Balve. Aussaat per Drohne: Das war neu im Balver Wald. Der Landesbetrieb Wald und Holz hatte die Balver FBG eingeladen. So lief der Testeinsatz.
Förster Richard Nikodem kann sich dieser Tage über Langeweile nicht beklagen. Im Gegenteil: Der heimische Experte vom Landesbetrieb Wald und Holz hat mehr zu tun, als ihm lieb ist. Geplant war die Vorführung der Aussaat von Baumsamen auf einer Drei-Hektar-Fläche in der Kartmecke, Gekommen waren neben dem Waldbesitzer eine Handvoll Mitglieder der Forstbetriebsgemeinschaft Balve. Die Aussaat selbst war schnell erledigt. Zuvor hatte es allerdings kleinere Überraschungen gegeben.
Drohnenpilot Jens Weber hatte zunächst mit einem Funkloch zu kämpfen. Er improvisierte. An einer höher gelegenen Stelle hatte der Fachmann Empfang und konnte sich die Karte für die Aufforstungsfläche herunterladen. Gemeinsam mit Jürgen Riedel vom Aufforstungsunternehmen Greenagain in Brilon war er vor Ort.
Im Einsatz war ein fliegendes Monster. Die eingesetzte Drohne ist die derzeit größte ihrer Art. Sie kann 40 Kilogramm Nutzlast aufnehmen.
Für Waldbesitzer ist Aussaat per Drohne interessant. Pro Hektar liegen die Kosten je nach Boden und Bewuchs bei 1400 bis 3000 Euro. Beim Neuanpflanzungen liegen die Kosten laut Förster Nikodem um das Drei- bis Vierfache höher. Allerdings ist die fliegende Aussaat nicht ohne Risiko. Längst nicht aus jedem Samen wird ein Baum.
Im Einsatz waren zudem eine Saat-Raupe vom Typ Max und eine Mulch-Raupe vom Typ Moritz. Im Praxistest erwies sich die Saat-Raupe als schwächlich. Laut Nikodem besteht technischer Nachrüstbedarf.
„Das Ganze ist ein Testballon“, meinte Nikodem. Im Herbst ist eine Erfolgskontrolle vorgesehen. Fortsetzung ist nicht ausgeschlossen. Eines ist allerdings jetzt schon absehbar: Auch in Zukunft wird wohl das meiste gepflanzt.