Balve. Das 75-jährige Jubiläum der Balver Schützen am kommenden Wochenende wird mit Sicherheit ein Knaller. Das sind die Gründe.

Das jüngste Schützenfest in Garbeck ist gerade Geschichte, da kommt das nächste. Das Hochfest der Balver Schützenbruderschaft St. Sebastian gilt stets als Saison-Höhepunkt im Hönnetal, und am kommenden Wochenende steht gar ein großes Jubiläum an. Vor 75 Jahren startete die Bruderschaft nach dem Zweiten Weltkrieg neu. Zuvor hatte die heimische Bürgerschaft die britische Besatzungsmacht so hartnäckig wie schlitzohrig dazu gebracht, von der geplanten Sprengung der Balver Höhle abzusehen. Allerdings steht schon jetzt fest, dass das Jubiläumsfest im übertragenen Sinne ein Knaller wird: Der Vorverkauf für die Samstagsparty übertrifft kühnste Erwartungen.

Balver Schützen stellen ihr Programm für das Schützenfest vor: Geschäftsführer Thomas Scholz (links), Vorsitzender Christoph
Balver Schützen stellen ihr Programm für das Schützenfest vor: Geschäftsführer Thomas Scholz (links), Vorsitzender Christoph "Keksi" Rapp. © WP | jürgen overkott

Dabei hat sich die Bruderschaft gezwungen gesehen, die Eintrittspreise für die Samstagssause kräftig zu erhöhen. Statt wie zuletzt zehn Euro sind im Vorverkauf 13 Euro fällig. An der Abendkasse kostet ein Ticket 15 Euro. Die Teilnahme an den Festabenden am Sonntag und am Montag ist, wie gewohnt, gratis.

Der Bierpreis geht, wie andernorts, ebenfalls nach oben – auf 1,80 Euro für ein 0,2-Liter-Glas.

„Die Preissteigerung ist aufgrund massiver Kostensteigerungen in allen Bereichen alternativlos“, stellte der Vorstand der Bruderschaft in einer Mitteilung fest. Im Gespräch erläutern Vorsitzender Christoph „Keksi“ Rapp und Geschäftsführer Thomas Scholz die Entscheidung. Im vergangenen Jahr sei nach dem Schützenfest lediglich ein Gewinn von 2000 Euro übriggeblieben. Angesichts der großen Summen, die bewegt werden, ist das kaum mehr als eine schwarze Null.

Bier-Umsatz rückläufig

Die Schützen haben sich entschlossen, auf die Tickettarife stärker als den Bierpreis zu erhöhen, um den rückläufigen Gerstensaft-Umsatz nicht noch weiter zu bremsen. Im vergangenen Jahr flossen nur 140 statt der üblichen 180 Hektoliter Bier durch durstige Kehlen. Obendrein gab es neben corona-bedingter Partymüdigkeit der älteren Generation einen neuen Trend beim jungen Feier-Volk. „Wenn junge Leute zu uns kommen, haben sie oft schon vorgeglüht“, sagt Thomas Scholz. Alkohol von der nahen Discountermeile an der Hönnetalstraße kostet schlicht weniger. In der Höhle greifen junge Leute zudem statt zum Bier eher zu gesüßten Getränken wie Eistee mit Korn.

Küster statt Dechant: Ralf Schlotmann folgt Andreas Schulte als Schützenkönig.
Küster statt Dechant: Ralf Schlotmann folgt Andreas Schulte als Schützenkönig. © WP | Marie Cordes/Jürgen Overkott

In diesem Jahr bieten die Schützen außerdem eine Getränke-Neuheit an: Obstler in Minibarflaschen. Thomas Scholz mag das geistige Getränk und hofft, dass das Publikum ebenfalls gern zulangt. Veltins-Tochter WGS hat eine Eigenmarke. Vermutlich gibt’s „Streuobstwiese“, wie Thomas Scholz hinzufügte.

Bei der kulinarischen Verpflegung setzt die Bruderschaft auf Vielfalt. Im Schützenheim gibt es einen Restaurantbetrieb, Pommes-Currywurst sind vor der Höhle haben, Pizza, Nudel sowie Döner-Kebap werden gereicht, auch Fisch, dazu, für den süßen Zahn, Crêpes.

Ein Schützenfest ohne Musik ist wie ein Vogelschießen ohne Holzadler. Deshalb rücken mehrere Gruppen an, allen voran der Musikverein Lichtringhausen, aber auch der Musikzug Langenholthausen, die Musikvereine Balve, Beckum und „Amicitia“ Garbeck, das Trommlerkorps Eisborn, der Spielmannszug Küntrop und erstmalig das Tambourkorps Holzen.

Das Jubiläum der Balver hat sich weit herumgesprochen. Die Schützenbruderschaft aus Bad Muskau, Sachsen, kommt, der Jungschützenverein Langeneike, der Schützenverein aus Babimoscie, Polen, nicht zu vergessen die Avantgarde der Schützenbruderschaft Waltringen. Weitere Vereine aus ganz Westfalen schicken teilweise Großgruppen.

Eine Veranstaltung mit tausenden Besuchern braucht Ordner. Die Schützen setzen seit geraumer Zeit Profis ein: „Die Security hat sich bewährt.“ Sie sollen Vandalen vom Festgelände schicken.

Das Jubiläum der Balver hat sich zwischenzeitlich weit herumgesprochen. Die Schützenbruderschaft aus Bad Muskau, Sachsen, kommt, der Jungschützenverein Langeneike, der Schützenverein aus Babimoscie, Polen, nicht zu vergessen die Avantgarde der Schützenbruderschaft Waltringen. Weitere Vereine aus ganz Westfalen schicken teilweise Großgruppen.

Eine Veranstaltung mit tausenden Besuchern braucht Ordner. Die Schützen setzen seit geraumer Zeit Profis ein: „Die Security hat sich bewährt.“ Zu ihren Aufgaben gehört, Gäste, die mutwillig Gläser zerstören, vom Festgelände zu schicken.

Ach ja, der Vorverkauf. Als kämen die Rolling Stones in die Stadt, waren Tickets in der Sparkasse bereits kurz nach Verkaufsstart weg, Dienstag auch in der Volksbank. Thomas Scholz: „Ich bin sprachlos.“

Karten gibt es nur noch an der Abendkasse. Thomas Scholz erwartet große Nachfrage. Die Kasse öffnet am Samstag um 18 Uhr.