Balve. Geschafft! Balves Schnelltestzentrum steht. Die Nachfrage ist groß. Wann es noch freie Termine gibt.
Die Stadt Balve hat mit ehrenamtlicher Unterstützung binnen kurzer Zeit ein Schnelltestzentrum eingerichtet – in leerstehenden Räumen der Hauptschule am Krumpaul. Am Dienstag, 9 Uhr, startet das große Testen.
Stephan Elend vom Balver Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und Raimund Neuhaus vom örtlichen Malteser Hilfsdienst (MHD) waren am Montag sichtlich stolz. Als sie das Banner des „Corona Testzentrums“ vor die Tafel eines Klassenzimmers hielten, war es für beide mehr als Routine. Kein Wunder, listet das Banner alle Beteiligten eines in dieser Form nie gekannten ehrenamtlichen Projekts auf. Neben DRK und MHD sind die beiden heimischen Apotheken dabei, die Balver Ärzte und die Stadt. Dazu kommt die Feuerwehr, auch wenn sie nicht auf dem Banner steht, wie der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Michael Bathe, hinzufügte. Alle Beteiligten stellen Personal. Der Bedarf ist groß.
„Wir haben vor zwei Wochen angefangen, darüber zu sprechen, wie wir für die Bürgerinnen und Bürger in Balve ein Testzentrum einrichten können“, sagte Bathe. Die örtlichen Hilfsorganisationen ließen sich nicht lange bitten. Als Ansprechpartner für den Märkischen Kreis zeichnet das DRK verantwortlich. Schatzmeister Bernd Krämer: „Wir sehen es als Gemeinschaftsaufgabe an.“ Ein Konzept sei schnell entwickelt worden, fügte er hinzu.
Die Stadt kümmerte sich um Einrichtung eines Online-Buchungssystems für die Terminvergabe via Stadt-Homepage balve.de und via Balve-App. „Wir sind als eines von wenigen Testzentren papier- und beleglos“, betonte Krämer.
Bisher keine Erfahrungswerte
Eine Einschränkung machte Krämer aber. Die Einrichtung einer telefonischen Hotline sei letzten Endes doch nicht machbar gewesen: Wer kein Internet habe, möge Freunde oder Familie um Hilfe bitten, sagte Bathe.
Stadt und Hilfsdienste betonten den Modellcharakter des Schnelltestzentrums. „Wir werden die Zeiten immer wieder dem Bedarf anpassen“, versprach Krämer.
„Wir sind schon sehr, sehr gut ausgebucht“, fügte er hinzu. Am Montagmorgen waren bereits 140 von insgesamt 192 in dieser Woche möglichen Terminen vergeben worden. Lediglich morgens gegen zehn seien noch einige Termine frei.
Der Zugang zum Testzentrum ist vom Schulhof abgetrennt. Menschen mit Handicap haben über den Hintereingang des Gebäudes Zutritt.
Die Arbeit stemmt ein Team von mehr als 40 Freiwilligen. Krämer rechnet damit, dass die Einrichtung zunächst für acht bis zwölf Wochen benötigt werde: „Danach werden wir alle nach einer Pause rufen.“
Nahezu alle Ehrenamtler seien „eingewiesen und geschult“, betonte Krämer, die letzten Helfer werden am Dienstag fit gemacht. Dr. Paul Stüeken jr. sei dabei „sehr aktiv und sehr engagiert“ gewesen.
Während der Öffnungszeiten des Testzentrums – Dienstag, 23. März, 9 Uhr, bis Freitag, 26. März, 19 Uhr – sind jeweils fünf Personen pro Zwei-Stunden-Schicht im Einsatz. Demnach gibt es eine Registrierung und zwei Abstrichstraßen. Eine dritte Abstrichstraße sei vorbereitet, sagte Krämer. Sie sei kurzfristig nutzbar. Dazu komme eine Person für elektronische Datenverarbeitung und eine Person, die sich um Menschen mit Einschränkungen kümmere. Wie schnell kann getestet werden? „Wir haben vier Personen in zehn Minuten bei zwei Teststraßen“, rechnete Krämer vor. „Für jeden haben wir fünf Minuten Zeit, in Ruhe einen Test abzunehmen und auszuwerten.“ Spätestens nach einer halben Stunde erhalten getestete Bürger über ihre Ergebnisse verschlüsselt – per Online-Link oder per SMS. Das Resultat könne ausgedruckt oder auf dem Smartphone vorgezeigt werden.
Probanden rät Krämer, ihr Testergebnis abzuwarten, bevor sie sich wieder in der Öffentlichkeit bewegen. Positiv Getestete müssen sich umgehend mit Arzt oder Gesundheitsamt in Verbindung setzen. Für sie gilt sofortige Quarantäne – ebenso für enge Kontaktpersonen.
Schließlich geht es um maximalen Schutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus. Das gilt auch für die Ehrenamtler. Sie arbeiten unter Vollschutz. Wird ein positiver Fall nachgewiesen, steht für sie sofortiger Kleidungswechsel an.
Um Missverständnisse zu vermeiden, betonte Kristina Stadelhofer vom MHD: „Wir können nur testen – ein Impfzentrum sind wir nicht.“