Balve. Balves Stadtmarketing bringt zum Thema Fachkräftemangel Akteure aus Wirtschaft und Arbeitsagentur zusammen. Die Debatte dürfte spannend werden.
Immer mehr Babyboomer gehen in den Ruhestand. Immer wenige junge Fachkräfte rücken nach. Das trifft Unternehmen im Hönnetal wie andernorts. Beim Unternehmerstammtisch des Stadtmarketings Balve am Donnerstag, 26. Oktober, 17.30 Uhr, bei Chemie Wocklum, gehen um Analysen und Lösungen. Mit dabei ist eine hochkarätige Expertenrunde.
Die SIHK
Christian Münch von der SIHK in Hagen appelliert an gemeinsame Anstrengungen: „Diese Herausforderungen können wir nur gemeinsam bewältigen – Unternehmerinnen und Unternehmer genauso wie Politik, Verwaltung und Verbände. Und dieses Engagement wollen wir in der Region mit unseren Beiträgen stärken und aktiv unterstützen.“
Der MAV
Özgür Gökce, Geschäftsführer des Märkischen Arbeitgeberverbandes, spricht über Fachkräftesicherung in schwieriger Konjunkturlage. Bereits vor Wochen hat der MAV in einer Umfrage festgestellt, dass viele Verbandsmitglieder Kurzarbeit erwarten oder sie bereits im Betrieb haben. Die Wirtschaftslage spitzt sich zu, der Fachkräftemangel allerdings auch. Was können Betriebe tun, um in schwierigen Zeiten Mitarbeiter zu halten? Qualifizierung ist eine Möglichkeit, auch während der Kurzarbeit. Hier knüpft der MAV an die Ausführungen der Arbeitsagentur an. Die Ausbildungsgesellschaft des Verbandes beispielsweise bietet Bausteine zur Weiterqualifizierung von Mitarbeitern an, die im Einzelfall bis zu 100 Prozent gefördert werden können.
Das Handwerk
Jens Rodermund, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft MK betont die Innovationskraft der inhabergeführten Mitgliedsbetriebe sowie Ausbildungs- und Karrierechancen. Zugleich mahnt er Lösungen für das Mobilitätshemmnis A-45-Sperrung an: „Viele Betriebe sind seit Jahren in Familienbesitz und haben sich ihr Vorwärtskommen proaktiv und innovationsfreudig erarbeitet. Im Hinblick auf die angespannte wirtschaftliche Lage, neben dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel derzeit durch die fortdauernde Sperrung der A 45 zusätzlich befeuert, ist es wichtig, den Märkischen Kreis auch weiterhin wirtschaftlich zu stärken und nach vorne zu bringen. Das Handwerk erweist sich auch unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen wiederholt als Stabilitätsfaktor und bietet attraktive Perspektiven für Fach- und Führungskräfte. Einen besonderen Stellenwert nimmt dabei, mehr als ohnehin schon, das Thema „Ausbildung“ ein. Der Bedarf an Fachkräften bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau, so dass jungen Leuten vielfältige Wege im Handwerk offenstehen.“
Die Berufs- und Studienberatung
Jörg Schuhmacher ist Leiter der Berufs- und Studienberatung der Agentur für Arbeit Iserlohn. Er berichtet über die Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche beim Übergang von der Schule in den Ausbildungsberuf. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Berufsvorbereitung oder Assistierte Ausbildung, um in sein gewünschtes Berufsziel reinzuschnuppern, es zu verfestigen und erfolgreich abzuschließen.
Die Agentur für Arbeit
Sabine Bergmann leitet den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Iserlohn und des Jobcenters Märkischer Kreis. Sie stellt die umfangreichen finanziellen Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber dar. Einerseits um Fachkräfte zu finden, andererseits durch Weiterbildung zu entwickeln und in Zeiten des Arbeits- und Fachkräftemangels an sich zu binden. Die Beschäftigtenförderung im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes spielt „eine sehr bedeutende Rolle“, wie es heißt. Und: „Unternehmen, die ihre Beschäftigten qualifizieren wollen, genießen hier hohe finanzielle Zuschüsse.“
Die Übernahme von Weiterbildungskosten und Arbeitsentgeltzuschuss können Unternehmen vor Beginn einer Qualifizierung beim Arbeitgeberservice unter der Rufnummer 0800-4 55 55 20 beantragen.