Balve/Beckum. Ein Leben für den Sport, ein Leben für den Reha-Sport: Jetzt nimmt Monika Uphues Abschied – und erzählt erstaunliche Geschichten.

Monika Uphues nimmt Abschied. Die Beckumerin hat den Balver Reha-Sport-Verein gegründet. Nach 25 Jahren aktiver Arbeit hört sie auf. Lachend sagt sie im Gespräch mit der Westfalenpost: „Ich bin jetzt 76. Das ist ein guter Zeitpunkt, Schluss zu machen.“ Doch wie fing die Geschichte an?

„Ganz einfach“, entgegnet Monika Uphues, „da rief mich eine Frau aus Menden an, ob ich nicht mal zum Kaffeetrinken kommen wolle. Und ich sagte mir: Was soll ich denn da? Ich kenne diese Frau doch gar nicht. Doch sie sagte: ,Ich kenne Ihre Mutter, sie ist mir bei im Kurs.’ Ich war damals im Kneipp-Verein und in der VHS als Übungsleiterin. Ich dachte, vielleicht braucht die Frau ja jemanden. Ich gehe also dahin. Und die Frau fragte mich: ,Haben Sie keine Lust, Fachorthopädieleiterin in einem Reha-Verein zu machen, für Behinderte?’ Und ich sagte: ,Da haben Sie aber gerade auf mich gewartet.’ Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Und dann habe ich darüber nachgedacht, mir das erklären lassen und dann den Übungsleiterschein gemacht. Und dann sagte mir die Frau: ,In Balve gibt es noch keinen Reha-Sport-Verein. Vielleicht können Sie dann mal einen gründen.“

Reha-Sportverein Vorstand: Kassiererin Resi Verse, 2. Vorsitzende Steffani Bender, Schriftführerin Christa Klose und 1. Vorsitzende Monika Uphues (von links). Ein Bild aus dem Jahr 2008.
Reha-Sportverein Vorstand: Kassiererin Resi Verse, 2. Vorsitzende Steffani Bender, Schriftführerin Christa Klose und 1. Vorsitzende Monika Uphues (von links). Ein Bild aus dem Jahr 2008. © WP | Claudia Heinemann

Die Menden versprach, bei der Vereinsgründung zu helfen, und sie hielt Wort. Erforderlich war eine Fachausbildung – Voraussetzung, um Kurse mit Krankenkassen abzurechnen. Ausbildung und Verein gehören zwangsläufig zusammen. Ursprünglich bestand der Verein aus sieben Mitgliedern: „Die habe ich mir gesucht“, erinnert sich Monika Uphues. „Und dann habe ich geguckt, wer Übungsleiter werden könnte“, fügt sie hinzu und lacht. „Ich habe immer wieder neue Übungsleiter dazubekommen. So sind wir immer weiter gewachsen.“

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Anfangs fanden die Gymnastik-Kurse, um Behinderten und chronisch Kranken mehr Lebensqualität zu ermöglichen, in den Räumen des einstigen Kagura-Vereins in Balve statt. Später war der Reha-Sport-Verein im „Drostenkeller“ beheimatet – oben auf dem Dachboden. „Wer da hoch kam, hatte schon die halbe Gymnastik hinter sich“, erzählt Monika Uphues augenzwinkernd. 15 Jahre lang war sie Vorsitzende, danach blieb sie weiter Übungsleiterin. Monika Uphues und ihre Truppe sind erneut umgezogen. Der größere Teil ihres Kursangebotes findet inzwischen im Gesundheitscampus an der Sauerlandstraße statt. Das übrige Programm wird im städtischen Hallenbad an der Murmke angeboten: gelenkschonendes Aquajogging.

Mit Herzblut bis nachts um drei

Das Vereinsleben bestand und besteht nicht nur aus Sport – es geht ums Gesellige. Weihnachtsfeiern waren wichtig, und Busfahrten im Sommer. „Ich habe mich sehr darum bemüht, die Leute zusammenzukriegen; ich habe sie alle persönlich angeschrieben“, berichtet Monika Uphues, „alles von Zuhause aus. Ich habe es mit Herzblut gemacht. Da bin ich manchmal erst nachts um drei ins Bett gegangen.“

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Der Reha-Sport-Verein ist für Balve immer wichtiger geworden. Dafür gibt es einen guten Grund. Der Anteil der Generation 65+ steigt.

Monika Uphues, Mitglied einer sportlichen Familie, wollte stets dazu beitragen, dass genau diese Menschen so fit wie möglich bleiben. Mit schallendem Lachen fügte sie hinzu, ihr Motto sei: „Turne bis zur Urne.“