Balve. Die Konkurrenz war hart. Aber das SGV Balve war gut vorbereitet. So lief der 42. Wandertag.
Perfekte Bedingungen und dankbare Gäste: Der 42. Balver Wandertag lockte auch mit inhaltlichen Neuerungen. Sie kamen sehr gut an. Dass der Teilnehmerrekord nicht fiel, hatte Gründe, stimmt den SGV aber nicht verdrießlich.
Spätsommer oder Frühherbst: Egal wie man es nennen will, am kalendarischen Übergang zwischen den Jahreszeiten bot der Sonntag Bedingungen, wie sie fürs Wandern besser nicht sein können. Das honorierten die Gäste.
Plus gegenüber Corona-Zeit
Exakt 384 trugen sich am Sonntagvormittag am Startpunkt Höhle in die Teilnehmerliste ein. Zwischen acht und elf Uhr konnte man die Wege beginnen, die ganz Eifrigen wären gern noch etwas früher losgegangen. Für eine Rekordbeteiligung dieser traditionsreichen Veranstaltung hätte die 400 noch ein Stück weit überschritten werden müssen. Nach der Pandemie ist es auf jeden Fall eine klare Steigerung gegenüber den vergangenen Jahren.
Und Joachim Kloska, der als SGV-Vorstandsmitglied und Kassenwart am Sonntagnachmittag am Zielpunkt Ewald Hagedorn-Hütte über die Zahlen wacht, ist sich sicher: „Wir hätten den Rekord geknackt, wenn da nicht so viele andere Veranstaltungen wären.“ Da wurde etwa tränenreich Pfarrerin Antje Kastens verabschiedet, die Schützen waren zum Kreisschützenfest, in Küntrop stiegen bunte Drachen in den Himmel, um nur einige zu nennen. Insofern darf die Balver SGV-Gruppe hochzufrieden sein. Und Kloska ergänzt, bei Zahlen weit über 400 Teilnehmern würde der Abschluss am Wanderheim auch eine organisatorische Herausforderung für den Gastgeber werden.
Das Angebot für Kinder
Auch so sind die 27 Helfer nicht nur den Sonntag über gut beschäftigt. Zum Zeitpunkt des Gesprächs am Sonntag gegen 15 Uhr hat Kloska auch alle Teilnehmer schon abgehakt, alle sind wohlbehalten zurück. „Niemand ist auf der Strecke geblieben“, grinst Andreas Romberg, der Balver SGV-Vorsitzende.
Neugierig hatte nicht nur er auf die Neuerung der Jugendabteilung geblickt, die kürzeste der drei Strecken explizit für Familien und Kinder anzubieten und auszugestalten, mit Kinderwagen-geeignetem Untergrund und unterhaltsamer Wissensvermittlung. „Da haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen“, erzählt Romberg. Über 30 Nachwuchswanderer nahmen hier teil. Knapp 70 Leute wiederum machten sich auf die ganz lange Route über 21 Kilometer. Alle anderen wählten die Mitte, die Strecke von elf Kilometern. Und wie kam der Teufelspfad an?
Der Teufelspfad
Der ist ja bekanntlich vom Naturhistorischen Verein reaktiviert worden und wurde deshalb in die Route eingezogen. Joachim Kloska war der erste Adressat von Rückmeldungen. „Der Teufelspfad war vorher für ganz viele noch unbekannt, auch für Balver“, hat er nun erfahren. Also ein voller Erfolg, ihn mit aufzunehmen. Als großes Lob darf man auch werten, dass ihn zum Beispiel eine Gruppe bei der Verabschiedung schon nach dem Termin für den Wandertag 2024 fragt. Da muss Kloska noch um etwas Geduld bitten.
Attraktion in der ganzen Region
Absolute Tradition vom Balver Wandertag wie auch der ähnlichen Veranstaltungen in der Region ist es, dass Gäste aus der ganzen Umgebung kommen, ob alleine oder als Teil ihres heimischen SGV. Das Ehepaar Meißner aus Menden muss gemeinsam erstmal überlegen, bis 2004 reicht die Sammlung der Wanderstempel aus Balve zurück, aber sie haben wohl auch vorher schon teilgenommen. Die beiden loben auch das diesjährige Konzept, historische Punkte mit interessanten Informationen aufgenommen zu haben. „Und der Tag ist toll organisiert“, lobt Elisabeth Meißner. Was auch sonst noch große Freude bereitet?
Schöne Aussichten
„Man trifft so viele Gleichgesinnte.“ Gemütlich im Schatten der Bäume ruht noch eine andere Gruppe aus Menden aus nach der Wanderung. Die dortige SGV-Gruppe sei einer der allerältesten überhaupt - freilich was das Gründungsjahr anbetrifft - möchte man zunächst mit Stolz betonen. Und dann wollen sie natürlich auch die Balver Gastgeber loben, die man regelmäßig besucht. Für die gute Streckenauswahl natürlich. „Und hinterher gibt es immer ordentlich was auf die Gabel“, lacht Herfried Röntgen.
Wie zum Beweis dafür ist die große Gulaschkanone zu dem Zeitpunkt schon leergefuttert und wird für den Abtransport vorbereitet. Viele Wanderer denken aber noch lange nicht daran, nach Hause zu gehen beziehungsweise erstmal zurück zur Höhle, wo die allermeisten Autos abgestellt sind. Aussicht und Beisammensein sind hier am Wanderheim einfach zu schön.