Garbeck. Der Feuerwehr der Garbecker Feuerwehr spendet Warnwesten für Kita- und Grundschul-Kids. Warum sie so wichtig geworden sind.
Der Termin ist perfekt gewählt, das Wetter passt zum Anlass. Der Freitag hätte trüber kaum sein können, um Kita- und Grundschulkindern aus Garbeck zu verdeutlichen, dass leuchtend gelbe Warnwesten ihre Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Überreicht werden sie am späten Vormittag von Kai Gaberle und Ernst-Reiner Schulte vom Förderverein der Garbecker Feuerwehr. Sie erklären den Sinn ihrer Spende kindgerecht.
141 Neon-Westen haben Kai Gaberle und Ernst-Reiner Schulte für die Grundschule in Kartons dabei, 68 fürs Familienzentrum, weitere 25 für den städtischen Kindergarten.
Erzieherin Nadja Blumenkamp wärmt die Kinderschar auf. Singen gehört dazu. Die Gäste in Feuerwehr-Blau werden vorgestellt – auch wenn die beiden Garbecker der Kinderschar bekannt sind.
Ernst-Reiner Schulte weiß, was zählt, um bei Kleinen großen Eindruck zu machen: Entscheidend ist Augenhöhe. Deshalb setzt sich der Brandbekämpfer auf eine Matte im Turnraum des Familienzentrums Heilige Drei Könige. Ernst-Reiner Schulte stellt sich und Kai Gaberle nur mit Vornamen vor und kommt bei „einem ganz kleinen Spiel“ darauf zu sprechen, wie wichtig es ist, dass Kinder im Straßenverkehr vor allem von Autofahrern rechtzeitig gesehen werden. An diesem regnerischen Vormittag sind Kinderschar und Erzieherinnen mit dunkler Kleidung im Raum kaum noch sichtbar. Draußen im Straßenverkehr, lautet Ernst-Reiner Schultes Botschaft, ist es genauso. Umgekehrt fallen Personen – egal ob klein oder groß – in leuchtenden Neon-Farben sofort auf.
Schulleiterin Silke Bathe knüpft direkt daran an: „Wir machen schon die ganze Woche Verkehrserziehung.“ Im kommenden Monat geht’s weiter.
Nadja Blumenkamp betont, dass das Familienzentrum bereits mit der Polizei zusammengearbeitet hat. Sandra Wietbüscher ist deren Fachfrau für Verkehrserziehung. „Sie hat mit uns Straßenverkehr geübt“, meint ein Mädchen auf eine Frage von Ernst-Reiner Schulte. Nadja Blumenkamp fügt hinzu, dass auch Elternarbeit dazu gehöre.
Michaele Neuhaus von der städtischen Kita sagt, Verkehrssicherheit solle Ende November in den Vordergrund gestellt werden: „Da werden verschiedene Aktionen von den Eltern begleitet.“ Die Kinder sollen bereits vorher darauf vorbereitet werden.
Nötig ist es. Auch wenn die Bauarbeiten an der Märkischen Straße ab Mittwoch kommender Woche für weniger Verkehr in Garbeck sorgen – aufs Ganze gesehen, ist die Fahrzeug-Belastung im Dorf gestiegen. Kita-Chefin Insa Schmoll sagt, die Verengung der Märkischen Straße am Garbach habe zwar zu insgesamt weniger Autoverkehr in der Dorfmitte geführt. Probleme mit Fahrzeugen gebe es aber nach wie vor – vor allem mit Motorrädern.
Genau deshalb hat die UWG im Sommer vergangenen Jahres die vor allem am Wochenende verbreitete Raserei über die Kreisstraße (K) 11 zwischen Garbeck, Altena und Hemer als Problem benannt – und verstärkte Tempo-Kontrollen der Polizei angemahnt. Tatsächlich ist in den Monaten danach immer wieder mal geblitzt worden – zuletzt Anfang Oktober. Die Tempo-Messungen bestätigen ein ums andere Mal, dass rund um Garbeck zu schnell gefahren wird.
Doch Anwohner der Märkischen Straße gucken durchweg traurig, wenn das Gespräch auf allzu schnelle Auto- und Motorradfahrer kommt. Schlimm sei die Raserei, heißt es wieder, noch schlimmer sei es, wenn Raser auf Ansprache pampig reagieren.
Grundschule, Kitas und Eltern haben die Gefahr erkannt. Mit Warnwesten und Verkehrserziehung können sie ein wenig gegenhalten.