Balve/Menden. Emmausgang des SGV. Auch Traditionen müssen runderneuert werden. Der Verein hat’s getan. Anna-Lena Romberg hatte den Kopf voller Ideen.
Zum „Emmausgang“ mit Schnitzeljagd, Schatzsuche und Eiersuchen hatte die Abteilung Balve des Sauerländischen Gebirgsvereins für den Ostermontag eingeladen. Die Idee von Anna-Lena Romberg war ein Volltreffer. Viele Familien und vor allem viele Kinder waren zum Startpunkt am Wanderheim des SGV gekommen.
Das Ehepaar Schober war aus Menden angereist, um mit den Enkelkindern Frida, Emil und Jakob mitzuwandern. „Die Kinder freuen sich schon auf die Schatzsuche“, so Udo Schober, der auch seinen Hund mitgebracht hatte.
Landrat Marco Voge war aus Mellen gekommen, um den Weg mitzulaufen. „Heute bin ich ganz privat hier, nur zum Spaß“, meinte er. Das Wandern sei Entspannung pur.
Einige Wanderlustige nutzten die Gelegenheit und machten auch ihren Hündinnen und Hunden mit einem langen Ausflug eine Freude.
Die Jugendwartin Monika Köster und Anna-Lena Romberg konnten vor dem Start über 60 Teilnehmende begrüßen. „Wir wollen mit dieser Wanderung zu Ostern ganz besonders Kinder und deren Familien ansprechen“, sagte Anna-Lena Romberg, bevor sie die Schnitzeljagd und die Schatzsuche erklärte: „Der Osterhase hat den Weg markiert. An sechs Stationen sind Fragen angebracht, die beantwortet werden müssen. Daraus wird später ein Code ermittelt, mit dem die Schatztruhe geöffnet werden kann.“
Monika Köster gab das Startzeichen, und schon ging es zuerst querfeldein über eine Wiese hinab ins Tal. Die mitgebrachten Kinderwagen waren dank der großen Räder geländetauglich.
Bald führte ein befestigter Weg in Richtung Kläranlage, wo die erste Aufgabe wartete. „Welche Vögel schwimmen auf den Klärteichen?“ Die große Zahl an Enten war nicht zu übersehen. Am Wegesrand fanden sich noch einige Ostereier, die schnell zur Stärkung beitrugen und für Schokoladenfinger sorgten.
Weiter ging es zum Sägewerk. Hier musste der Name des Baches, der Borke, erraten werden, bevor es zum Wocklumer Schloss weiterging. Dort an der Mammut-Statue hing ein weiterer Zettel. Nach einigen Ostereiern zog es die kleinen und großen Wanderinnen und Wanderer in Richtung Trostwald. Den Anstieg nahmen einige mit Leichtigkeit, andere kamen ins Schnaufen. Petra Wiesebel aus Sümmern schaffte es in Begleitung ihrer Hündin Ronja schnell nach oben. „Welche Bäume stehen am häufigsten im Trostwald?“ Zu sehen waren Eichen, Buchen und Lärchen. Wer es genau wissen wollte, musste zählen. Wegen der versteckten Ostereier den Boden fest im Blick, ging es über eine Holperstrecke hinunter zur Luisenhütte. Hier hielt die Gruppe einen Moment inne. Das Industriedenkmal wirkt heute immer noch beeindruckend.
Die 1748 gegründete Eisenhütte ging 1758 in Betrieb. Trotz der hohen Qualität des Eisens musste die Luisenhütte bereits 1865 aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt werden. Die Konkurrenz der Hochöfen im Ruhrgebiet war zu groß geworden. Heute ist die Luisenhütte ein Museum. Im ehemaligen Wocklumer Stabhammer neben der Luisenhütte lädt das Museum für Vor- und Frühgeschichte zu einer Zeitreise ein.
Schnell ging die Schnitzeljagd dann weiter zum Erzstollen. Nach kurzem Blick durch das Absperrgitter führte ein schmaler Pfad die Wandernden zunächst im Gänsemarsch in die Höhe. Nochmals stand ein langer Anstieg zurück zum Ausgangspunkt am Wanderheim an. Die Vorfreude auf Kaffee und Kuchen beschleunigte den Schritt.
Die Kinder waren zum Teil vorausgeeilt, um am Ende die Schatzkiste zu suchen, die dann auch schnell gefunden war. Ein wenig Gefummel am Zahlenschloss und eins, zwei, drei ging der Deckel auf. Die lila Osterhasen, die dann zum Vorschein kamen, überlebten nicht lange.
Der „Emmausgang“ zu Ostern ist biblischen Ursprungs. Das Evangelium vom Ostermontag handelt davon. Zwei Jünger Jesu treffen auf dem Weg nach Emmaus unterwegs den auferstandenen Christus. Allerdings erkennen sie ihn zunächst nicht. Erst als er das Brot bricht, wird ihnen klar: Der Herr ist wirklich auferstanden!
Info
23. April: Sauerland Höhenflug 10. Etappe Beginn: 9 Uhr, Wanderstrecke: ca. 22 km, Wanderführer Mario Cortina, Telefon 02375-1452
27. April bis 1. Mai: 3 Tage in Bad Staffelstein 4,5 Tage max. 20 Personen Anmeldung erforderlich. Wanderführer: Joachim Kloska,Telefon 02375/3644