Volkringhausen. Volkringhausen ist heiß aufs erste Schützenfest im Stadtgebiet. Volkringhausen? Ganz Balve fiebert der Sause entgegen. Das geht ab.
Die Vorfreude ist riesig: Mit Volkringhausen erlebt die Stadt Balve am Pfingstwochenende den ersten Schützenfest-Neustart. Hier gibt es Daten und Stimmen vor dem Festauftakt.
Das Programm mit dem zeitlichen Ablauf ist weitgehend identisch mit dem von 2019. Macht nix. Die Sehnsucht nach Festivitäten ist so groß wie lange nicht. Da ist die Stimmung in Volkringhausen nicht anders als in den anderen Teilen Balves, wo man mit Neugier auf den Neustart im Hönnetal blickt, um zu sehen, in welch großen Scharen die Besucher wieder heranströmen. Volkringhausens Brudermeister Stephan Neuhaus: „Ich denke, dass unser Fest sehr gut angenommen wird.“
Nicht nur im Ortsteil selber, auch in der Nachbarschaft vermutet er eine riesige Vorfreude darauf, wieder zusammen zu kommen. Er selbst freut sich auf das Wiedersehen und zahlreiche Begegnungen an den drei Festtagen, mit neuen Freunden und alten Bekannten, mit Nachbarn und Heimkehrern. „Manche Menschen haben wir nun wirklich sehr lange nicht gesehen. Und dafür ist unser Schützenfest im Dorf doch die Anlaufstelle“, sagt Stephan Neuhaus. Zugleich weiß er auch: „Manche werden noch Angst haben vorbeizukommen. Auch dafür habe ich großes Verständnis.“
Auch weiterhin werde man die Coronapandemie und ihre Gefahren nicht gänzlich beiseite schieben können. Aber im Mittelpunkt steht dieses Ziel: „Wir wollen friedlich, freudig und ausgelassen zusammen feiern.“ Und dafür hat sich nicht nur der Vorstand der St.-Hubertus-Bruderschaft, auch Königspaar, Hofstaat und die Damen in den vergangenen Wochen und Monaten richtig ins Zeug gelegt, immer wieder Verordnungen studiert, Pläne angepasst – um über Pfingsten ein Schützenfest feiern zu können, dass von keinen äußeren virusbedingten Regelungen und Einschränkungen mehr betroffen ist.
Ein paar Dinge ändern sich im Hintergrund wie der Einsatz von sogenannten Spülboys beim hygienischen Abwasch der Gläser.
„Ansonsten knüpfen wir an das Fest von 2019 an“, sagt Brudermeister Neuhaus. Und damit wird das Schützenfest 2022 am Freitag, 2. Juni. Mit dem Antreten der Schützenbrüder um 16.30 Uhr an der Halle beginnen. Der Gottesdienst in der St. Michaelkapelle ist um 18 Uhr. Ein Zapfenstreich im Anschluss ist eigentlich nur alle fünf Jahre vorgesehen; er hatte zum 100-jährigen Jubiläum 2020 auf dem Plan gestanden. Nun, so Stephan Neuhaus, sei dieser Festakt eine würdige Bereicherung und Symbol für den Neustart. Deshalb versammeln sich am Freitag alle Schützen, die Festmusik, Fackelträger der heimischen Feuerwehr und hoffentlich viele Besucher auf dem Bolzplatz am Glashüttenweg. Hier startet der Zapfenstreich gegen 19.45 Uhr. Anschließend wird in der Halle gefeiert.
Eine Auswahl der weiteren Programmpunkte: Der musikalische Frühschoppen am Pfingstsamstag beginnt um 10.30 Uhr, der Festzug durch das Dorf um 15 Uhr. Auf diesen Höhepunkt ihrer Regentschaft haben Matthias und Melanie Noll drei Jahre gewartet. Stephan Neuhaus dazu: „Ein Königspaar ermöglicht uns doch erst, ein Schützenfest so zu feiern, wie wir es kennen. Deshalb wünsche ich den beiden nicht nur gutes Wetter, sondern vor allem eine große Beteiligung, ganz viele Gäste bei ihrem Festzug.“
Der Brudermeister denkt auch schon an den Pfingstsonntag, wenn ab 10 Uhr an der Vogelstange die Nachfolger des Königspaares gesucht werden. In der langen Zwangspause, so die Hoffnung, könnte sich manch ein Aspirant gefunden haben. „Es ist eben nicht selbstverständlich, dass wir solche Feste feiern können. Man sollte nicht zögern, sondern mutig versuchen, sich diese besondere Ehre zu sichern“, lautet Neuhaus’ Appell.
Es ist das dritte richtige Schützenfest in Volkringhausen nach der Verschiebung auf Pfingsten.
Die Festmusik stellen wieder der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Heggen, die „Brandstifter“ und das Trommlerkorps Eisborn. „Alle haben die Coronazeit gut überstanden und sind gerne wieder dabei“, unterstreicht Neuhaus. „Das ist alles keineswegs selbstverständlich.“
Steigende Kosten machen Sorgen
Genauso habe der neu gewonnene Schausteller, der 2020 zum ersten Mal dabei sein wollte, der Bruderschaft die Treue gehalten, ebenso das zuständige Team für die Bewirtung.
Sorgenfalten bereiten der Schützenfamilie überall die steigenden Kosten. Wie andernorts hat man sich in Volkringhausen für eine Erhöhung des Bierpreises auf 1,60 Euro entschieden. „Um diese aus unserer Sicht maßvolle Erhöhung kommen wir nicht herum“, sagt Neuhaus. Aber hier wie auch mit den beiden eintrittsfreien Tagen Samstag und Sonntag wolle man für alle ein verbindendes Schützenfest ermöglichen.