Beckum/Balve. Beckum hat Grund zu feiern. Seit 100 Jahren besteht die Grundschule, seit 20 Jahren die Bläserklasse. Nebenher gibt es einen emotionalen Moment.

Strahlende Mienen bei Kindern, Eltern und Kollegium, aber auch ein bisschen Wehmut: Das Schulfest zum 100-jährigen Bestehen der Grundschule St. Nikolaus in Beckum am Samstag war mit emotionalen Momenten verbunden. Der Blick zurück war auch mit einem Abschied verbunden.

Das Schulleben wird nicht nur von professioneller Arbeit des Kollegiums um Schulleiterin Petra Köhler getragen – es lebt auch vom Ehrenamt. Der Förderverein der Schule half am Samstag, wie gewohnt, mit Rat und Tat. Zu den guten Geistern der Schule gehörte bisher auch Elfi Allefeld. Sie wurde am Samstag verabschiedet. Alles könne nur gemeinschaftlich funktionieren, hieß es, die Schulgemeinschaft sei für alle Seiten sehr wichtig, Schulsekretärin Christiane Bianga inbegriffen.

Das Schulfest war das Finale der Projektwoche. Dabei ging es ums Mittelalter. Das war auch beim Schulfest zu sehen. Mädchen trugen mittelalterliche Gewänder, die durch Kordeln in Form gehalten wurden. Jungs waren ebenfalls stilecht gewandet. Jede Klasse hatte außerdem ein eigenes Wappen.

Schulleiterin Köhler freute sich darüber, dass neben dem stellvertretenden Bürgermeister Jörg Roland auch Till Hübscher vom Schulamt des Märkischen Kreises gekommen war. Beim Festakt war er noch nicht da, aber beim anschließend Schulfest konnte er kommen: Ortsvorsteher Georg Wortmann. Schulleiterin Köhler freute sich auch deswegen darüber, weil sie mit ihm und dem heimischen Landwirt Heiner Lürbke außerschulische Veranstaltungen mit dem Themenschwerpunkt Natur und Umwelt organisiert.

Zum Auftakt der Veranstaltung lag auch Musik in der Luft. Die Musik-Expertinnen der Schule, Gaby Hankel und Christin Hellhammer, hatten ein Lied mit einem speziellen Text versehen – zur großen Freude der großen Gästeschar. Zur Feier des Tages gehörte auch die Hymne der Europaschule: „Freude schöner Götterfunken“.

Musikverein sorgt für guten Ton

Auch Thomas Bianga und das Orchester des Musikvereins Beckum steuerten passende Töne zum Schulfest bei. Immerhin ist der Musikverein Kooperationspartner des Projekts Bläserklasse, die ebenfalls für den guten Ton sorgte. Konrektorin Claudia Richter freute sich darüber, dass diese Form der Zusammenarbeit seit inzwischen 20 Jahren besteht. Am Ende profitieren beide Seiten davon, die Schule genauso wie der Musikverein.

Und das war noch nicht alles. „Mundwerker“ Michael Klute aus Allendorf gastierte ein weiteres Mal in der Schule – mit einem Wagen voller Musikinstrumente.

Wo Musik gespielt wird, ist Tanz nicht weit. Schulkinder führten einen Tanz auf.

Vom Tanz zum Theater. Vor dem Schulfest gründete die Schule eine Theater-AG. Die Schauspieltalente zeigten beim Schulfest mehrfach ihr Können. Aufgeführt wurde eine heimische Sage: „Der Zwerg und das Hirtenmädchen“.

Zum einem gelungenen Fest gehört ferner die Verpflegung der Gäste. Daran waren die einzelnen Klassen beteiligt – und das Partnerschaftskomitee Beckum-Roussay. Die Mitglieder hatten den traditionellen Lehmofen aus der französischen Partnerstadt befeuert, und es gab die französische Brotspezialität Fouée.

Die Schülerschar beteiligte sich obendrein an Spiel- und Bastelaktionen. „Jede Klasse hat das gemacht“, betonte Schulleiterin Köhler. Per Laufzettel durften die Kinder an allen Aktionen teilnehmen. Der Laufzettel beinhaltete darüber hinaus auch ein Freigetränk und eine Gratis-Waffel.

Raum der Erinnerung

An Eltern und Großeltern richtete sich ein „Raum der Erinnerung“. Dort waren Fotos von 1901 bis zur Gegenwart zu sehen. Inzwischen sind die Bilder wieder abgehängt. Der Raum werde dringend gebraucht – inzwischen seien die neuen Schulbücher da, hieß es.

Die Chronik, die die Schulgeschichte zusammenfasst, ist aber immer noch zu haben. Großzügiges Sponsoring ermöglicht, dass die Broschüre für lediglich 1,50 Euro beim Schulfest erhältlich war. Wer nicht daran teilnehmen konnte, kann immer noch fündig werden. „Wir haben noch einige Exemplare da“, sagte die Schulleiterin am Montag. Das Sekretariat hilft Interessenten gern weiter.

Die Gästeschar hat viele Bilder im Kopf, und manche sind sogar bleibende Erinnerungen. Die Schule lud Kinder zu einer Foto-Aktion ein. Im Mittelalter-Dress konnten sie sich vor der Kulisse der Burg Klusenstein fotografieren lassen.