Mellen. Großes Aufgebot für ein kleines Stück: Der Sorpe-Radweg ist kreisübergreifend geplant worden. Mit ihm verbinden sich hohe Ziele.
Jetzt geht’s los: Für den Radweg aus Mellen zum Sorpesee gab es am Donnerstag den ersten Spatenstich. Die Eröffnung soll möglichst noch in die Fahrradsaison des kommenden Jahres fallen.
Der Bagger baggert schon, auch wenn die offizielle Eröffnungszeremonie noch nicht beendet ist. Das Symbol aber passt, die ersten Arbeiten für den Radweg zwischen Golddorf Mellen und Sorpesee laufen.
Start an Langewende/Kreisstraße
Das schwere Gerät wie auch die symbolischen Werkzeuge für den ersten Spatenstich der Beteiligten befinden sich zunächst auf einem Feld wenige Meter nördlich der Sorpestraße, im Bereich Wirtschaftsweg Langewende/Kreisstraße. Hier auf dem Feld soll nicht der neue Radweg entlang führen, sondern es entsteht die sogenannte Baueinrichtungsfläche: Lagerplatz für Material, Abstellfläche für Baufahrzeuge, Versorgungseinrichtungen. Und auch der Bodenaushub der Radwegbaustelle soll hier zunächst gesammelt werden.
An diesem Ort greifen die Verantwortlichen zur Schaufel für den ersten Spatenstich. MK-Landrat Marco Voge allen voran, dazu Vertreter des Märkischen Kreises und vom Hochsauerlandkreis, der Stadt Sundern, aus dem MK-Kreistag, von beteiligten Baufirmen, und für die Stadt Balve ist Bauamtschef Sven Rothauge da.
Voge blickt in seiner Begrüßung darauf zurück, dass nach vielen Jahren der Planungen und Bemühungen endlich die Realisierung heranrücke. Er äußert die Hoffnung auf eine positive Entwicklung des Kreises in puncto Attraktivität für den Tourismus und einen Beitrag zur Verkehrswende. Der Mellener Voge führt aus, wie ihn der fehlende Radweg entlang der Strecke auch schon persönlich lange störe. „Ohne Radweg ist es hier Mist, das kann man nicht anders sagen.“
Querungshilfe in die Mitte
Der Neubau des straßenbegleitenden Radweges startet auf Balver Stadtgebiet, angeschlossen wird der schon angesprochene Wirtschaftsweg Langewende, der bis nach Mellen in die Ortsmitte führt. „Dieser Zubringer wird neu asphaltiert“, erklärt Landrat Voge. Wenige Meter weiter auf der Kreisstraße in Richtung Mellen schließt der bestehende Radweg in Richtung Orlebachtal an, mit dem man auch die Straße nach Beckum erreichen kann. In Fahrtrichtung Sorpe soll es zunächst rechts der Straße weitergehen. Auf Höhe der HSK-Grenze wechselt der Radweg die Seite. Zur Sicherheit wird die Straße verbreitert, es kommt eine Verkehrsinsel in die Mitte: Querungshilfe. Dann geht’s meist bergab bis zur Gaststätte „Meilenweit“ am Sorpeufer.
Dort führt ein bestehender Radweg am Stausee entlang. Der neue Radweg zwischen Mellen und Sorpeufer wird 1,5 Kilometer lang sein, 2,50 Meter breit und zur Fahrbahn mit einem Grünstreifen abgegrenzt.
Dafür muss in dem hügeligen Gelände auch viel Erde bewegt, Boden abgetragen oder aufgeschüttet werden, insgesamt gut 15.000 Kubikmeter.
Voge betonte für die Planung die gute Kooperation auch über Kreis- und Stadtgrenzen hinweg mit Sundern und dem HSK; er dankte auch den Grundstücksbesitzern. Zu der Möglichkeit, diesen Radweg mit einer großen, 95-prozentigen Förderung von Landesgeld zu bauen, sagte der Landrat: „Sonst ständen wir nicht hier.“ 2,7 Millionen Euro sollen die Kosten betragen, der Großteil kommt also aus Düsseldorf. Die positiven Wirkungen auf den Radweg sollen großflächig sein. Marco Voge dachte schon an einen hoffentlich bald möglichen Anschluss an einen Hönnetalradweg, der wiederum an der Ruhr-Mündung zwischen Menden und Fröndenberg auch in den Ruhrtalradweg übergehen kann.
Nun aber wird erstmal in Mellen gebaut. Das dauert ungefähr ein Jahr, bis Juni 2023 im Idealfall. Marco Voge weiß aber auch um die aktuellen und allgemeinen Unsicherheiten auf dem Bau. „Wenn es richtig, richtig, richtig gut läuft, sehen wir uns in einem Jahr wieder.“