Balve. Zweite Booster-Impfung, neuer Impfstoff Novavax: Der Balver Hausarzt Dr. Gregor Schmitz erklärt alles, was Patienten wissen müssen.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine vierte Impfung gegen das Corona-Virus empfohlen. Zugleich ist mit Novavax ein weiterer Impfstoff in Deutschland zugelassen. Was bedeutet das für die Patienten der heimischen Hausärzte?
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Dr. Gregor Schmitz erklärt auf Anfrage der Westfalenpost zunächst die Sachlage. Die Stiko empfehle, eine zweite Boosterimpfung – Impfung Nummer vier - für bestimmte Risikogruppen. Wer soll sich jetzt eine vierte Impfdosis verabreichen lassen?
- Menschen ab 70 Jahren,
- Bewohnerinnen und Bewohner sowie Betreute in Pflegeeinrichtungen,
- Menschen mit Immunschwäche ab fünf Jahren, also auch Kinder, die das Mindestalter erreicht haben.
Diese Personen sollen frühestens drei Monaten nach der ersten Boosterimpfung die weitere Impfung erhalten.
Die Empfehlung der Stiko gilt nach Angaben von Dr. Schmitz auch für weitere Personengruppen: nämlich für Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen – insbesondere bei direktem Kontakt zu Patient und Bewohnern – sollen sich demnach frühestens sechs Monate nach der Boosterimpfung erneut impfen lassen.
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Bisher heiße es aber auch: Personen, die nach der Boosterimpfung eine Covid-19-Infektion durchgemacht haben, sollen derzeit generell nicht noch einmal geimpft werden.
Zukünftig soll auch der neue Impfstoff der Firma Novavax ausgeliefert werden. Die Stiko empfiehlt den Impfstoff zur Grundimmunisierung von Personen ab 18 Jahren: zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen. Schwangeren und Stillenden wird eine Impfung mit Novavax „zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfohlen“. Der Impfstoff enthält laut Robert-Koch-Institut keine vermehrungsfähigen Viren. Er se, wie alle anderen in Deutschland zugelassenen Covid-Impfstoffe, funktionell ein Totimpfstoff.
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Inzwischen hat das NRW-Gesundheitsministerium am Freitagmorgen den Umgang mit Novavox dargestellt. Dr. Schmitz ist im Verteiler, weil er stellvertretender Regionalleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ist. Demnach soll der Impfstoff zunächst nur über die kommunalen Impfstellen verabreicht werden – und das auch nur an berechtigte Personen.
Dr. Schmitz: „Es wird eineKontingentierunggeben: 75 Prozent sind für Personen aus dem medizinischen Bereich reserviert, 20 Prozent für diejenigen, die eine attestierte Unverträglichkeit gegenüber den bisherigen Impfstoffen haben, fünf Prozent für Normalbürger. Damit ist derzeit nicht damit zu rechnen, dass wir diesen Impfstoff in den nächsten Wochen in unserer Impfstelle verimpfen können, da wir ihn voraussichtlich nicht zugeteilt bekommen.“
Das NRW-Gesundheitsministerium in Düsseldorf plane, diesen Impfstoff zunächst bevorzugt für Personal in medizinischen Einrichtungen einzusetzen, wie Dr. Schmitz erfahren hat. Die Kommunen – in diesem Fall: der Märkische Kreis - seien bereits aufgefordert, ein Berechtigungskonzept zu erarbeiten. Dr. Schmitz: „Ob und wann wir auch diesen Impfstoff erhalten, ist derzeit noch unklar. Sobald wir auch diesen Impfstoff verimpfen können, werden wir dies auch in unserer Impfstelle umsetzen.“
Klar ist bisher, dass die Balver Hausärzte die zweite Booster-Impfung anbieten. „Ab sofort bieten wir in unserer Impfstelle in der Hauptschule am Krumpaul diese Impfungen ebenfalls an. Termine können ab sofort in dem bekannten Terminkalender unter www.terminland.eu/aerzteteam gebucht werden“, erklärte Dr. Schmitz.
Die Impfstelle ist zunächst weiter dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr geöffnet.
Dr. Schmitz weiter: „Wenn die Nachfrage nach Impfungen jetzt wieder steigt, können wir die Öffnungszeiten jederzeit kurzfristige erweitern und der Nachfrage anpassen.“