Balve/Lüdenscheid. Höhle oder Halle? Das schien Streit-Thema Nr. 1 beim neuen Brandschutzkonzept für Balves Natur-Arena zu sein. Jetzt meldet sich der MK zu Wort.
Nach Kritik von Balver Schützen an dem neuen, als überzogen empfundenen Brandschutz-Konzept des Märkischen Kreises für Schützenheim und Balver Höhle meldet sich Kreis-Sprecher Alexander Bange zu Wort. Auf Anfrage der Westfalenpost erklärte er am Dienstag: „Die Balver Höhle ist und bleibt eine Versammlungsstätte. Sie wird aktuell und auch in Zukunft nicht als ,Halle’ deklariert. Unstreitig handelt es sich bei der Balver Höhle um ein Naturdenkmal.“
Vor dem Hintergrund des Projektes „Geschichtspark Balve“ beabsichtigt die Stadt Balve unter anderem, das Kassenhäuschen vor der Balver Höhle zu verändern. In diesem Zusammenhang müsse grundsätzlich ein Bauantrag bei der Bauaufsicht des Märkischen Kreises gestellt werden, erinnerte Bange an die rechtlichen Voraussetzungen. Die Sachverhalte in diesem Zusammenhang seien komplex. Deshalb habe die Bauaufsicht des Märkischen Kreises die Initiative ergriffen. Alle Beteiligten, darunter die Stadt Balve mit Bürgermeister Hubertus Mühling, die Schützenbruderschaft sowie Sachverständige für das Brandschutzkonzept, seien am 7. November 2022 an der Balver Höhle zu einem gemeinsamen Austausch zusammengekommen. Dabei seien verschiedene Fragestellungen diskutiert und entsprechende Lösungen sowie das weitere Vorgehen abgesprochen worden. „Es war ein konstruktives Gespräch über mehrere Stunden, bei dem alle Anwesenden sich auf die weiteren Schritte geeinigt haben“, teilte Bange mit. „Die noch zu klärenden Fragestellungen werden zurzeit bearbeitet.“
Brandschutzgutachten und Bauantrag sollen demnach „zusammen eingereicht werden“. Alle Beteiligten befinden sich, wie es hieß, „weiterhin im konstruktiven Austausch und verfolgen den vereinbarten Prozess“.
Details zu den Vorstellungen des Märkischen Kreises zum künftigen Brandschutz nannte Bange allerdings nicht.
Zuvor war Kritik von Balver Schützen am Vorgehen der Bauaufsicht des Kreises aufgekommen. Schützen-Chef Christoph Rapp vor der Generalversammlung zur Westfalenpost: „Beim Märkischen Kreis hat es in der Bauverwaltung einen Wechsel des Leiters gegeben, und der neue Leiter hat das bisherige Brandschutzkonzept im Bereich des Höhleneingangs in Frage gestellt.“ Bei den Schützen war die Haltung des Kreises zum Brandschutzkonzept so angekommen, als solle die Höhle künftig baurechtlich als Halle betrachtet werden. Das Gutachten für die geplanten Arbeiten muss laut Rapp neu geschrieben werden. Erst wenn das Brandschutzkonzept Zustimmung des Kreises gefunden habe, könne der Antrag erneut gestellt werden.
Der Schützenvorstand lässt vorerst den Antrag für Neu- und Umbau liegen. Brandschutzgutachten und Bauantrag sollen zeitgleich vorgelegt werden. Der Schützenvorstand hofft, das er bis Ende dieses Jahres die Zustimmung der Bauaufsicht hat.
Deutlichen Unmut gab es bei der Generalversammlung. So befürchtete der Vorsitzende des Musikvereins Balve, Paul Stüeken, das Gezerre um den Brandschutz habe negative Auswirkungen aufs ehrenamtliche Engagement in Balve. Landrat Marco Voge konnte an dem Abend nicht dazu Stellung nehmen. Er hatte sich wegen Terminüberschneidungen entschuldigen lassen.