Balve/Menden. Lhoist geht beim Kalkabbau in Balve in die Tiefe. Wie Werksleiter Stefan Flügge in Menden den Plan begründet. Was SIHK-Chef Geruschkat sagt.
„Wenn man hier steht, wird einem die Bedeutung dieses Standorts erst richtig bewusst“, staunte Dr. Ralf Geruschkat, Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK), beim Blick in den Steinbruch Asbeck des Kalkwerks Hönnetal, einem der größten Kalkwerke Deutschlands. Im Mittelpunkt des Austausches stand die Frage, wie die Zukunft des Werkes aussieht, das voriges Jahr 125-jähriges Jubiläum feierte. „Der sichere Zugriff auf die hier lagernden, wertvollen Rohstoffreserven ist die Grundlage unserer ganzen Arbeit“, sagte Werksleiter Stefan Flügge laut Unternehmensmitteilung. „Planungssicherheit ist in unsere Branche und für unser Werk überlebenswichtig. Ohne Kalkstein gibt es keine Produktion, keine Wertschöpfung und auch keinen Kalk, den wir als Gesellschaft alle brauchen.“
Das unterstrich auch Geruschkat, der erstmalig das Werk besuchte: „Das Kalkwerk Hönnetal ist seit jeher einer der großen wirtschaftlichen Akteure in NRWs stärkster Industrieregion. Aber die Dimensionen sind schon beeindruckend. Dass es Kalk braucht, steht außer Zweifel. Erst recht, seitdem das Thema der heimischen Versorgungssicherheit mit Rohstoffen rasant an Bedeutung gewonnen hat.“
Für Flügge besteht kein Zweifel daran, dass die Kalkproduktion der Zukunft möglichst CO2-neutral erfolge. Dafür seien große Investitionen nötig, zudem sei entsprechende Planbarkeit erforderlich. Eine Erweiterung ist laut Lhoist das Ziel, die Vertiefung eine Übergangslösung. Um die Zukunft der rund 200 Arbeitsplätze im Hönnetal zu sichern, brauche es den gesicherten Zugriff auf das Kalksteinlager für Jahrzehnte, so Flügge: „Wir streben eine Erweiterung der Steinbruchfläche an. Das Projekt läuft unter dem Namen ,Kleines Beil’ und ist Teil der Regionalplanung. Leider dauert dieser politische und rechtliche Prozess aber einige Jahre. Und solange wir keine Gewissheit über den Ausgang haben, müssen wir Alternativen zur Erweiterung angehen. Deswegen beantragen wir jetzt eine Vertiefung unseres Steinbruchs.“ Geplant ist eine Vertiefung um 60 Meter auf gut 19 Hektar Fläche. Die Maßnahme soll Sicherheit für mindestens 10 Jahre geben.