Balve. Der Pastoralverbund Balve-Hönnetal will nach dem Anscheiden von Pastor Grothe und Gemeindereferentin Luig das Angebot halten – Chancen für Laien.
Im Katholischen Pastoralverbund Balve-Hönnetal schlägt die Stunde der Laien. Dechant Andreas Schulte und seine hauptamtliche Mitarbeiterschar wollen die Zahl der Gottesdienste auch nach dem ersatzlosen Ausscheiden von Pastor Wilhelm Grothe und Gemeindereferentin Elke Luig im Wesentlichen halten. Die alternativen Gottesdienste firmieren unter dem Etikett „Zeit für mich, für dich, für Gott“. Zugleich weiß das Team um den Dechanten, dass dieses Vorhaben nur mit Ehrenamtlichen zu stemmen ist. Nebenher streute Dechant Schulte ein, das Konzept sei im Erzbistum Paderborn wegweisend.
+++ JUNGE KIRCHE IN LANGENHOLTHAUSEN: START GIBT MUT +++
Ihm sind zwei Dinge wichtig:
Die Gemeinde soll weiterhin zusammenkommen.
Zweck der Treffen ist stets, das Wort Gottes zu hören.
Würde der Pastoralverbund das Angebot an Gottesdiensten weiterhin mit der Arbeit von Hauptamtlichen verknüpfen, müsste er vor Ort insgesamt drei Messen am Wochenende aufgeben. „Da haben wir überlegt, es muss eine Alternative zum Streichen geben, denn Streichen heißt, es findet nichts mehr statt“, erläuterte Dechant Schulte. „Andererseits haben wir uns in die Pastoralvereinbarung hineingeschrieben, wir möchten die Kirche im Dorf lassen. Wir wollen dafür sorgen, dass die Kirche auch auf Dauer die Möglichkeit hat, im Dorf zu bleiben. Deswegen haben wir neben den Heiligen Messen und den Wort-Gottes-Feiern die alternativen Gottesdienste ins Spiel gebracht.“
Auch in Gottesdiensten ohne Wandlung dürfen künftig Hostien ausgegeben werden. „Wir hatten bisher eine Ausnahmeregelung für die Ferienzeit, aber sie ausgeweitet worden für die normale Zeit“, sagte Dechant Schulte. Wie funktioniert das? Bei einer Messe werden mehr Hostien gesegnet als für die Besucherschar erforderlich. Die überzähligen Hostien werden im Tabernakel aufbewahrt, um sie bei einem späteren Gottesdienst als Kommunion auszugeben. Den Wert eines alternativen Gottesdienstes schmälere das nicht, betonte Dechant Schulte: „Der Schatz unserer Liturgie ist viel größer, als dass wir uns nur über die Messfeier definieren.“
Das Konzept des alternativen Gottesdienstes haben Dechant Schulte & Co. längst vor Ort vorgestellt. Erfreut stellte er fest: „Wir haben ganz tolle Rückmeldungen bekommen. Sie waren ganz vielfältig.“ Was heißt das? „Es gab Rückmeldungen, die Gottesdienste alters- und zielgruppenorientiert auszurichten“, führte Dechant Schulte aus. „Da können wir“, zitierte Pastor Christian Naton eine Rückmeldung, „ja mal was für Kindergartenkinder machen.“ Dechant Schulte bewertet die Idee als zielführend. Vorschulkindern wie deren Eltern sei damit geholfen. Was im Hönnetal ausprobiert wurde, wird inzwischen bistumsweit vorangetrieben.
Erste Erfahrungen ermutigend
„Wir haben erste Erfahrungen in Affeln gesammelt“, stellte Dechant Schulte fest, „in Eisborn auch.“ Pastor Naton gestand ein, es habe von Seiten der Hauptamtlichen vor den Veranstaltungen „ein großes Fragezeichen“ gegeben: „Wir wird das überhaupt angenommen?“ Immerhin sei es, „ein ziemlich großer Sprung“ von kleinen Wochentagsandachten beispielsweise der Kfd zu alternativen Gottesdiensten: „Jetzt geht um Sonntag, jetzt geht darum, dass es auch da funktioniert.“
+++ GEMEINDEREFERENTIN ELKE LUIG AUS GARBECK VERABSCHIEDET SICH +++
Überraschend viele Interessenten haben sich gemeldet, und, mehr noch, es habe überraschend viele kreative Ideen gegeben. Ein Gottesdienst über Engel sei möglich, ein Bericht über den Pilgerweg nach Santiago de Compostela in Mellen, aber auch kirchenmusikalische Veranstaltungen mit Orgel oder Chören. Alternative Gottesdienste können, müssen aber nicht in der Kirche stattfinden. Glauben darf, etwa beim Kreuzweg, auch draußen gelebt werden. Was möglich ist, zeigt ein alternativer Gottesdienst am Sonntag, 30. Januar, in Beckum. Er beginnt um 10 Uhr.