Garbeck. Garbeck feiert – und wie. Dass der Probelauf für die 850-Jahr-Feier 2024 so gut lief, war keineswegs selbstverständlich. Das ist der Grund.

„Garbeck war der absolute Wahnsinn. Es hat alles gestimmt.“ So schwärmte ein Teilnehmer an der Einweihungsparty der neuen Dorfmitte am Samstag noch am Tag danach – und das, obwohl er beim Feiern alles, wirklich alles gegeben hatte. Auch Andrea Krüger vom Fitnessstudio „life“ im Gewerbegebiet Braukessiepen war hin und weg. Nach schwerer Krankheit genoss sie die Party besonders: „Es gibt im Augenblick so viel zu feiern“, sagte sie augenzwinkernd.

Eröffnung Dorfmitte: die Kurzen ganz groß
Eröffnung Dorfmitte: die Kurzen ganz groß © WP | Sven Paul

Das Organisationsteam um Ortsvorsteher Christoph „Immel“ Haarmann und Ortsausschuss-Chef Alexander Schulte hatte in den vergangenen Tagen stets einen bangen Blick auf die Wetterprognosen geworfen – zumal zuletzt ein Tief nach dem anderen reichlich Regen ins Hönnetal schickte. Doch am Samstag waren die dicken Wolken weg. Bestes Wetter schuf Voraussetzungen für eine entspannte Party.

Kinderschminken ist ein Kracher.
Kinderschminken ist ein Kracher. © WP | Sven Paul

„Es waren unheimlich viele Leute“, hieß es im Dorf, „bis tief in die Nacht war hier die Hütte am Brennen.“

Die Einweihung hatte, wie gewohnt, mit offiziellen Worten angefangen. Um 14 Uhr sprach Bürgermeister Hubertus Mühling. Er hatte die Geschichte der Dorfmitte noch einmal aufgerollt. Vor sechs Jahren, 2017, hatte die Stadt im Dorf herumgefragt, wie sich denn die Garbecker Bevölkerung ihre neugestaltete Dorfmitte um den offen liegenden Garbach an der Märkischen Straße vorstellen könne. Die Stadtverwaltung habe hart dafür gearbeitet, Fördermittel für das Vorhaben zu erhalten. Am Ende kostete die neue Dorfmitte 1,4 Millionen Euro.

Flaggen wie beim Schützenfest

Ortsvorsteher „Immel“ Haarmann legte bei seiner Ansprache den Schwerpunkt auf die große Helferschar, die das Fest überhaupt erst möglich gemacht habe. Allein am Freitagabend packen 50 bis 60 Helferinnen und Helfer an, um die Bühne in der Dorfmitte aufzubauen. Selbst waren am Samstagvormittag, kurz vor Beginn der Party, waren noch einmal ungefähr 25 Personen erforderlich, um die Restarbeiten zu erledigen. Am Sonntagmorgen, nach der rauschenden Nacht, war eine weitere Truppe im Einsatz, um die Märkische Straße wieder befahrbar zu machen. „Für das Dorf ist das einmalig, dass alle zusammenarbeiten“, freute sich einer, „und zusammen etwas Schönes auf die Beine zu stellen.“

Eröffnung Dorfmitte Garbeck: Amigos unter sich
Eröffnung Dorfmitte Garbeck: Amigos unter sich © WP | Sven Paul

Etwas Schönes auf die Beine stellen: Das bedeutet in Garbeck immer auch ein Musikprogramm. Die Chorakademie sang, die Bläserklasse der Grundschule Drei Könige spielte, der Nachwuchs des Musikvereins „Amicita“ griff ebenfalls zu den Instrumenten. Und Ingo Mettken stellte ein weiteres Mal sein Show-Talent unter Beweis – diesmal bei einer amerikanischen Versteigerung. Zu ersteigern war beispielsweise ein Abendessen mit „Immel“ Haarmann im Haus Syré oder ein Drei-Gänge-Menü mit dem Garbecker Königspaar Peter und Daniela Neuhaus. Das eingekommene Geld fließt in die Organisation der 850-Jahr-Feier. Ingo Mettken verwandelte sich gegen 18.45 Uhr vom Moderator in einen Sänger der Amigos. Erst fing die Party ganz langsam an, aber dann feierte sich Garbeck in Stimmung. Die Amigos spielten länger als erwartet. Eine halbe Stunde kam obendrein. Das Programm endete in lauer Sommernacht gegen 23.30 Uhr.

Zur durchweg gut besuchten Party gehörte auch, dass die Häuserfronten, wie beim Schützenfest, beflaggt waren. Die Dorfmitte wurde in Abenddämmerung und nächtlicher Dunkelheit mit Strahlern inszeniert. So schon war Garbeck selten zu sehen.

Die Einweihung der Dorfmitte war nicht einfach bloß eine fröhliche Veranstaltung mit Vereinsbeteiligung und mit abendlicher Partymusik der Amigos – sie war zugleich ein Testlauf für die 850-Jahr-Feier des Dorfes im kommenden Jahr.