Wocklum. Saisonstart in Wocklums Luisenhütte. Warum das Museum wieder die Massen anzieht.

Ein Tag wie aus dem Bilderbuch: Mit verlockenden Düften, spannenden Klängen und bunten Darbietungen lockte der offizielle Saisonstart an der Luisenhütte. Gut 2500 Menschen schauten am Muttertag vorbei.

Familien-Event: „Luise“ lockt
Familien-Event: „Luise“ lockt © WP | Sven Paul

Landrat Marco Voge ging in seinen Begrüßungsworten wie selbstverständlich darauf ein. Gleichsam alle Besucher empfingen von der Zufahrt her kommend zunächst verführerische Düfte. Der türkisch-islamische Verein Balve etwa oder die heimischen Wasserfreunde versorgten die Besucher mit Leckereien. Darauf folgend der Genuss für die Ohren, das Saxofonquintett des Garbecker Musikvereins stimmte die Europahymne an kurz vor der offiziellen Eröffnung und die Gruppe Drengs blies mehrmals kräftig in ihr Horn. In seinen Worten rief Landrat Voge die das Eröffnungsfest der Luisenhütte für die Sommersaison als einen „Tag unter Freunden aus“. Denn nicht nur die oben genannte Gruppe war aus dem polnischen MK-Partnerkreis Ratibor gekommen, ebenso war die Delegation aus dem dem Kreis Elbe-Elster rund um Brotsommelier Paul Müller zu Gast. Wie auch andere Leckereien war sein Angebot im Laufe des Nachmittags irgendwann ausverkauft.

Was für die gute Resonanz beim Eröffnungsfest spricht, ein Regenschauer störte kaum. So schätzt der ausrichtende Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises ungefähr 2500 Besucher den Sonntag über, eine klare Steigerung gegenüber den 1700 vom letzten Jahr, wo der Saisonauftakt noch unter dem Eindruck der Pandemie stand, immerhin nach zwei Jahren Zwangspause damals aber wieder hatte stattfinden können.

„1,2,3,4“: im Takt nacheinander durfte jedes Kind einmal mit dem Hammer auf das heiße Metallstück schlagen. Anschließend musste gefeilt und poliert werden, damit das selbstgefertigte Messer auch richtig scharf war. An anderen Stellen wurden Zinnfiguren gegossen, Insektenhotels gebaut oder am Barfußpfad die Natur intensiv gespürt.

Und natürlich luden auch die bekannten Führungen zu einem Blick in die historische Hochofenlage an, wo etwa Susanne Rauchholz den Gästen näher brachte inwiefern die Redewendung vom Vermasseln etwas mit dieser Arbeit hier zu tun hat. Die bereits angesprochene Gruppe aus Ratibor stellte nicht nur als Nachfahren slawischer Wikinger das Leben vor gut 1000 Jahren dar, sondern raubte mit den Kampfvorführungen auch manchem den Atem. Die Gäste hatten zuvor betont, wie gerne sie doch immer wieder hier in den deutschen Partnerkreis kommen. „Wir fühlen uns sehr wohl“, berichtete Zuzanna Srzeder.

Nächstes Spektakel folgt

Nicht so ganz weit war die Anreise für den Chor Barditus aus Sundern, der auch schon traditionell musikalische Untermalung bot. Und die Zirkusshow von „Sauresani“ war ein weiterer stimmungsvoller Höhepunkt dieses Tages. Alle Besucher, so wünschte sich Marco Voge, sollten zu Botschaftern der Luisenhütte werden, damit dieses Industrie- und Kulturdenkmal noch bekannter werde. Die Tore hier sind nun bis zum 31. Oktober geöffnet, das Balver Museum für Vor- und Frühgeschichte direkt daneben bleibt 2023 allerdings wegen Umbauarbeiten geschlossen. Das Spektakel von „Luise heizt ein“ wird dieses Jahr am Samstag, 1. Juli, gefeiert.