Balve. Die Kirche kommt in die Kneipe, das bedeutete die Einladung des Pastoralverbundes zum Adventsstammtisch. Eine Bilanz.

Lockere Atmosphäre, tiefgründige Themen: Die Kirche kommt in die Kneipe, das bedeutete die Einladung des Pastoralverbundes zum Adventsstammtisch. Gemeindereferentin Theresa Wagner erklärt, warum der Erfolg dieser Abende nicht allein an der Besucherzahl zu messen ist.

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Auf den ersten Blick mag sich die Zahl überschaubar anhören: Jeweils gut eine Handvoll Gäste kam an den drei Abenden, zu denen der Pastoralverbund Balve-Hönnetal an drei Donnerstagen im Advent eingeladen hatten. Schauplatz jeweils eine Kneipe: Haus Diepes in Volkringhausen, Haus Habbel in Langenholthausen und Haus Padberg in der Balver Stadtmitte zum Abschluss.

Resonanz wird als Erfolg gewertet

Gemeindereferentin Theresa Wagner wertet die Resonanz als Erfolg und sagt: „In einem viel größeren Kreis hätte das wohl auch nicht funktioniert.“ Die Idee der Adventsstammtische: Die Kirche kommt in die Kneipe, ist mit ihren handelnden Personen ansprechbar und nahbar, die Themen frei wählbar, gerne mit einem kalten Gerstensaft dazu an der Theke oder einem anderen Getränk der Wahl. Und dazu ein lockerer Austausch. „Wie in der Kneipe eben“, betont Theresa Wagner. Und ist deshalb sehr zufrieden mit diesen Abenden, an denen sie jeweils zusammen mit Pastor Christian Naton vor Ort war.

Drei Abende mit jeweils einem eigenen Thema

Zunächst hatte jeder der drei Abende ein eigenes Thema bekommen, um die Krise in der Gesellschaft, in der Kirche, aber auch um die Vorfreude auf Weihnachten sollte es gehen. „Aber eigentlich haben wir die Themen nicht gebraucht“, sagt Wagner im Rückblick. Sie hätten gegebenenfalls ein Anstoß für die Gespräche sein können, welche aber auch so gut in Gang kamen. Die Gäste hatten eigene Anregungen mitgebracht, Kritik an der Kirche, Gedanken, die sie beschäftigen. Darunter sei auch manches persönlich wie gesellschaftlich und kirchlich Bedrückende gewesen, blickt Theresa Wagner zurück. „Ich fand das sehr bereichernd, wie sich die Menschen geöffnet haben.“ So fanden ernste Inhalte genauso ihren Platz wie Smalltalk.

Sehr verschiedene Besucher

Auch waren die Besucher verschieden: sehr verbunden mit kirchlichen Angeboten, oder von der Institution eher entfernt, von um die 20 Jahre alt bis hin zu Senioren. Ein Vorteil auch für die Hauptamtlichen: Man muss nicht eine lange Vorbereitung investieren. „Wir stellen einfach nur unsere Zeit für diesen Abend zur Verfügung“, sagt Wagner. Und die auch mal schnell und sympathisch mit Gaststättenbesuchern ins Gespräch gekommen sei, die an dem Abend einfach nur so vor Ort waren. Dann aber auch die Gelegenheit nutzten zum Kennenlernen und um auch gleich was loszuwerden. Mit einer Liste neuer Projekte und Anregungen aus dem Stammtisch herauszugehen, sei ausdrücklich nicht das Ziel gewesen. „Und auch muss niemand Sorge haben, hier das nächste Ehrenamt aufs Auge gedrückt zu bekommen“, unterstreicht die Gemeindereferentin augenzwinkernd. Nach den drei Abenden im Advent soll es bald schon mit den Stammtischen weitergehen, in lockerer Atmosphäre. Wer Interesse hat, der kommt einfach, egal ob einmalig oder öfter. Denkbar wäre etwa ein Monatsrhythmus.