Volkringhausen. Der MGV Volkringhausen hat Musikstelen aus Holz gestaltet und aufgestellt. An jedem der zehn Standorte erklingt ein passendes Lied.

Ein musikalischer Weihnachtsspaziergang gefällig – und dabei Volkringhausen kennenlernen? Das ermöglichen die neuen Musikstelen, die der Männergesangverein Volkringhausen gestaltet und aufgestellt hat. Auch wenn die Einweihung erst im Januar erfolgt, die Stelen funktionieren schon.

Ein Teil der Sängerschar hat sich handwerklich und technisch betätigt

„Das zeigt auf jeden Fall die vielfältigen Fähigkeiten unseres Chores“, lacht Sänger Rainer Alberts. Der schöne Klang kräftiger Männerstimmen ist das Markenzeichen des MGV „Cäcilia“ Volkringhausen, nicht umsonst ist man zweifacher Meisterchor. Nun hat sich ein Teil der Sängerschar handwerklich und technisch betätigt und für das Dorf einen neuen touristischen Anziehungspunkt geschaffen: zehn Musikstelen, verteilt an markanten Punkten Volkringhausens und noch ein bisschen darüber hinaus bis zum Haus Recke in Binolen. Sänger Stefan Eichhoff hat die Eichenpfosten, die 1,10 Meter hoch sind, gestaltet. Auf ihnen angebracht ist ein QR-Code, durch Acrylglas vor Wind und Wetter geschützt und auch vor möglichem Vandalismus. Und mit diesem Verweis gelangt man auf seinem Mobiltelefon dann zu einer Internetseite des MGV mit interessanten Informationen über den Standort und zu einer Liedaufnahme des Chores. +++ Lesen Sie auch: MGV Volkringhausen startet digitales Lieder-Projekt +++

Alle Stationen, bis auf das Haus Recke, befinden sich in Volkringhausen

Außer dem Haus Recke sind alle anderen Stationen direkt in Volkringhausen: die Schützenhalle, die Kirche, der Friedhof, Haus Diepes, der Wandererparkplatz, der Maibaum im Dorfpark, die Vogelstange, die alte Schmiede an der Brücke (heute Wanderercafé) und die Zimmerei Baumeister. Letztgenannte spendierte auch das Holz für die Musikstelen und wie an allen Stationen haben sich die Sänger für jeden Standort ein passendes Musikstück überlegt. Beim Holzbaubetrieb ist es zum Beispiel „Feierabend“, an der Schützenhalle „Musik erklingt“, das „Wandererlied“ am Parkplatz oder an der Vogelstange „Lützows wilde Jagd“. „Piccolina Isabelle“ am Haus Diepes hat sich die Betreiberfamilie selber ausgesucht. Aber vielleicht könnte es hier auch mal „Die kleine Kneipe“ werden, die Musik auf den Stelen ist schließlich austauschbar. Auf dem Smartphone kann man dem heimischen MGV dann einfach lauschen oder auch selber mit einstimmen, wenn die Musik bekannt ist.

Silvestersingenist Tradition

Tradition in Volkringhausen ist auch das Silvestersingen des MGV, wenn die Sänger am letzten Tag des Jahres mit musikalischen Wünschen auf den Lippen durch das Dorf ziehen. Nach Coronapause kann das nun wieder stattfinden.

Einen Tag nach der Einweihung der Stelen (13. Januar) treffen sich die Sänger am 14. Januar gleich wieder, ab 19.30 Uhr in der Schützenhalle zur Jahreshauptversammlung.

Für den Aufbau der Stelen, die in den Boden betoniert sind, waren Andre Stracke, Thomas und Dominik Dodt sowie Bernd und Stefan Eichhoff verantwortlich. Den technischen Teil auf der Homepage hat Rainer Alberts umgesetzt. Die Aufnahmen des Chores stammen aus den vergangenen Jahren, wurden in der St.-Michaelskapelle gemacht, wo man dafür mehrfach ein mobiles Tonstudio aufbaute. Auf www.mgv-volkringhausen.de kommt man auch ohne QR-Code zu den Musikstücken der Stelen. Aber damit wäre die Intention dieses Projektes ja nicht komplett erfüllt. „Es geht ja auch darum, Volkringhausen kennenzulernen“, sagt Stefan Eichhoff. Die Stationen bilden aber keine feste Route ab, die man in einer bestimmten Reihenfolge abgehen muss. Im nächsten Frühjahr möchte der Chor dann aber mal dazu einladen, ihm auf einem Rundgang entlang der Stelen zu folgen. Bestimmt dann auch mit Livegesang. +++ Auch interessant: Klaus Levermann: Darum ist der MGV Volkringhausen zukunftsfest +++

So wie am Freitag, 13. Januar, wenn die Stelen offiziell eingeweiht werden. Ab 18.30 Uhr lädt der Chor alle Interessierten an die Schützenhalle und zu der dortigen Stele ein. Es gibt dann auch eine offene Probe und mit Imbiss und Getränken den Rahmen für ein paar gemütliche Stunden. Ideengeber für die Musikstelen war Chorleiter Klaus Levermann, der in seiner Heimat Menden mit dem Verein „Aktivokal“ ein ähnliches Projekt umgesetzt hat: den Wanderweg der Lieder. Startpunkt in Menden: die Ecke Apricker Weg/Wilhelm-Dortmann-Straße. Hier bilden ähnliche Stelen einen Rundweg durch den Wald mit Playbackaufnahmen bekannter Volkslieder, zum Mitsingen gibt es dann auch die Noten. Nach Anlässen oder Jahreszeiten werden hier die Lieder immer wieder gewechselt. „Es gibt so viel positive Resonanz auf den Wanderweg der Lieder“, freut sich Klaus Levermann. „Vereine treffen sich extra um ihn zusammen abzugehen und dann zu singen.“

Dankeschön an das Dorf Volkringhausen für Unterstützung in der Coronazeit

Etwas ähnliches erhofft man sich auch für Volkringhausen, auch wenn hier die Gestaltung mit heimischer Chormusik und den markanten Punkten des Dorfes etwas anders ist. Rainer Alberts dazu: „Das Projekt ist auch unser Dankeschön an das Dorf für die Unterstützung in der Coronazeit, von der wir jetzt etwas zurückgeben wollen.“ 2000 Euro für die Stelen bekam der MGV über die Förderung „Heimatscheck“, weitere 400 Euro steuert man selber bei.