Balve/Beckum/Menden. Ist Beckums „Waldeslust“ noch zu retten? Der NHV kämpft für das Gebäude - trotz des USB-Votums für einen Abriss. So geht der Verein vor.
Der Naturhistorische Verein Hönnetal (NHV) hat „mit großem Bedauern“ die Entscheidung des Ratsausschusses USB zur Kenntnis genommen, die „Waldeslust“ des Geselligkeitsvereins Beckum abreißen zu lassen (WP berichtete). Das geht aus einer Mitteilung des Vereinsvorsitzenden Andreas Kolarik hervor.
Der USB hatte einem Abriss des Gebäudes am Waldesrand mit breiter Mehrheit zugestimmt. Zuvor hatte Bauamtsleiter Sven Rothauge erklärt, dass das Häuschen in den 50ern schwarz gebaut worden sei.
Trotz des USB-Votums hofft der NHV „weiterhin, dass sich alle verantwortlich noch einmal Gedanken machen über eine konstruktive Lösung, um die Waldeslust zu erhalten und einer sinnvollen Nutzung zuzuführen“. Der Naturhistorische Verein Hönnetal habe bereits Gespräche geführt, erklärte der Mendener Andreas Kolarik, der zusätzlich zum Vereinsvorsitz die örtliche UWG im Rat vertritt. Der NHV habe zudem diverse gemeinnützige Projekte angeschoben, darunter Vermietung an die Fossilien-Ausgräber des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe im Steinbruch Busche, eine Fledermaus-Nacht für Kinder und Jugendliche sowie pädagogische Zusammenarbeit mit den Balver Schulen im Bereich Umwelt- und Naturschutzbildung.
Mit „großem Erstaunen“ hat der NHV Aussagen vom Ausschussvorsitzenden Lorenz Schnadt (UWG) und dessen Fraktionskollegin Susanne Schnadt zur Kenntnis genommen. Sie hatten Gebäude und Gelände als heruntergekommen bezeichnet; es werde nur noch als Kiffer-Treff genutzt.
Dem will der Naturhistorischer Verein Hönnetal „deutlich widersprechen“. Andreas Kolarik: „Das Gebäude ist in sehr gutem Zustand. Der Außenbereich benötigt sicherlich etwas Pflege, ist aber mit wenig Aufwand wieder in einen guten Zustand zu bringen.“ Optische Mängel an den Wänden des Gebäudes seien „kosmetischer Natur“ – und „schnell behoben“.
Der NHV will erklärtermaßen an die Tradition des Geselligkeitsvereins Beckum anknüpfen. Andreas Kolarik: „Es geht dem Verein hier jedoch ganz klar nicht um eine beliebige ,Party-Hütte’, ganz im Gegenteil. Dem NHV Hönnetal geht es um die Aufwertung des Hönnetals als Ganzem, und hierzu eignet sich die Waldeslust an diesem Platz in besonderer Weise. So könnte hier mit den Mitteln und Möglichkeiten des Vereins ein naturhistorischer Brennpunkt rund um das Hönnetal geschaffen und engagierte Naturpädagogik betrieben werden.“