Balve. Wolle & Whisky: Das Balver Ehepaar Schwabe machte ausgerechnet in der Corona-Zeit selbstständig. Warum der Mut belohnt wurde.
Genau vor zwei Jahren bewies das Ehepaar Anna und Frank Schwabe Mut inmitten der Corona-Pandemie. Während andere Geschäfte mehr oder weniger unter den Folgen der Pandemie litten und zum Teil sogar ihre Türen für immer schließen mussten, eröffneten die beiden Balver mit dem Konzept des Verkaufes hochwertiger Wollstoffe und edler Whiskysorten aus aller Welt ein Laden am Rande der Innenstadt. Am Ende zogen die Chefs von Wolle & Whisky sogar viele Vorteile aus der Pandemie.
Förmlich überrannt
„Wir sind damals ganz langsam hier gestartet und auch jetzt noch immer überrascht, wie toll das ganze hier angenommen wird“, freut sich Strickprofi Anna Schwabe. Die Leute haben sie sprichwörtlich überrannt, erzählt die Kreativikone weiter. „Es werden immer mehr Damen und auch Herren, die zu uns kommen und Wolle einkaufen, aber auch an unseren Events wie das Strickcafé oder das Mitternachtsstricken teilnehmen. Aber auch das mit dem Whisky hat sich weit über die Grenzen von Balver herumgesprochen. Wir haben hier etwas geschaffen, was von vielen Menschen sehr gut angenommen wird.“
Langsamer Start
Mut haben die Schwabes bewiesen, als sie mitten in der Zeit der Pandemie das Geschäft in der Balver Queyte eröffnet haben. „Für uns war die Zeit mitten in der Pandemie zu starten nicht falsch. Es war sogar für uns ein großer Vorteil. Dadurch konnten wir erst einmal üben. Wir hatten die Möglichkeit, unser Geschäft langsam aufzubauen. Wir hatten anfangs keinen großen Andrang von Kunden und konnten uns so in die ganze Materie langsam einarbeiten. Wir haben ja auch gegenüber anderen Läden den Vorteil, dass wir unser Ladenlokal in unserem eigenen Haus öffnen konnten. Da fallen ja Ausgaben wie Mieten oder eine Pacht weg. Das hätte sonst ganz anderes ausgesehen. So konnten wir dem Ganzen ruhig entgegenblicken.“
Schwung durch Events
Ein Konzept, dem die beiden bis heute treu geblieben sind. „Wir probieren immer noch viel aus. Wir bieten etwas an und schauen erst einmal, ob dieses überhaupt angenommen wird“, ergänzt Frank Schwabe. Vor allem seien es die Veranstaltungen, welche einen Eventcharakter bieten. Das sind zum Beispiel Whisky-Tastings oder das Mondscheinstricken, welches Anna Schwabe anbietet: „Solche Events haben einen sehr guten Zulauf, und viele Menschen freut es, dass so etwas hier angeboten wird.“
Online-Shop folgt
Auf dem Erfolg möchten sich die Schwabes nicht ausruhen. „Wir haben noch viele tolle Ideen für die Zukunft. Momentan bauen wir unseren Online-Shop auf, sodass wir in Zukunft auch versenden werden. Das haben wir zwar in der Coronazeit auch schon gemacht, aber das nur im kleinen Stil. Wir haben sogar schon Whisky nach Österreich versendet. Die Nachfrage nach Versand ist groß.“
Obwohl Wolle & Whisky seit zwei Jahren besteht, ging es eigentlich erst nach dem Lockdown-Ende im vorigen Jahr richtig los. „Letztes Jahr konnten wir dann endlich viele Ideen auch richtig umsetzen.“
Gesundes Wachstum im doppelten Sinn: „Wir hatten hier die Möglichkeit, unsere beiden Hobbys umzusetzen und daraus etwas Schönes zu machen. Wer kann schon behaupten , dass aus seinem Hobby ein Beruf wird.“
Was viele Kunden an dem Konzept lieben, ist die Gemeinschaft bei den Veranstaltungen. „Wir haben viele Frauen und Männer, die sich einfach hier gerne treffen und gemeinschaftlich etwas machen. Die Menschen blühen hier auf. Viele haben in der letzten Zeit eine wahre Leidenschaft für das Stricken entdeckt. Und es sind auch zur großen Freude sehr viele junge Menschen dabei. Es ist ja auch bewiesen, dass Stricken entspannend bei vielen Menschen wirkt und eine gute Ablenkung vom stressigen Alltag ist.“
Tour nach Schottland
Frank Schwabe plant derweil neue Aktionen für Whiskyliebhaber. „Viele fragen mich, ob es nicht Fahrten zu den Destillerien gibt. Da plane ich, in Zukunft solche Fahrten nach Schottland oder Irland anzubieten. Ich bin dabei zu überlegen, mir einen kleinen Bus anzulegen und dann Fahrten mit etwa zehn Personen jeweils zu machen.“ Vor Ort werden Firmen besichtigt.
Das ist noch nicht alles. Frank Schwabe: „Zum Start mache ich zusammen mit dem Balver SGV einen Ausflug in eine Destillerie hier im Sauerland. Im Herbst machen wir eine Tour zu der Sauerländer Edelbrand Destillerie bei Kallenhardt. Anschließend planen wir dann noch ein Tasting in der SGV-Hütte und ich zeige den Wanderern ein paar tolle Tropfen.“