Balve. Festzug des neuen Königs: Balve ist aus dem Häuschen. Kein Wunder: „Keksi“ Rapp und König Carl haben Unterhaltungswert.
Die Balver Schützen haben bei der Ausrichtung ihres Schützenfestes den Jackpot geknackt. An allen drei Festtagen herrschte bestes Wetter. Dazu kommt mit Carl von Croy ein Schützenkönig, der genauso beliebt ist wie sein Vorgänger Ralf „Schlotti“ Schlotmann. Das zeigte sich bereits bei seiner Proklamation in der Balver Höhle und erst recht beim Festzug am Nachmittag. Balve war aus dem Häuschen.
+++ SCHÜTZENFEST: BALVE WILL „SCHLOTTI“ UND NICOLE SEHEN +++
16.40 Uhr. Schützen-Geschäftsführer Thomas Scholz und der zweite Vorsitzende Hermann Hering kommen vom Drostenplatz. Sie haben alles für den Festzug organisiert. Das Schützenfest steuert auf sein Finale zu. Alles, alles hat geklappt. Stimmung gut, Getränke-Umsätze noch besser. Die Laune von Thomas Scholz und Hermann Hering könnte kaum besser sein.
16.45 Uhr. Noch 20 Minuten bis zum Festzug. König Carl von Croy strahlt – und erst seine Freundin Viktoria. Auf dem Drostenplatz entstehen Bilder fürs Familienalbum. Die beiden Elternpaare sind dabei, stolz wie Oskar: Theo und Claudia Nagel sowie Engelbert und Elisabeth von Croy. Was die beiden Königsväter eint: Beide haben ebenfalls die Kette getragen. „Man schwebt als Königspaar durch das ganze Jahr“, schwärmt Theo Nagel, „der Verein macht alles für einen.“
+++ BALVE: VON „SCHLOTTI“ ZU KÖNIG CARL +++
16.50 Uhr. Rückblick aufs Vogelschießen. Ein Jubiläum ist noch lange keine Garantie für die Wiederholung eines schönen Ereignisses. Vater und Sohn von Croy wissen das. Carl von Croys Mitbewerber haben draufgehalten. Am Ende hat König Carl ein Quantum Glück gehabt „Seit 2019 habe ich beim Vogelschießen ernsthaft mitgemacht“, erzählt er. Am Montag sind Carl von Croys Träume wahrgeworden. Und die Eltern? Sie halten sich vornehm zurück. Es ist das Jahr ihres Sohns. „Wir leisten“, verspricht Königsmutter Elisabeth von Croy schmunzelnd, „nur Handlangerdienste.“
17 Uhr. Lichtringhausens Festmusik hat sich vor dem Drostenhaus formiert. Sie ist bereit fürs Ständchen. Doch zuvor richtet Schützen-Chef Christoph „Keksi“ Rapp, wie gewohnt, mit Mutterwitz gewürzte Worte an Königspaar und Fußvolk. Er freut sich, wie seine Vorstandskollegen, über ein weiteres junges Königspaar, das die Leute mögen – in diesem Fall nicht nur die Schützen, sondern auch die heimische Fußballszene. „Wir machen hier in Balve alles möglich“, nimmt „Keksi“ Rapp Anlauf zu einer Pointe, „innerhalb von einer Stunde wirst Du vom Prinzen zum König.“
+++ SCHÜTZENFEST: BALVE FEIERT WIE VOR CORONA +++
Der König kontert kurz und knackig. „Mir war das alles ein bisschen zu spät: bis zum 68. Schuss. Da habe ich mir gedacht, das muss schneller gehen, weil ich weiß, hier gibt es ganz viele durstige Kehlen – jetzt muss es zack-zack gehen, und dann habe ich den Aar da ‘runter geholt.“ Dann dankt König Carl seiner Viktoria mit launigen Worten. Seine Fans lieben ihn dafür. Dann kündigt der König an, bei der anschließenden Party „aus der Höhle einen Steinbruch“ zu machen. Die Fans jubeln. „Keksi“ Rapp setzt noch einen drauf: „Wir wollen mal sehen, wie danach die Kostenlage ist.“