Balve/Langenholthausen. Ein Unwetter hat Teile von Balve geflutet. Besonders traf es Langenholthausen. Der Überblick.

Der Deutsche Wetterdienst hat am frühen Montagnachmittag eine Unwetterwarnung für das Hönnetal herausgegeben. Wie sich recht bald herausstellte, bestand die amtliche Warnung zu recht. Am frühen Abend, gegen 17.30 Uhr, meldete die Feuerwehr in Langenholthausen Land unter.

Die Borke flutet Langenholthausen.
Die Borke flutet Langenholthausen. © Feuerwehr Balve

Einen Sturzregen hatte die Borke binnen kürzester Zeit über die Ufer treten lassen. Die Einsatzkräfte mussten schlammiges Wasser aus benachbarten Gebäuden abpumpen. Die Szene erinnerte zwischenzeitlich ans Jahrhundert-Hochwasser vom Juli 2021.

Die Borke flutet die Goldbäckerei. Familie Grote räumt auf, der kleine Carlo vorne weg.
Die Borke flutet die Goldbäckerei. Familie Grote räumt auf, der kleine Carlo vorne weg. © Goldbäckerei Grote | Charly Grote

Der Spuk ging am Montagnachmittag so schnell, wie er kam. Binnen kürzester Zeit waren nach Angaben des heimischen Wetterportals wetter-balve.de 25,7 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter heruntergerauscht. Bereits um 18.18 Uhr schien die Sonne wieder vom leicht bedeckten Himmel.

Allerdings hinterließ das Unwetter Feuerwehr und Borke-Anwohnern eine Menge Arbeit. Um 19.10 Uhr meldete Feuerwehr-Sprecherin Yvonne Schäfer noch fünf laufende Einsatzstellen. So waren die Goldbäckerei Grote und der Landwirtschaftsbetrieb Lösse betroffen. Am frühen Abend waren bereits acht Einsatzstellen abgearbeitet. Später kamen weitere Einsatzstellen dazu. Insgesamt waren 92 Einsatzkräfte im Einsatz. Außerdem war der Bauhof Balve mit zwei Mitarbeitern vor Ort – ebenso der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Michael Bathe. Er verschaffte sich einen Überblick über die Lage.

Charly Grote meinte achselzuckend: „Wieder einmal war die Natur ein bisschen stärker als wir. Beim letzten Mal war das Wasser klar. Diesmal war viel, viel Schlamm dabei.“ Die Schäden hielten sich in Grenzen. Firmenfahrzeuge waren verschlammt. Schlamm war auch in den Gebäuden. Geräte kamen allerdings nicht zu Schaden: „Wir haben sie 60 Zentimeter hoch gestellt.“ Beim Saubermachen fassten alle Familien-Mitglieder an – sogar Charly Grotes Enkel Carlo.

Wassermassen fluteten auch andere Bereiche im Stadtgebiet, darunter in Mellen. Außerdem verwandelte sich die Hönnetalstraße blitzschnell in eine Wasserstraße. Heizungsexperte Rainer Schäfer dokumentierte das Spektakel bei Facebook mit einem kurzen Video. Bei Facebook kam unterdessen erneut eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Baugebietes Hönnewiesen auf.

Bei der Feuerwehr herrschte am Abend Aufatmen: Keine Verletzten, hieß es, Grundschutz wieder hergestellt, Wasser geht zurück.

Ein Sommergewitter macht der Hönnetalstraße eine Wasserstraße.
Ein Sommergewitter macht der Hönnetalstraße eine Wasserstraße. © rainer schäfer

Bei Facebook kam unterdessen erneut eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Baugebietes Hönnewiesen auf. Erst kürzlich hatte die Stadt Balve Maßnahmen für besseren Hochwasserschutz in Langenholthausen vorgestellt.

Für den weiteren Verlauf der Nacht ging die Feuerwehr, wie Yvonne Schäfer um 21.35 Uhr in ihrem vorläufigen Abschlussbericht bemerkte, auf Nummer sicher. Für alle Fälle lagen noch 1000 Sandsäcke in Bereitschaft.