Langenholthausen. Hallendach fast fertig, Mission erfüllt: Langenholthausens Brudermeister Berthold König kündigt einen Generationenwechsel an.

Das neue Hallendach der Langenholthausener Schützenhalle liegt kurz vor der Fertigstellung. Nach knapp 60. Jahren wurde das Dach mit Hilfe einer erfolgreichen Spendenaktion saniert. Zugleich steht die Schützenbruderschaft St. Johannes vor einem personellem Umbruch. Vorsitzender Berthold König will sich in die zweite Reihe zurückziehen.

Schützenhalle Langenholthausen erhält neues Dach.
Schützenhalle Langenholthausen erhält neues Dach. © WP | Sven Paul

Er hat seinen Rückzug zu einem Zeitpunkt angekündigt, an dem die Bruderschaft einen finanziellen und organisatorischen Kraftakt gestemmt hat.

„Wir liegen voll im Zeitplan und kurz vor der Fertigstellung“, erklärt Brudermeister Berthold König. Trotz Mehrkosten aufgrund von Preissteigerungen für Baumaterialien, welche aber überschaubar seien, zeigt sich der Vorstand zufrieden. Die Spendenbereitschaft sei noch größer als erwartet gewesen. Rund 30.000 Euro sind durch symbolischen Dachpfannenverkauf zusammengekommen. Nicht nur das stolze Ergebnis macht Langenholthausens Schützen froh, sondern auch die Tatsache, dass dieser Erlös ohne eine einzige Nachfrage bei Spendern und Sponsoren erreicht wurde. „Alleine das Anschreiben an alle Schützenbrüder plus der begleitenden Unterstützung durch die heimische Presse haben dazu geführt, dass wir die von der Generalversammlung vorsorglich genehmigte Kreditaufnahme nicht in Anspruch nehmen mussten.“

Schützenhalle Langenholthausen erhält neues Dach: 18 Helfer legten beim Dachdecken an.
Schützenhalle Langenholthausen erhält neues Dach: 18 Helfer legten beim Dachdecken an. © WP | Sven Paul

Dazu trug auch eine Finanzspritze der Volksbank Südwestfalen bei. Schützenbruder Markus Müller hat bei seinem Chef Karl-Michael Dommes erfolgreich um Unterstützung der Bruderschaft geworben. Mitte Mai kam der scheidende Vorstandssprecher der Genossenschaftsbank sogar persönlich nach Langenholthausen, um einen symbolischen Scheck über 5000 Euro zu erreichen. Auch wenn Balve nur einen kleinen Teil des Geschäftsgebietes ausmache – er habe sich Balve stets verbunden gefühlt, sagte Karl-Michael Dommes damals.

Die Schützen hatten sich beim Start der Spenden-Aktion „ernsthafte Gedanken gemacht, ob wir dieses große Projekt in diesem Jahr wegen den immer größeren Auswirkungen des Ukraine-Krieges tatsächlich umsetzen wollen und können“. Im Frühjahr sei noch vieles ungewiss gewesen.

Berthold König: „Heute können wir sagen, dass es goldrichtig war, an der Umsetzung unseres Vorhabens in diesem Jahr trotz aller Unwägbarkeiten der letzten Monate festgehalten haben. Damit ist es der Bruderschaft auch in turbulenten Zeiten gelungen, unsere Schützenhalle durch eine weitere und große Baumaßnahme ein Stück weiter fit für die Zukunft zu machen.“

Generationenwechsel steht bevor

Der scheidende Brudermeister kündigte im Gespräch mit der Westfalenpost zudem an: „Selbstverständlich werden nach der Fertigstellung des Daches allen Spendern ihre Spendenquittungen zugehen.“

Nach erfüllter Mission hat sich Brudermeister Berthold König entschieden, bei der nächsten Jahreshauptversammlung nicht mehr als erster Vorsitzender zu kandidieren: „Nach 24 Jahren als erster Vorsitzender ist es Zeit, Platz für einen Nachfolger zu machen. Insgesamt war ich jetzt 34 Jahre im Vorstand dieser Bruderschaft. Das müssen andere Schützenvereine erst einmal vorzeigen.“ Auf die Frage nach einem potenziellen Nachfolger zeigte sich König noch bedeckt. „Wir sind noch auf der Suche, aber ein paar Namen sind im Vorstand schon gefallen.“