Garbeck. Garbecks Amigos haben viel vor. Am Samstag rocken sie die Eröffnung der neuen Dorfmitte. Im Herbst wird Jubiläum gefeiert. Wann gibt’s Tickets?
Die Amigos aus Garbeck gelten als Kult-Band – weit übers Hönnetal hinaus. Ihren Ruf hat sich die Gaudi-Truppe des Musikvereins „Amicitia“ hart erarbeitet. Vor allem das „Festival der Liebe“ trug dazu bei. Im Herbst feiert die Sause einen runden Geburtstag. Das 25-jährige Jubiläum steht an. Sänger Ingo Mettken, Posaunist Christoph Bathe und Vorsitzender Fabian Schulte blicken zurück und nach vorn. Ab Freitag, 1. September, 0 Uhr, gibt’s Tickets für den Event. Und am Wochenende spielen sich die Amigos bei der Einweihung der neuen Dorfmitte warm für das Doppel-Konzert im Herbst.
+++ AMIGOS ROCKEN GARBECKS NEUE DORFMITTE +++
Die 22-köpfige Combo rockt Garbeck am Samstagabend unter freiem Himmel. Eine Bühne steht vorm Haus von Ortsvorsteher Christoph „Immel“ Haarmann, die Märkische Straße wird zum Festplatz. Die Musiker wissen, dass sie, ihre Instrumente und die Bühnentechnik trocken bleiben. Musikgenuss im Trockenen erhoffen sie sich auch fürs Publikum. Ob die Wünsche wahr werden: ungewiss. Das lokale Online-Portal wetter-balve.de kündigt für Samstag Schauer an. Abwarten.
Warten ist für Fans auch mit Blick auf die beiden Jubiläumsausgaben des „Festivals der Liebe“ angesagt. Die Termine stehen fest. Es sind die Samstage 25. November und 2. Dezember. Tickets kosten 15 Euro. „Der Preis ist wie im Vorjahr“, betont Fabian Schulte. Für Cliquen ab zehn Personen gibt’s zehn Prozent Mengenrabatt. Der Kartenvorverkauf läuft, wie im Vorjahr, komplett online über die Seite dieamigos.de. An einen Online-Verkauf dachte bei der Premiere des „Festivals der Liebe“ noch keiner. Wie fing alles an?
Idee entstand in Bierlaune
Ingo Mettken ist Gründungsmitglied. Der Sänger steht im Bistro neben dem Probenraum, nippt an einer Cola und beamt Erinnerungen an die späten 90er Jahre in sein Gedächtnis: „Das Festival entstand aus einer Bierlaune.“ Die Amigos, bis dahin Instrumental-Combo, schulte auf Band mit Gesang um. Bei den ersten Auftritten waren Schlager, Schlager, Schlager angesagt – „und alles auf Deutsch“. Rock und Pop kamen später.
Die Amigos haben stets Party, Show und Spaß vereint. „Bei der ersten Mucke haben wir Verkleidungen gehabt – und angeklebte Koteletten“, erinnert sich Ingo Mettken.
„Eigentlich stand das Festival unter keinem guten Stern, damals, ‘98“, erzählt er, und sein schelmischer Blick verrät, dass er Anlauf zu einer Pointe nimmt. „Wir hatten das Plakat in Schwarz-Gelb.“ Der Sänger bevorzugt beim Fußball Königsblau.
Eine weitere Anekdote kursiert im Dorf. Die Tanzmusik der „Amicitia“ hatte Ende der 90er Jahre nur begrenzte Vorstellungen von den Produktionskosten eines Events. „Die Angst war sehr groß, dass das Ding ein Rohrkrepierer wird“, berichtet Ingo Mettken, „dass wir das Geld nicht wieder reinkommt.“ Fabian Schulte ergänzt: „Die Bühnentechnik kostet eine Menge Geld. Das kannst Du nicht selbst machen.“ So sei, wie Christoph Bathe einhakt, Gründungsmitglied Theo Bongard ein ums andere Mal zum Kassierer gekommen und habe gefragt: „Hast Du mal 1000 Mark?“ Christoph Bathe hat Verständnis dafür: „Das war am Anfang genauso unorganisiert, wie eine Spontanfete eben startet.“
+++ TIME TO SAY GOOD BYE: PETER HOFFMANN VERLÄSST GARBECKS AMIGOS +++
Inzwischen wird die Doppel-Party hochprofessionell im Ehrenamt organisiert – von den Proben über die Technik bis hin zur jährlich wechselnden Saaldekoration. „Wichtig ist der erste Eindruck“, weiß Ingo Mettken aus langjähriger Erfahrung, „Du musst in den Saal ‘reinkommen und sagen: Wow!“
Zum Programm gehören bekannte Songs, aber immer wieder auch Überraschungen. Die Amigos können erklärtermaßen schnell auf Chart-Erfolge reagieren. Sie haben nicht weniger als sieben Arrangeure in ihren Reihen. „Das ist für uns maßgeschneidert“, betont Ingo Mettken.
Raffinierte Pop-Klassiker
Die Amigos sind allesamt in der Lage, auch raffinierte Pop-Klassiker knackig ‘rüberzubringen. „Die Musiker bringen eine Top-Ausbildung mit“, erläutert Fabian Schulte, „sie kommen alle aus der Amicitia-Akademie.“
Hinter zwei lustigen Abenden steht harte Arbeit. Christoph Bathe kann bei Bedarf streng gucken. Er sagt: „Ich mag Disziplin.“ Dabei entstehen keine Zweifel, dass er es nicht genauso meint, wie er es sagt.
„Das ist zuhause erklärungsbedürftig“, gesteht Fabian Schulte. „Wenn die Frauen nicht auch Musikerinnen sind, sind immer neue Erklärungen erforderlich – und viele Blumensträuße.“