Balve. Weihnachtsbäume: Das sind die Trends bei Anbietern im Balver Stadtgebiet. Für die Kundschaft gibt es eine frohe Botschaft.

Heimische Landwirte haben zum Christfest eine frohe Botschaft. Weihnachtsbäume sind nur etwas teurer als im vergangenen Jahr. „Die Preise“, weiß Förster Richard Nikodem vom Landesbetrieb Wald und Holz, „sind nur leicht höher als beim letzten Mal. In der Erzeugung steckt nur wenig Energie drin.“

Weihnachtsdeko in ihrem Lädchen auf dem Jungferngut im Balver Ortsteil Garbeck
Weihnachtsdeko in ihrem Lädchen auf dem Jungferngut im Balver Ortsteil Garbeck © WP | jürgen overkott

„Wir nehmen nur einen Euro pro laufendem Meter mehr“, sagte Michael Tillmann vom gleichnamigen Hof in der Grübeck am Donnerstag im Gespräch mit der Westfalenpost. Die längeren Trockenphasen in diesem Jahr seien für zwei- bis dreijährige Weihnachtsbäume kein Problem. Dürre treffe lediglich Jungpflanzen, deren Wurzeln kaum in den Boden reichen.

Die Kauf-Trends seien klar. Klassische Fichte sei gar nicht mehr gefragt. Gern genommen werden laut Michael Tillmann hingegen Blaufichte und Nordmanntanne. „Nobilis eignet sich als Weihnachtsbaum nicht so gut. Das macht sich besser als Schnittgrün.“

Förster Nikodem bestätigt den Trend aus seiner Sicht: „Die Leute kaufen schon seit Jahren keine Fichten mehr, alle nur noch Nordmann oder Nobilis.“ Diese Entwicklung sei bereits seit Jahren zu beobachten; sie habe sich stabilisiert.

Das Weihnachtsgeschäft strebt im Hönnetal dem Finale entgegen. Michael Tillmann ist vorbereitet. Am kommenden Wochenende – 17. und 18. Dezember – bitten seine Familie und er in der Zeit von 10 bis 18 Uhr erneut zum Weihnachtsmarkt auf den Hof. Möglich ist, dort einen gesägten Baum zu kaufen. Möglich ist aber auch, per Planwagen in den Wald zu fahren, um vor Ort selbst Hand anzulegen. „Reservierungen machen wir nicht“, stellte Michael Tillmann klar, „wer kommt, der kommt.“ Die Wartezeit können sich Hofbesucher in der vorweihnachtlich geschmückten Adventscheune vertreiben.

+++ WEIHNACHTSBÄUME SELBST SCHLAGEN: DA GEHT WAS +++

Förster Richard Nikodem mit Balber Grundschülern im Wald
Förster Richard Nikodem mit Balber Grundschülern im Wald © WP | Erik BäckEr

Von Kopf bis Fuß auf Weihnacht eingestellt ist auch das Jungferngut von Familie Lösse in Garbeck. Am Samstag, 17. Dezember, lockt ein Glühweinabend, passend zum Hofmarkt von 18 bis 22 Uhr. Samstag wie Sonntag besucht obendrein Imkerin Dr. Christine Vedder aus dem rheinischen Oedekoven den Hof, Honig und Honigprodukte inklusive. Am Sonntag, 18. Dezember, liegt am Garbach Musik in der Luft. Das Jugendorchester von „Amicitia“ Garbeck spielt bei Lösse nachmittags weihnachtliche Weisen.

Regeln für Anpflanzungen

Derweil blickt Förster Nikodem bereits über Weihnachten hinaus: „Auf den Borkenkäfer-Flächen sollen möglichst keine Weihnachtsbäume wachsen, sondern richtiger Wald.“ Es gebe gesetzliche Regelungen. Jeder Waldbesitzer dürfe auf Borkenkäfer-Grund auf zwei Hektar Fläche Weihnachtsbäume setzen. „Allerdings: Wenn der Nachbar schon zwei Hektar gemacht hat, dann darf ich gar nix mehr.“

+++ WEIHNACHTSBÄUME IN DER KLIMAKRISE +++

Weihnachtsbäume
Weihnachtsbäume © HA Grafik, | Frank Hasse

Das werde vom Landesbetrieb überwacht. Derlei Vorhaben müssten zertifiziert werden. Verliehen wird das Siegel PEFC, nach dem Programme for the Endorsement of Forest Certification. „Ich möchte im Hönnetal nicht Zustände wie in Bestwig haben, wo auf über 50 Hektar Fläche nur Weihnachtsbäume wachsen“, betonte Richard Nikodem. „Der Markt ist nur begrenzt aufnahmefähig ist. Das Geschäft hat sich von Dänemark nach Deutschland verlagert.“ Die Umwelt gewinnt: „Es gibt ein Weihnachtsgeschäft der kurzen Wege.“

FESTTAGSBRATEN

Michael Tillmann bietet Festtagsfleisch aus eigener Herstellung an. „Die Fleischmengen, die bestellt worden sind, sind weg.“ Das Weihnachtsgeschäft sei gut gelaufen – ähnlich gut wie die Corona-Zeit. Selbst kochen sei angesagt. Das Fleisch sei „nur moderat teurer geworden“. Aber für die Verbraucher gehe „das alles noch“.

Wer Ware bestellt habe, könne sie am Freitag, 16. Dezember, abholen.

Spontankäufer müssen fix sein. „Es sind noch Einzelstücke übrig“, sagte Michael Tillmann. „Braten, Gulasch, ein paar Steaks.“

Neue Termine für die
Fleischbestellung gibt es auf Hof Tillmann erst wieder im Januar. Internet: hof-tillmann.de