläser.
Die Kinder basteln Laternen-Gläser. © WP | Martin Ehrhardt

Eine Ukrainerin aus Menden ist mit Sohn Tymur gekommen, eine andere Ukrainerin mit Tochter Viktoria, ebenfalls aus Menden. Sie mögen die Kostümierung. Eslla, Rika und Helga aus Balve erzählen: „Es ist alles gut“. Die drei haben sich düster verkleidet, mit Totenkopfmaske, schwarzem Umhang, Hexenkopfbedeckung, Spinnen, düstergeschminktem Gesicht und Utensilien wie Sense und Messer. Karl, Basti und Franz haben sich mit einer Kürbiskopfbedeckung, die mit einer Axt drapiert ist, einer Riesenspinne und einem Bluttransfusion Behälter mit roter Flüssigkeit als Trinkflasche präpariert. Karl berichtet, dass ihm der Escape-Room am besten gefallen habe, und Felix sagt, die Schatzsuche sei sein Highlight gewesen.

Das große Finale

Für manche Kinder ist der Spaziergang zum Stollen das große Finale. Es ist inzwischen dunkel, einige Eltern sind schon zum Abholen ihrer Kinder gekommen. Dazu findet eine Einstimmung der Kinder statt, indem sie einen großen Kreis bilden sollen. Dann wird ihnen erklärt, dass sie an einem „Untoten“ vorbeimüssen, um sich ihre Abschiedsgeschenke abzuholen. Der erwartungsfrohe Marsch von dem zentralen Platz der Luisenhütte zum Stollen zur Borke wird zu einem Gruppenereignis, bei dem man sich gemeinsam stark fühlen kann und Ängste gebannt werden. Herausforderung ist die Dunkelheit jenseits der Lichtinstallationen an der Luisenhütte: Da helfen vereinzelte Taschenlampen. Dazu kommt: Der Fußweg zum Stollen ist recht glitschig und nass, nach den Regenfällen der vergangenen Tage. Auf dem Rückweg kann die Gruppe durch Baumkronen und einen wolkenfreien Spalt am Horizont den vollen Mond erspähen. So endet ein abenteuerlicher Tag wirklich magisch.