Balve. Wer war der „Engel von Balve“? Kenner heimischer Geschichte wissen: Dahinter verbirgt sich eine großherzige Apothekerin.
Als der „Engel von Balve“ ist vielen Einwohnern der Hönnestadt noch die verstorbene Apothekenbesitzerin Elisabeth Düser (1927–2009) ein Begriff. Daran erinnerte die Heimwacht bei ihrer Jahreshauptversammlung in der Pension Waltermann in Balve.
„Fräulein Düser half immer gerne Menschen in der Not und unterstützte alle da, wo es ging. So brauchten viele Menschen, die in finanzieller Not waren, bei ihr in der Apotheke oft nicht zu bezahlen.
Die Heimwacht will ihrer gedenken. Sie will den Kirchpark, welcher im nächsten Jahr neu gebaut wird, nach benennen: Das erklärte Vorsitzender Peter Glasmacher. „Der Vorstand der Heimwacht hat dem bereits zugestimmt, und der Balver Kirchenvorstand beschäftigt sich in einer der nächsten Sitzungen mit der Thematik. Die offizielle Benennung liegt aber vorbehaltlich bei der Stadt. Eine Entscheidung gibt es frühstens nach den geplanten Baumaßnahmen im Frühjahr/Sommer 2022. Wir möchten hiermit an die guten Taten der beliebten Apothekerin erinnern und ihr ein Denkmal setzen.“
Neben der Ehrung der Pharmazeutin haben sich die Heimwächtler einiges vorgenommen. „Wir möchten der Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk einen neuen Platz geben. Sie soll entweder an der neuen Hönnebrücke über den neuen Fahrradweg oder an dem alten Platz an der Brücke am Sägewerk in Wocklum aufgestellt werden. Hier gibt es bereits eine mündliche Zusage durch Bürgermeister Hubertus Mühling, und die ersten Skizzen liegen bereits vor“, hieß es.
Auch für die Identifizierung von Straßennamen hat die Heimwacht Pläne. „Wir möchten im Balver Stadtgebiet eine deutliche Kenntlichmachung der biografischen Daten der Namensgeber der jeweiligen Straße machen. Jeder sollte auf diesem Wege etwas über den jeweiligen Namensgeber einer Straße und über sein Schaffen erfahren“, hieß es im Gespräch mit der Westfalenpost.
Über ein großzügiges Geschenk darf sich bei der Eröffnung auch das neue Pfarrheim im Frühjahr 2022 freuen. „Wir planen, dem Pfarrheim ein schönes Geschenk in Form eines gemalten Kunstwerkes von Werner Ahrens in Form einer Darstellung des Namensgebers, des Heiligen Blasius, zu überreichen“, hieß es.
Damit nicht genug. Die Heimwacht kümmert sich künftig um ein Grabstein-/Kreuzfeld auf dem alten Teil des Balver Friedhofs. Dazu Ludger Terbrüggen: „Hier werden jetzt alte Grabsteine und Kreuze von Gräbern, die aus der 30-jährigen Nutzung gefallen sind, für die Nachwelt zur Erringung gesammelt. Die Zustimmung haben wir bereits vor ein paar Monaten durch die Kirche und den Kulturausschuss erhalten, sodass eine Errichtung nichts mehr im Wege steht.“
Aufgrund der Pandemie fand im vergangenen Jahr keine Jahreshauptversammlung der Heimwacht statt. Daher konnten viele Vorhaben und Aktivitäten schlicht nicht umgesetzt werden.
Trotz dieser Situation und bei allen Schwierigkeiten haben es die Mitglieder geschafft, ihr Vereinsleben aufrechtzuerhalten. Als wohl größtes Ereignis in der Pandemie kann man den Festakt zur 100-Jahr-Feier des Sauerländer Heimatbundes und der Heimwacht am 4. September dieses Jahres bezeichnen. Dazu Glasmacher: „Das Ganze war ein organisatorischer Kraftakt, der sich über ein ganzes Jahr hinzog. Das Fazit war eine sehr gelungene Veranstaltung, mit der sich Balve und die Heimwacht im Besonderen bei den über 200 Besuchern wie auch den Medien bestens dargestellt hat.“
Dr. Ludger Schulte neuer Schriftführer
Bei den Wahlen auf der Versammlung wurde von den Mitgliedern Peter Glasmacher als Vorsitzender bestätigt. Der Posten seines Stellvertreters bleibt offen. Mit Dr. Ludger Schulte wurde ein neuer Schriftführer in den Vorstand gewählt, während Ulla Bathe als Kassiererin bestätigt wurde.