Balve. Völlig überraschend hat Kerstin Buff eine Würdigung für ihr großes ehrenamtliches Engagement erfahren.

Überraschung geglückt: die Balver Schießsportgruppe weiß ganz genau, was sie an ihrer Trainerin und Betreuerin Kerstin Buff hat. Dafür gab es nun ein großes Dankeschön.

Die freudige Überraschung und Rührung konnte sie nicht verbergen. Denn eigentlich war lediglich ein normaler Übungsabend der Jugendgruppe geplant. Aber dann nahmen die Schützlinge ihre Trainerin Kerstin Buff in ihre Mitte, Norbert und Maria Jonen aus dem Vorstand der Schießsportgruppe sprachen Worte der Würdigung und Wertschätzung. Norbert Jonen hatte da einen ganz passenden Satz aufgeschnappt: „Ehrenamt heißt nicht Arbeit, die nicht bezahlt wird, sondern Arbeit, die unbezahlbar ist.“

Projekt „Sportehrenamt überrascht“ ein Zeichen des Danks

So einen Einsatz weiß man (hoffentlich) überall in der Gesellschaft zu schätzen, der Landessportbund NRW hat für sein Metier deshalb das Projekt „Sportehrenamt überrascht“ ins Leben gerufen, um genau diesen Menschen für ihre unbezahlbare Arbeit Danke zu sagen. Und deshalb gab es nun im Rahmen des Übungsabends der Jugendgruppe diese Überraschung für Kerstin Buff in Form eines Geschenks und der dazugehörigen Urkunde, ausgestellt vom Präsidenten des Landessportbundes Stefan Klatt, der Buff darin Vorbild und Inspiration für andere nennt.

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Noch ein bisschen besser können wohl die anderen Mitstreiter in der Balver Schießsportgruppe ihr Tun beurteilen. Sportschießen ist sicher kein Hobby wie jedes andere: Konzentration ist unabdingbar, Regeln müssen genau eingehalten werden – alleine schon um der Sicherheit willen. Wenn sich in der Kinder- und Jugendgruppe manchmal um die 20 Nachwuchsschützen tummeln, noch aufgedreht von Schule und Freizeit vorher, dann braucht es viel Fingerspitzengefühl, um alle in den richtigen Fokus zu bringen, bevor man auf den Schießstand geht. Maria Jonen würdigt Kerstin Buff: „Sie bringt ganz viel Ruhe in die Gruppe.“

Kerstin Buff hat 2013 den Trainerschein gemacht

Die 54-jährige Buff kam 1981 in den Verein durch ihre Eltern, machte 2013 den Trainerschein, arbeitete im Vorstand mit, gehörte zu den Initiatoren der Talentinsel. Und sie konnte immer wieder auch selbst herausragende sportliche Erfolge feiern, wurde Deutsche Meisterin mit der Mannschaft – allerdings nicht mit der aus Balve, weil es hier dafür nicht genug andere Schützinnen gab. Vor allem aber gibt Buff auch ihr Wissen als Trainerin am Luftgewehr weiter. Ihre Erfolge nötigen dem Nachwuchs natürlich Respekt ab. Sie selber sagt: „Die richtige Technik zu vermitteln ist schon schwierig. Viele kleine Dinge sind dabei entscheidend. Man darf aber nicht zu viele Aufgaben auf einmal geben, sondern eins nach dem anderen.“ Auch in dieser Rolle kann sie Bemerkenswertes vorweisen: an diesem und am nächsten Wochenende werden drei von ihr mit ausgebildete Jugendliche der Balver Schießsportgruppe an Deutschen Meisterschaften in München teilnehmen. Teilweise sind sie noch gar nicht so lange aktiv.

Runder Geburtstag

Die Schießsportgruppe Balve wird 60 Jahre alt. Groß gefeiert wird das am Samstag 2, September. Es gibt auch noch Gründungsmitglieder in der Gruppe.

Den Preis „Sportehrenamt überrascht“ können auch andere Vereine für verdiente Mitglieder beantragen, alles dazu im Internet beim Landessportbund NRW.

Maria Jonen beschreibt eindrucksvoll, wie es in der Kinder- und Jugendarbeit des Vereins immer wieder gelingt, aufgedrehte, ja hyperaktive junge Leute bei diesem Sport komplett zur Ruhe kommen zu lassen. Nicht immer nur durch das Einwirken der Betreuer und Trainer, das Umfeld selbst und der Sport könnten das schon auslösen. Ein Umschalten, dass auch Kerstin Buff selbst als Aktive schätzt, ein Ausgleich zum Alltag: „Beim Schießen muss man alles andere ausblenden, auf jedes Detail achten.“ Dafür wird sie auch von den jüngeren aus ihrer Nachwuchsgruppe geschätzt. Elli lobt die jetzt so ausgezeichnete Kerstin Buff: „Sie kann uns wirklich gute Tipps geben.“ Und Rike ergänzt: „Manchmal ist sie auch streng, aber sie will uns immer helfen.“