Balve/Menden. Lhoist will die geplante Vertiefung des Steinbruchs bei Eisborn erklären. Was geplant und wie sich Interessenten anmelden können.

Das Lhoist-Kalkwerk Hönnetal lädt am Donnerstag, 27. April, nachmittags zu einer öffentlichen Infoveranstaltung für die Nachbarschaft ein, um über die Pläne zur Vertiefung des Steinbruchs zu informieren. Aufgrund des begrenzten Platzangebots bittet Werksleiter Stefan Flügge um Anmeldung über die Website des Werks unter www.lhoist-hoennetal.de. Dabei will er Interessenten auch über die genaue Uhrzeit und den Treffpunkt informieren.

Lhoist-Chef Stefan Flügge in Balves Ausschuss USB
Lhoist-Chef Stefan Flügge in Balves Ausschuss USB © WP | jürgen overkott

Kalk-Hersteller Lhoist hat neue Pläne vorgelegt. Zunächst wollte das Unternehmen mit Sitz in Mendens Ortsteil Oberrödinghausen in die Breite. Das hat sich geändert. Lhoist will im bereits bestehenden Steinbruch auf der Stadtgrenze zwischen Menden und Balve tiefer schürfen. Werksleiter Stefan Flügge erläuterte dem Ratsausschuss USB die Einzelheiten: „Wir werden keine neue Erschließung haben.“

Das Unternehmen will im Bereich Horst vor Eisborn 60 Meter tiefer gehen. „Wir sind aktuell auf 180 Metern“, sagte Flügge auf Nachfrage von SPD-Ratsherr Thomas Vogtmann. „Wir wären 120 Meter über Normal Null.“

Lhoist will einen weiteren Klärteich (K) anlegen. Bisher gibt es neun. Ein zehnter käme im Bereich des Mendener Ortsteils Asbeck dazu. Die Klärteiche dienen dazu, das sogenannte Prozesswasser aufzunehmen. „Die Feststoffe werden dort sedimentiert, das klare Wasser nehmen wir dann wieder zurück in den Prozess“, erläuterte Flügge. Der K 10 werde genauso tief wie der K 9, fügt er auf Nachfrage des Ausschussvorsitzenden Lorenz Schnadt (UWG) hinzu. In den neuen Bereich darf neben Sedimenten auch Abraum gelagert werden, wie Bürgermeister Hubertus Mühling (CDU) auf Nachfrage erfuhr.

19 Hektar FlächeLhoist plant neben der Vertiefung eine Verbreiterung des Steinbruchs in Richtung Kleines Beil – auf eigenem Grund. Flügge: „Die gesamte Fläche wird ungefähr 19 Hektar umfassen.“

Erforderlich sei, Grundwasser zu heben: „Das machen wir aktuell auch schon“, berichtete Flügge. „Das wird über den K 8 gepumpt. Das geklärte Wasser wird dem Asbecker Bach oder der Hönne zugeführt.“

Das Unternehmen fördert jährlich derzeit 2,5 Millionen Tonnen Kalkstein. Flügge: „Wir werden die Förderkapazität nicht erhöhen.“Bei dem Vorhaben von Lhoist spielt auch der neue Regionalplan der Bezirksregierung Arnsberg eine wichtige Rolle. Derzeit bearbeitet sie Einwendungen. Das Verfahren werde vermutlich erst im kommenden Jahr abgeschlossen sein, erwartet Flügge. Er könne sich sogar vorstellen, dass „das ganze Verfahren noch einmal neu aufgelegt wird“.