Langenholthausen. Langenholthausens Schützenhalle braucht ein neues Dach. Jetzt kommt Hilfe. Doch mit manchem hatte niemand gerechnet.
Der Chef kam selbst, und er brachte eine große Spende mit. Volksbank-Vorstandssprecher Karl-Michael Dommes rollte persönlich mit seinem dunklen BMW vor der Schützenhalle in Langenholthausen vor. Der Grund seines Besuches hätte besser nicht in Szene gesetzt werden können. Kaum stand der Banker im Eingangsbereich der Schützenhalle, öffnete der Himmel seine Schleusen. Und genau das war der Zweck seiner milden Gabe: 5000 Euro sollen den Schützen helfen, den Dachschaden ihrer Halle zu beseitigen. Es ist dringend nötig.
Karl-Michael Dommes ist Balve verbunden, ob das Stadtgebiet einen winzigen Teilbereich des Marktes der Volksbank in Südwestfalen darstellt. So hat er sich stets für das Gesundheitscampus als Nachfolgeangebot für das vor zehn Jahren geschlossene Marienkrankenhaus in Balve stark gemacht.
Den Kontakt zu der Schützenbruderschaft St. Johannes stellte der Balver Volksbanker Markus Müller her. Er ist in seiner Freizeit nicht nur Posaunist im Musikverein Balve – er gehört auch der Schützenbruderschaft in Langenholthausen an. Markus Müller erklärte seinem Chef das Problem vor Ort eindringlich – mit erkennbarem Erfolg.
Karl-Michael Dommes hatte obendrein seinen Marketing-Mann Thomas Sommer mitgebracht, und Azubi Leon Veith konnte vor Ort sehen, dass zum Geldgeschäft auch gutes Marketing gehört.
Dachpfannen, das neue Klopapier
Und Brudermeister Berthold König? Ihm war die Freude über den überdurchschnittlich hohen Betrag anzusehen. Die Preise für Baumaterialien seien explodiert, sagte Berthold König. „Dachpfannen sind das neue Klopapier“, stellte er fest, „sie werden nämlich mit Gas gebrannt.“ Der Brudermeister rechnet inzwischen mit Kosten von knapp 60.000 Euro. Spenden seien weiter willkommen: „Luft nach oben gibt es immer.“ Die neue Dachverlattung soll im August eingebaut werden.
Einen Grund zur Freude gibt es bereits vorher: beim Schützenfest vom 11. bis 13. Juni. „Wir selber, aber auch alle unsere langjährigen Partner haben die Zwangspause gutüberstanden und freuen sich, wieder mit uns Schützenfest zu feiern“, so Berthold König. „Außer der Tatsache, dass wir neben den diesjährigen Jubilarsehrungen selbstverständlich auch die Jubilare der letzten beiden Jahre ehren, ist alles wie immer“, ergänzt Hauptmann Dominik Cordes. Der Bierpreis bleibt bei 1,60 Euro. Er soll nicht überschäumen.