Balve. Vandalismus bereitet Kirchengemeinden sowie Rat und Verwaltung Kummer. Was tun? Der Ausschuss ESDS berät am Mittwoch in Volkringhausen.

Balve hat ein Problem mit mutwilliger Zerstörung und Umweltrüpeln. Der städtische Fachbereichsleiter Michael Bathe stellt am Mittwoch, 18 Uhr, im Ausschuss für „Ehrenamt, Schule, Digitalisierung und Sport“ Maßnahmen der Stadt gegen Vandalismus vor. Das Gremium tagt in der Schützenhalle Volkringhausen.

Die Stadt Balve hat ein fortwährendes Problem mit Vandalen und – wie es im Volksmund heißt – Umweltferkeln, die nahezu überall im Ortsgebiet ihre unschönen Spuren hinterlassen. Ein Thema, das schon längere Zeit die Politik der Hönnestadt beschäftigt, ist das Eindämmen derartiger Vorkommnisse.

Vandalismus an und in der Kirche in Garbeck; ausgerissene Blumenzwiebeln. Ohnehin vorhandene Probleme haben sich in der Corona-Zeit verstärkt (Archivbild vom Mai 2019).
Vandalismus an und in der Kirche in Garbeck; ausgerissene Blumenzwiebeln. Ohnehin vorhandene Probleme haben sich in der Corona-Zeit verstärkt (Archivbild vom Mai 2019). © Hubertus Teipel

Wenn der Ausschuss für „Ehrenamt, Schule, Digitalisierung und Sport (ESDS) tagt, dann wird Verwaltungsvize Michael Bathe über die aktuellen und geplanten Maßnahmen der Stadt informieren, dem wenig schmeichelhaften Treiben Einhalt zu gebieten.

Laut Bathe hat es vermehrt in den vergangenen Monaten fast überall im Stadtgebiet mehr oder weniger größere Fälle von Vandalismus und Verunreinigungen durch Unbekannte gegeben. Exemplarisch nennt der Bürgermeister dabei das Umfeld der städtischen Schulen sowie der Pius-Kapelle und des SGV-Heims als markante Schauplätze. Weiterhin seien mehrere Fälle auch im Umfeld der Bahnhöfe Balve und Garbeck bekannt geworden.

Mancherorts hat die Stadt in Zusammenarbeit mit der Polizei und weiteren Akteuren schon der Entwicklung gegensteuern können, durch entsprechende Maßnahmen. So wurden unter anderem von der Katholischen Kirchengemeinde St. Blasius Balve schon Überwachungskameras an der Pius-Kapelle installiert oder Wachdienste für besonders oft heimgesuchte Areale eingesetzt.

Laut Bathe haben zudem zusätzliche Kontrollen des Ordnungsamts der Stadt positive Ergebnisse erbracht: „Zusätzliche Kontrollen des Ordnungsamtes der Stadt Balve gemeinsam mit der Polizei haben stattgefunden. Platzverweise wurden ausgesprochen und Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.“

Auf die bisher erzielten Erfolge will die Stadt künftig mit weiteren offensiven Maßnahmen aufbauen. Im Fokus liegt derzeit das Gelände der städtischen Realschule Balve, das wiederholt Schauplatz von Vandalismus wurde. Mittlerweile hat man reagiert, indem zum Beispiel die Endzeit des Aufenthaltes auf dem Schulgelände auf den frühen Nachmittagsbereich vorgezogen wurde. Zugleich wurde ein Wachdienst beauftragt, schon im Nachmittagsbereich Kontrollen vorzunehmen. Zudem wird vor dem Eingang des Foyers der Schule künftig eine Schranke installiert, damit das Befahren des Schulgeländes mit Pkws nicht mehr möglich sein wird.

Aufgrund der Vorkommnisse in diesem Bereich hatten neben Realschulleiterin Nina Fröhling jüngst auch andere Schulleiter gefordert, das Gelände am Krumpaul komplett einzuzäunen.

Des Weiteren soll die Polizei künftig vermehrt Kontrollen junger Leute in den Problemgebieten vornehmen.

Bürgermeister Hubertus Mühling hatte in jüngerer Zeit in Gesprächen, etwa mit der Westfalenpost, durchaus Verständnis für den Corona-Frust junger Leute geäußert. Zugleich machte er immer wieder klar, dass die Stadt Sachzerstörung nicht hinnehmen könne.

Streetworker soll’s richten

Um den Vandalismus im Stadtgebiet übergreifend einzudämmen, ist darüber hinaus von der Stadt geplant, einen Sozialarbeiter als Streetworker bereits von diesem Sommer an einzusetzen. Er soll Kontakt mit den Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufnehmen, um auf bestimmten Plätzen in Balve spezielle Angebote wie persönliche Gespräche zu ermöglichen. Eingesetzt werden soll für diese Stelle ein Mitarbeiter der Verwaltung, der sich zurzeit Sozialarbeit studiert.