Balve. Wenn Unterricht so spannend wie ein Ferienspiel wird, dann steht eine Projektwoche an. Balver Grundschüler besuchten Rathaus und Feuerwehr.
Können Schule und Ferien fließend ineinander übergehen? Die Antwort lautet Ja. Die Balver Grundschule St. Johannes zeigt, wie es geht. Im Rahmen der jährlichen Projektwoche stand kurz vor Schuljahresende eine Projektwoche an. Ziel waren Rathaus und Feuerwehr.
Wie funktioniert eigentlich eine Kommune wie die Stadt Balve? Und wo bekommt die Stadt eigentlich ihr Geld her? Balver Grundschüler stellten viele Fragen dieser Art. Sie wurden nun im Rahmen der Projektwoche bei einem Besuch der Balver Verwaltung durch den städtischen Fachbereichsleiter André Flöper Kindern der Klasse zwei der Balver Grundschule genaustens erklärt.
Tatort Ratssaal. Wo sonst teils hitzige Debatten des Balver Rates stattfinden, durften nun die Kinder selber einmal Platz nehmen und viel über die Aufgaben und Organisation der Stadt Balve erfahren. „Wir sind hier eine Kommune, die aus vielen Ortsteilen besteht, und diese nennt sich hier die Stadt Balve“, begrüßt Flöper seine kleinen Gäste. „Aber was genau eine Gemeinde ist und wie das alles funktioniert, möchte ich euch einmal jetzt in Ruhe erklären.“ Flöper nahm sich an diesem Vormittag viel Zeit, um alle Fragen der Kinder zu beantworten und erklärte sie kindgerecht mit Hilfe einer Präsentation. So wurde den Kindern erklärt, woher eine Stadt wie Balve eigentlich ihr Geld herbekommt und was die Stadtverwaltung mit den ganzen Einnahmen so macht. „Eine Stadt wie Balve hat mehrere Einnahmequellen. Das meiste Geld, was wir hier bekommen, sind Steuergelder. Damit werden zum Beispiel auch die Schulen finanziert. Ihr habt ja alle in den Schulen jetzt diese modernen Tafeln und iPads. Das wird mit diesen Einnahmen bezahlt. Aber auch wenn eure Eltern oder eure Lehrerin in Balve falsch parken und dafür einen Strafzettel bekommen, sind das Einnahmen für die Stadt Balve. Und wenn einer einen Hund von euch hat, muss er dafür auch Steuern an die Stadt Balve zahlen.“
Aber auch die Aufgaben, die ein Bürgermeister hat, erklärte Flöper den Grundschülern. „Unser Bürgermeister ist der Chef der ganzen Verwaltung und leitet die Stadt Balve. Er ist das Gesicht der Stadt und repräsentiert diese.“
Bürgermeister Hubertus Mühling hätte die Kinder gern begrüßt. Doch hatte andere Verpflichtungen.
Immer mehr Frauen im Einsatz
Flöper ließ es sich aber nicht nehmen, den Kindern das Bürgermeisterbüro zu zeigen. „Hier liegen sehr viele Akten auf dem Schreibtisch.“ Dafür gab es einen guten Grund. Sie dienten der Vorbereitung einer Ratssitzung. Dafür habe der Bürgermeister eine Sekretärin, die ihm bei vielen Aufgaben unterstütze.
Zu den Aufgaben einer Stadtverwaltung gehört auch der Brandschutz. Deshalb war auch ein Besuch der Feuerwehr eingeplant. Wehrchef Frank Busche nahm viel Zeit, den Kindern die Aufgaben der Feuerwehr zu erklären. Sie durften sich obendrein selbst in eines der großen roten Autos setzten. „Auch unsere Autos, die ihr hier stehen seht, werden durch die Einnahmen der Stadt Balve gekauft. Unsere knapp 180 aktiven Feuerwehrleute machen das ganze ehrenamtlich. Das bedeutet, dass sie für ihre Tätigkeit bei der Feuerwehr nicht bezahlt werden. Wir haben hier auch eine Jugendfeuerwehr, wo Kinder ab 10 Jahre mitmachen können. Also könnt ihr ja auch bald zur Feuerwehr kommen, wenn ihr Lust habt“, erklärte Busche. Weiter sagte er, dass früher die Feuerwehr eine reine Männertruppe gewesen sei: „Das hat sich aber in den letzten Jahren stark verändert. Heutzutage haben wir auch viele Mädchen bei uns in der Freiwilligen Feuerwehr, die hier ihre Tätigkeit genauso wie die Jungs machen. Es werden immer mehr Feuerwehrfrauen bei uns.“