Balve. Der SGV Balve hat den Wandertag runderneuert. Der Teufelspfad beamt Wanderer in die Vergangenheit. Auf Kids wartet eine märchenhafte Überraschung.

Der SGV Balve hat sich für den traditionellen Wandertag am Sonntag, 24. September, etwas Neues ausgedacht. Der Vorstand beamt die Teilnehmerschar zurück in die Vergangenheit. Er schickt sie auf den sagenumwobenen Teufelspfad. Und das ist längst nicht alles.

42. Wandertag des SGV Balve: Ausblick aufs Hönnetal
42. Wandertag des SGV Balve: Ausblick aufs Hönnetal © WP | jürgen overkott

SGV-Vize Mario Cortina und Wanderwart Stefan Köster erzählen nicht nur Wanderlust – sie leben sie. Beim Gespräch in der Redaktion sehen sie so aus, als könnten sie direkt auf Tour gehen. hoffen, dass ihre Strecken bei der 42. Ausgabe der Traditionsveranstaltung, wie gewohnt, Hunderte Wandersleute aus der ganzen Region ins Hönnetal locken können. Wie das Wetter wird, weiß niemand. Das Programm indes hat alle Elemente einer attraktiven Veranstaltung. Was ist geplant?

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Drei Strecken werden angeboten. Kilometerfresser lieben die lange Strecke. Am Tagesende haben sie 21 Kilometer in den Beinen. Die Mittelstrecke führt über elf Kilometer. Obendrein gibt’s eine Kurzstrecke: Sechs Kilometer führen durch ein Gelände, dass Senioren und Familien mit Kinderwagen schaffen.

Zurück in die Vergangenheit

„Der Wandertag ist dieses Jahr etwas Besonderes. Er hat ein Motto: ,Auf historischen Wegen’“, erzählt Mario Cortina bei einem Glas Wasser. „Wir sind im Winter vom Naturhistorischen Verein Hönnetal (NHV) angesprochen worden, von Adalbert Allhoff-Cramer, er würde gern den Teufelspfad reaktivieren. Wir haben das positiv bewertet.“

42. Wandertag des SGV Balve: jede Menge Höhe-Punkte
42. Wandertag des SGV Balve: jede Menge Höhe-Punkte © WP | jürgen overkott

Neben dem erst in diesem Frühjahr wieder frei geschnittenen Teufelspfad werden weitere markante historische Punkte im Stadtgebiet angesteuert: der Galgenberg mit der Hexenstele, Teile des Langenholthauser Bergbauwanderweges und der Soldatenfriedhof mit der Piuskapelle.

„Herrliche Aussichten auf Balve und Garbeck sind garantiert“, sagen Mario Cortina und Stefan Köster über die Höhe-Punkte der Routen. Dass die SGV-Aussichtsplattform auf dem Höhenweg dazu gehört, wirkt wie eine Selbstverständlich. Das allerdings ist nicht der Fall. Mario Cortina: „Die Aussichtsplattform an dieser Stelle werden wir zum letzten Mal besuchen.“ Dafür gibt es einen Grund. Douglasien schießen dort in die Höhe. Sie versperren zunehmend den Blick ins Tal. Kein Wunder, dass die Plattform wohl letztmalig an dieser Stelle zu erklimmen ist. Verschwinden soll sie freilich nicht. Der SGV-Vorstand denkt darüber nach, die Plattform zu versetzen und andernorts wieder aufzubauen.

42. Wandertag des SGV Balve: Ex-SGV-Chef Frank Waßmuth (rechts) mit WP-Redakteur Jürgen Overkott
42. Wandertag des SGV Balve: Ex-SGV-Chef Frank Waßmuth (rechts) mit WP-Redakteur Jürgen Overkott © WP | jürgen overkott

Wer lange wandert, braucht zwischendurch Getränke und auch eine kleine Stärkung. Dafür gibt es insgesamt drei Verpflegungsstationen. An der ersten Station, am Teufelspfad, wird nicht nur der Durst gestillt, sondern auch der Wissenshunger. Neben einem SGV-Team sind auch Mitglieder des NHV vor Ort. Sie beamen die Sportgemeinde bei Interesse in die Vergangenheit des Hönnetals.

Stichwort: Geschichte. SGV-Jugendwartin Monika Köster und Anna-Lena Romberg haben sich für Mädchen und Jungs etwas ganz Besonderes ausgedacht. Nämlich? Beim Gespräch in der Redaktion halten sich Mario Cortina und Stefan Köster bedeckt. Sie sollen die Vorfreude steigern, die Spannung.

Vorwärts zu den Wichteln

Tage später ruft Monika Köster an. Sie will das Interesse von Eltern dann doch durch Vorabinformationen kitzeln. Sie serviert sprichwörtliche Appetithäppchen: „Es geht um die Elemente Wind, Wasser, Sonne, Erde. In der Geschichte geht es um kleine Wichtel, die für die vier Elemente zuständig sind. Und auf der Strecke für die Kinder gibt es Punkte, wo man die jeweiligen Elemente sehen kann.“ Dabei geht es um Sehen, Hören und Anfassen.

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42. Wandertag des SGV Balve: Mario Cortina und Stefan Köster präsentieren die Rahmendaten des Wandertages.
42. Wandertag des SGV Balve: Mario Cortina und Stefan Köster präsentieren die Rahmendaten des Wandertages. © WP | jürgen overkott

Monika Köster nennt ein Beispiel: „An einem Punkt sehen wir Windräder, und wir haben für die Kinder kleine Windräder vorbereitet, die sie in die Hand nehmen können.“ Nebenher erfährt die Kinderschar, dass die Windräder dazu sind, Strom zu erzeugen. Und die Eltern? Auch sie werden zum Mitmachen eingeladen: Das verspricht Monika Köster.

Die WP-Redaktion ihrerseits hat dem ehemaligen SGV-Vorsitzenden Frank Waßmuth vor längerem schon ein Versprechen gegeben: eine gemeinsame Wandertour durch den Balver Wald. Dieser Tage ist es so weit. Im Frühtau geht es in die Berge: Spätsommerfinale bei postkartenblauem Himmel. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz am Baumberg. Am Wegesrand liegen die Aussichtsplattform, die Kreuzeiche, zwei Stunden dauert die Wanderung. Der Streckentest bringt überraschende Erkenntnisse. Jede Kurve beschert dem Wandersmann neue Einblicke in die Natur und, natürlich, neue Ausblicke aufs Hönnetal. Was „Kyrill“ nicht geschafft hat, hat der Borkenkäfer erledigt. Frank Waßmuth weiß um die Zwiespältigkeit: „Des einen Leid, des anderen Freud“, meint er.

Die Wandergemeinde jedenfalls darf sich auf eines freuen: auf spektakuläre Fotomotive.

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

Der SGV Balve wächst dank junger Mitglieder: Monika Köster (links) und Anna-Lena Romberg kümmern sich drum.
Der SGV Balve wächst dank junger Mitglieder: Monika Köster (links) und Anna-Lena Romberg kümmern sich drum. © WP | jürgen overkott

Startpunkt aller SGV-Wanderstrecken ist am Sonntag, 24. September, zwischen 8 und 11 Uhr vor der Balver Höhle. Das Startgeld beträgt 3 Euro, Kinder zahlen 1,50 Euro. Dafür gibt es einen detaillierten Wanderplan und die extra für den 42. Balver Wandertag angefertigte Wandernadel. Erwartbare Wanderzeit auf der Langstrecke: rund 5,5 Stunden. Die Zwölf-Kilometer-Tour sollte in 3,5 Stunden geschafft sein. Am Ziel – Ewald-Hagedorn-Wanderheim – locken Kaffee und Kuchen, Würstchen und die legendäre Erbsensuppe sowie kalte Durstlöscher.