Balve. Das IT-Geschäft brummt - nicht erst seit Hackerangriffen aus Russland auf heimische Firmen. WKN-Azubis haben einen Plan.

Wie wirbt ein IT-Unternehmen erfolgreich um Nachwuchs? Die Balver Firma WKN Datentechnik nutzt – naheliegend – das Internet, um zielgruppengerecht die Fachkräfte der Zukunft zu finden. Offenbar mit Erfolg. Zum Gespräch im WKN-Gebäude am Bahnhof brachte Geschäftsführer Kai Gaberle gleich vier Azubis mit.

Ein Bild aus frühen Jahren: die Geschäftsführer Dominik Habbel, Pascal Sorof und Kai Gaberle (von links)
Ein Bild aus frühen Jahren: die Geschäftsführer Dominik Habbel, Pascal Sorof und Kai Gaberle (von links) © WP | Simon, Wolfgang

Online-Anzeigen haben das Bewerbungsverfahren für beide Seiten vereinfacht: „Wir machen das sehr niederschwellig“, sagt Kai Gaberle, „man kann sich bewerben in 60 Sekunden. Das geht mit einem kleinen Fragekatalog. Wenn wir eine Stelle haben, kann der Bewerber direkt ein Gespräch vereinbaren, in dem er einen Termin im Online-Kalender anklickt. Dann, im Gespräch, telefonisch oder per Video, klopft man weiter ab, ob’s passt. Danach geht’s zum Vorstellungsgespräch. Zunächst mal geht’s um die emotional-soziale Ebene, und dann erst kommt der Lebenslauf.“ Am Ende steht allerdings nach wie vor das gute, alte persönliche Gespräch von Auge in Auge. Und das entscheidet. Welche Eigenschaften muss ein Bewerber mitbringen?

Kommunikative Teamplayer

„Teamplayer muss man sein, kommunikativ, und Spaß an IT haben“, sagt Kai Gaberle, „auch wenn die Probleme, die wir lösen, nicht immer einfach sind.“ Zudem sind Neugier und Flexibilität gefragt, dazu Biss und Sorgfalt. „Wir müssen alles dokumentiert“, berichtet Kai Gaberle über die Sicht des Unternehmens. Was aber hat den Nachwuchs zu WKN gebracht?

Die heimische Industrie braucht immer intelligentere Netzwerke. Obendrein müss sie in die Datensicherheit investieren.
Die heimische Industrie braucht immer intelligentere Netzwerke. Obendrein müss sie in die Datensicherheit investieren. © Pilgrim Foto

Noah Löcker wusste früh, wo er hin wollte. Der Balver fühlt sich seinem Onkel verbunden. Es sei einer der WKN-Geschäftsführer. Noah Löcker fügt hinzu, IT habe ihn schon immer interessiert. Deshalb habe er im Unternehmen vor seiner Ausbildung bereits ein Praktikum absolviert. Anschließend ließ er sich zum ITA ausbilden: zum informationstechnischen Assistenten. Das sei Voraussetzung gewesen, um seine Ausbildung zum Systemintegrator beginnen zu dürfen. Der 20-Jährige: „Das war die ganze Zeit mein Laufweg.“

Zwillingsbruder Nico hat – wenig überraschend – denselben Weg gewählt. Computerspiele haben übrigens „keine große Rolle“ für ihre Berufswahl gespielt: Das sagen Noah und Nico Löcker wie aus einem Mund – Zwillinge eben. Und Moritz Steffin?

Vor fünf Jahren hat er sein erstes Praktikum bei WKN gemacht. Es hatte magnetische Wirkung, Moritz Steffin kam immer wieder zurück: „Das hat mir einfach so gut gefallen. Das war die richtige Entscheidung.“

Nicht jeder muss bereits in Kindertagen wissen, dass die Wunderwelt der Datentechnik genauso Berufung wie Beruf ist. Marian Neuhaus kommt aus der Industrie. Er ist gelernter Gießerei-Mechaniker. Dennoch faszinierten ihn die Möglichkeiten der Computer bereits in Kindertagen. Im Gegensatz zu den übrigen WKN-Azubis wurde bei dem jungen Mann aus Werdohl aus Spielen Ernst. „Erst saß ich an der Seite meines Vaters bei Computerspielen. Später fing ich an, an dem Gerät herumzuschrauben und neue Teile einzusetzen.“ Mit seiner zweiten Ausbildung zum IT-Kaufmann ist Marian Neuhaus da angekommen, wo er eigentlich hinwollte.

Die beiden Ausbildungswege setzen eigene Akzente. Nico Löcker: „Wir fahren zum Kunden ‘raus und lösen technische Probleme.“ Marian Neuhaus kümmert sich um Einkauf, Vertrieb, Logistik. Beide Ausbildungswege verbindet der Mix aus Home-Office, Außenterminen und Büro-Präsenz – und dass die Geschäftsführung dem Nachwuchs viel zutraut. WKN sieht die Azubis als Fachkräfte der Zukunft. Aber sehen sie ihre Zukunft bei WKN?

„Wir wollen auf jeden Fall erst mal hier bleiben“, entgegnet Moritz Steffin. Noah Löcker stimmt zu: „Das ist alles sehr familiär hin. Es macht echt Spaß, hier zu arbeiten.“

Arbeit gibt’s tatsächlich genug. Kai Gaberle hat beobachtet, dass Hackerangriffe Unternehmen dafür sensibilisiert hat, dass es zwingend notwendig, in Datensicherheit zu investieren. Und WKN hat die richtigen Leute dafür.

UNTERNEHMENSPASS

Mitarbeiter: 23
Standorte: 1
Branche: IT-Systemhaus
Tarif: keine Tarifbindung
Arbeitszeit: 40-Stunden-Woche, flexibel mit HomeOffice. Kernarbeitszeit 8.30 bis 16 Uhr
Kooperation: Microsoft, Sophos, Wortmann AG terra, Veeam, Netgear, SAP, ELO, 3CX, Telekom, ABI, Dahua, Karriere-Südwestfalen, Wirtschaft für Südwestfalen, Kreis junger Unternehmer, comTeam
Benefits: Home-Office, moderne Büroumgebung, flache Hierarchie mit tollem Team, regelmäßige Team-Events, Weiterbildung, Verantwortung, Aufstiegschancen Betriebliche Altersvorsorge, VWL, Getränke-Flat
Weiterbildungen: regelmäßige Weiterbildungen bei Microsoft, verschiedene IT-Software, IT-Server und -Hardware, IT-Notfallmanager, Persönlichkeitsentwicklung, Rhetorikkurse
Weitere Besonderheiten: „Dich erwartet ein großartiges junges Team, das jeden Tag hochmotiviert in den Tag startet. Die IT ist ein Zukunfts- und Wachstumsmarkt. Auch WKN wird in den nächsten Jahren strategisch wachsen und bietet dadurch gute Karrierechancen. Wir prägen und gestalten die IT-Welt in den Unternehmen unserer Region. So helfen wir unseren Kunden erfolgreich in Ihrem Business zu sein. Unsere Mitarbeiter tragen daran den größten Anteil. Deshalb genießen Spaß und Freizeit bei WKN einen hohen Stellenwert. Viele Infos findest Du auf unserer Webseite“, so lautet die Selbstdarstellung des Unternehmens.

wkn-datentechnik.de