Eisborn. Eisborns Frauen waren gut drauf. Für sorgte ein tolles Programm der Kfd. Was die Teilnehmerinnen von den Sitzen riss.
Eisborns Frauen außer Rand und Band: Ausgelassen feierten 120 Jecken Karneval. Sie ließen auch Platz für nachdenkliche Töne.
Bei der großen Sause der Eisborner Kfd in der Schützenhalle des Bergdorfes erinnerte Moderatorin Marie-Theres Schulte deshalb auch zunächst an Vereine und Gruppen, die eine schwere Zeit in der Pandemie erleben mussten. In der auch der Eisborner Karneval pausierte. Aber ohne die alle sitze man heute nicht hier, so Schulte. Und gerade weil man selber endlich wieder so ausgelassen und unbeschwert feiern könne, sollte man vor allem nicht all die tapferen Frauen vergessen, die im Krieg oder auf der Flucht um das eigene und das Überleben ihrer Familie kämpfen. Bestimmt auch ein bisschen augenzwinkernd, rief Marie-Theres Schulte in die Runde: „Wir Frauen sind ja eigentlich die wichtigeren Menschen.“ Männer hatten sich, wie nicht anders zu erwarten, kaum in die Halle verirrt. Als Thomas Weber, der Fröndenberger Alleinunterhalter sorgte für den stimmungsvollen musikalischen Rahmen der Fête, dann aber doch noch andere Herren der Schöpfung entdeckte, frotzelte er: „Die können ja nur von der Presse sein. Oder vom Finanzamt.“ Gut erkannt.
Was der Schreiber dieser Zahlen dann erlebte, war eine bunte Reise durch Eisborns närrische Welt. Zwei Kinder- und Jugendtanzgruppen bereiten sich nicht immer nur auf die große Sause der Schützen mit der Mendener MKG vor (WP berichtete). Sie zeigten ihr Können dann auch wieder bei der Damensitzung. „Es ist wirklich schön, so viele Eisborner Kinder und Jugendliche auf der Bühne zu sehen“, freute sich Marie-Theres Schulte. Nachwuchs will bekanntlich gepflegt werden. „Deshalb ist es auch gut dass einige junge Frauen bei uns mit reinwachsen“, sagt die Kfd-Chefin weiter. Nicht alles konnte stattfinden wie geplant, das Trommlerkorps musste seinen Beitrag krankheitsbedingt kurzfristig absagen.
Dafür gab es reichlich anderen Froh- und Blödsinn auf der Bühne: etwa lebende Gemälde, dargestellt mit Damen aus dem Publikum, dessen Titel erraten werden konnten. Beispiele gefällig? Ein halbes Dutzend Frauen bewegt sich mit Sitzgelegenheiten in der Hand immer im Kreis? Geregelter Stuhlgang natürlich. Und als Musiker Thomas Weber zwei Kerzen in die Luft hielt? Armleuchter. Steffi Timmermann und Verena Scheven zeigten ein lustiges Schachspiel mit Wortverdrehungen, dazu kamen weitere Sketche.
Nicht Kalorien, Momente zählen
Marie-Theres Schulte stieg dann auch selber in die Bütt, ließ etwa die Zeit der Pandemie Revue passieren. Wie sie zum Beispiel selber immer Maske trug, aus optischen Gründen, genau deshalb die Gesichtsbedeckung aber auch anderen Menschen anbot. Dazu ein Kommentar mit Tiefgang zu Corona: „Mit sind Wissenschaftler lieber die sich mal irren, als Irre, die einen auf Wissenschaftler machen.“
Dazwischen wurde immer wieder von der ganzen Halle gesungen, geschunkelt, geklatscht. Dazu gab’s Süßes am Kuchenbüffet, denn Marie-Theres Schulte hatte das Motto ausgegeben: „Heute zählen nicht die Kalorien, sondern die Momente.“ Und davon sollte es reichlich gegeben haben, manche der Damen feierten noch gut und gerne bis 23 Uhr weiter.