Balve. Sechs Millionen Euro fürs Altenheim Balve: So viel der neue Träger Caritas in das Haus stecken. Was der Verband plant. Wann die Arbeiten starten.

Seit Jahresbeginn läuft das Altenpflegeheim St. Johannes unter dem Dach des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern. Der 1. April ist ein wichtiges Datum im Prozess des Betriebsübergangs. Der neue Betreiber hat seine Neu- und Umbaupläne konkretisiert.

Druckfrisch ist dieses Schild beim Pressetermin das Symbol für ein neues Kapitel in der Balver Altenpflege: „Seniorenhaus St. Johannes“ steht da blau unterlegt, am Rand zu sehen das Logo des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern. Am Brucknerweg weist dieses Schild nun auf die Pflegeeinrichtung hin.

Hier entsteht demnächst der Anbau.
Hier entsteht demnächst der Anbau. © WP | Alexander Lück

Zu Jahresanfang hat der Verband aus dem Hochsauerlandkreis die Trägerschaft der Einrichtung in der Hönnestadt übernommen. Der 1. April ist der Tag der offiziellen Betriebsübernahme, erläuterte Marek Konietzny, der kaufmännische Vorstand des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern. Ab diesem Tag sind auch die etwas über 80 Mitarbeiter des Hauses offiziell Angestellte des neuen Trägers. Alle Mitarbeiter wurden übernommen, auch in der Heimleitung in Person von Franz-Josef Rademacher herrscht Kontinuität.

Das Frühjahr bringe einige Veränderungen im Haus, Gutes und Bewährtes solle aber unbedingt erhalten bleiben, unterstrichen der Heimleiter wie auch die Vertreter des Caritasverbandes. Franz-Josef Rademacher: „Wir sind froh, dass nach dem turbulenten zweiten Halbjahr in 2020 nun der Wechsel vollzogen ist.“

https://www.wp.de/staedte/balve/so-viel-geld-will-caritas-in-altenheim-st-johannes-stecken-id231073828.html

Im Sommer vorigen Jahres hatte die Kirchengemeinde wegen unterschiedlicher Vorstellungen für die Zukunftsgestaltung des Hauses und nach Unzufriedenheit mit dem bisherigen Träger Katholische Kliniken im Märkischen Kreis (KKiMK) gekündigt. Es folgte der Auswahlprozess mit vielen Bewerbern und schließlich der Zuschlag für den Caritasverband Arnsberg-Sundern. Rademacher: „Das hat uns alle sehr beschäftigt.“

Nun gehe der Blick voller Tatendrang nach vorne. Die Mitarbeiterschaft sei sehr motiviert, den Übergang weiter mitzugestalten, auch wenn er in manchen Aspekten auch mit einem Mehraufwand verbunden sei. Wie Marlies Gaberle, Pflegedienstleitung des Hauses, erläutert, werden im Moment zum Beispiel Computerprogramme für Pflegedokumentation und -management umgestellt auf das System, die auch in den anderen Häusern des Verbandes genutzt wird. Synergien bildeten sich auch an anderer Stelle. Einfach alles umzuschmeißen sei aber nicht das Ziel, sagt Kathrin Greis, Fachbereichsleiterin Pflege und Wohnen im Verband. „Wir profitieren dabei gegenseitig und lernen voneinander.“

links nach rechts: Kathrin Gries (Fachbereichsleiterin Pflege und Wohnen beim Caritasverband Arnsberg-Sundern), Marek Konietzny (kaufmännischer Vorstand des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern), Heimleiter Franz-Josef Rademacher, Pflegedienstleiterin Marlies Gaberle
links nach rechts: Kathrin Gries (Fachbereichsleiterin Pflege und Wohnen beim Caritasverband Arnsberg-Sundern), Marek Konietzny (kaufmännischer Vorstand des Caritasverbandes Arnsberg-Sundern), Heimleiter Franz-Josef Rademacher, Pflegedienstleiterin Marlies Gaberle © WP | Alexander Lück

Auch wenn Corona vieles einschränke, so unterstrich Greis, dass man im Rahmen der Möglichkeiten Kontakt zum Personal des Hauses suche, sich besser kennenlerne, um die Integration in die „Caritas-Familie“ zu vollziehen. „Wir wollen trotz der Umstände auch persönlich präsent sein.“ Heimleiter Franz-Josef Rademacher betonte aber: „Für die Bewohner und Angehörigen ist der Übergang nicht spürbar. Das habe ich so schon zurückgemeldet bekommen.“

https://www.wp.de/staedte/balve/altenheim-balve-st-blasius-kuendigt-vertrag-mit-traeger-id229439354.html

Neue Dienstleister bald im Einsatz

Aber für das Gebäude hat der neue Träger große Pläne. Wie auch schon im Rahmen der Vorstellung des Betreibers im Advent 2020 angekündigt, will man gut sechs Millionen in das Pflegeheim investieren. Davon 4,5 Millionen für den Umbau des Bestehenden sowie 1,5 Millionen für einen Neubau. Vom Haupteingang aus gesehen links soll der entstehen. Aus Umbauplänen des Trägers KKiMK war nichts geworden. Für die Caritas nannte Marek Konietzny einen Zeitplan. Schon nach Ostern will man den Mitarbeitern in Balve die Pläne erläutern und von ihnen auch gern Ideen, Impulse und Wünsche aufnehmen. Als nächstes stehe dann die Abstimmung mit den Behörden an. Konietzny: „Der erste Spatenstich soll noch dieses Jahr erfolgen.“

Die Umsetzung, sicherlich mit einigen Unwägbarkeiten verbunden, soll gut zweieinhalb Jahre dauern. Gebaut wird im Bestand. Am Ende wird das Haus aufgestockt auf insgesamt 80 Plätze. 70 seien es derzeit, vier aber dürfen wegen der gesetzlich vorgeschriebenen Doppelzimmerquote nicht belegt werden.

https://www.wp.de/staedte/balve/so-koennen-balver-herz-zeigen-fuers-altenheim-id231018950.html

Ändern sich auch einige Dienstleister für das Altenpflegeheim. Ab Herbst soll das St. Franziskus-Haus des Caritasverbandes in Sundern die Essensversorgung der Balver Schwestereinrichtung übernehmen, auch die Wäschereinigung übernimmt ein anderes Caritas-Haus. Und die Gebäudereinigung soll an einen caritasinternen Integrationsbetrieb gehen.

Mehr Informationen, Fotos und Videos aus dem Hönnetal: www.wp.de/staedte/balve