Garbeck. Garbecks Amigos sind dankbar und auch ein bisschen traurig. Dafür gibt es gleich zwei Gründe.

Für die Garbecker Kultgruppe Die Amigos geht es dieses Jahr mit Volldampf nach vorne. „Letztes Jahr war gut für uns. Wir haben selten so viel geprobt, und auch die Anzahl der Musiker, welche bei den Proben erschienen war, war immer sehr hoch“, stellte Bandleader Christoph Bathe bei der Begrüßung der versammelten Musikerschar im Garbecker Haus Syré beim ersten Treffen im neuen Jahr erfreut fest.

Musikmarkt verändert sich

Warum der Probenbetrieb für die Musiker sehr wichtig sei, erklärt Bathe so, ist dass in diesem Jahr der Terminkalender mit Auftritten sehr gut gefüllt sei. Dafür gibt es einen besonderen Grund. „Wir haben sehr viele Anfragen bekommen und vielen auch zugesagt. Der Markt an Musikern für Festlichkeiten ist so stark eingebrochen, sodass wir uns vor Anfragen kaum retten können. Wir hätten dieses Jahr locker 30 Schützenfeste spielen können, welches wir aber am Ende abgeblockt haben, weil es nicht machbar ist, dort immer in voller Stärke anzutreten“, kommentierte Christoph Bathe trocken.

Gut drauf: Amigos im Haus Syré
Gut drauf: Amigos im Haus Syré © WP | Sven Paul

Neben vielen Schützenfesten und großen Feierlichkeiten liegt in diesem Jahr die „Night of Music“ mit und vor allem das über die Grenzen bekannte „Festival der Liebe“ in Garbeck im Hauptaugenmerk der Truppe – beide Veranstaltungen gibt es im Doppelpack. „Das Festival ist immer unser Highlight im Jahr. Die Planungen fangen jetzt schon für diesen Termin an. Hier geht es auch um die Aufwertung der Technik. Wir möchten in der Zukunft unsere Noten statt von Blatt mithilfe von Tablets auf die Bühne bringen. Auch planen wir, für den guten Ton auf der Bühne neue Monitore anzuschaffen und ein neues Mischpult, sodass wir auch das In-Ear-Monitoring verbessern können. Damit hat es jeder von uns leichter auf der Bühne beim Zusammenspiel.“

Christoph Bathe verabschiedet Mark
Christoph Bathe verabschiedet Mark "Haxe" Herdes. Er bleibt den Amigos aber als Joker für Notfälle treu. © WP | Sven Paul

Neben den Planungen der diesjährigen Auftrittssaison lag an diesem Abend aber auch etwas Wehmut im Raum. Gleich zwei Musiker geben ihre Karriere bei der Sauerländer Kultgruppe auf, um Platz für Nachwuchs zu machen. Bereits über 25 Jahre zupfte Peter Hoffmann die Saiten. Jetzt überlässt er zwei neuen Gitarristen seinen Platz. Mit Kevin Moller und Sven Paul stehen jetzt in Zukunft zwei neue erfahrene Musiker auf der Bühne, welche in Zukunft in die Saiten hauen werden.

Die Bläserfraktion wird in Zukunft durch Lea Severin tatkräftig unterstützt.

Konzert vor 1000 Feierwütigen

„Für mich war es Zeit zu gehen“, erklärt Hoffmann der Westfalenpost. „Es war eine schöne Zeit bei der Truppe, und ich werde in Zukunft unten vor der Bühne stehen und die Mädels und Jungs lautstark anfeuern“, versprach er. Neben Hoffmann verlässt auch der Balver Exportschlager Mark „Haxe“ Herdes die Amigos. „Wir danken beiden für ihre tolle Arbeit und ihre gute Laune bei den Amigos. Mark hat sich ja noch bereiterklärt, als Joker zu bleiben, falls einer der beiden Gitarristen ausfallen sollte. Dafür kann man ihn nur danken“, meinte Bathe.

Jetzt liegen erst einmal die ersten Proben an. Der erste Auftritt dieses Jahres steht bereits am 22. April auf dem Plan. Hier werden die Amigos bei der „Sauerländer Schlagernacht“ in der St.-Hubertus-Schützenhalle in Menden wieder rund 1000 Feierwütige auf die passende Betriebstemperatur bringen und die Halle zum Beben bringen.

GROSSES JUBILÄUM STEHT AN

Die Amigos in der aktuellen Konstellation – also mit Gesang – gibt es seit 25 Jahren. Der Männergesangverein „Amicitia“ Garbeck brauchte für eine Karnevalsveranstaltung kurzfristig eine Band, da die gebuchte Tanzmusik abgesagt hatte. Aus diesem Grund griffen Alexander Schulte, Ingo Mettken und Peter Hoffmann zum Mikrofon. Der Abend war ein voller Erfolg. Peter Hoffmann wechselte später vom Gesang zur Gitarre, und zunächst wurden zwei Sängerinnen dazu geholt: Bianca Iken und Arwen Schweitzer. Damit erweiterten die Amigos sich um ein komplettes Vokalregister. Heutzutage ist Ramona Pröpper die einzige Frontfrau.

Das Festival der Liebe entstand aus einer Bierlaune. Die einstige Schlagerparty mauserte sich zum gigantischen Pop-Medley.