Balve. Corona-Koller? SGV-Chef Frank Wassmuth beklagt Unfug an der Vereinshütte. Auch auf der Plattform hat sich jemand einen dämlichen Scherz erlaubt.

Doppelter Ärger beim SGV Balve: Unbekannte haben sich an der Informationstafel und der Aussichtsplattform im Balver Wald zu schaffen gemacht. Eine spontane Aktion kann das kaum gewesen sein. Außerdem ist die Vereinshütte an der Mellener Straße in den vergangenen Wochen und Monaten zunehmen zu einem Treffpunkt junger Leute geworden. Das ist nicht nur deshalb problematisch, weil immer wieder Müll zurückbleibt.

Balves SGV-Chef Frank Wassmuth beklagt Müll vor der Hütte.
Balves SGV-Chef Frank Wassmuth beklagt Müll vor der Hütte. © WP | SGV Balve

Corona hin, Beschränkungen her: Weichen größere Gruppen, die sich üblicherweise in der Innenstadt versammeln auf Orte aus, wo die Gefahr entdeckt zu werden, deutlich kleiner ist? Der Balver SGV-Vorsitzende Frank Wassmuth kann sich gut vorstellen, dass genau das die Motivation sei. Die SGV-Hütte an der Mellener Straße ist einerseits gut erreichbar, von der Hauptstraße und den Häusern aber weit gut entfernt, um nicht auf den ersten Blick einsehbar zu sein. Wassmuth: „Hier fühlt man sich unbeobachtet.“

Nicht nur er, auch andere SGV-Aktive treffen demnach seit Monaten immer wieder auf Jugendgruppen, der Verein werde auch von Nachbarn entsprechend informiert. Über die jungen Leute sagt Wassmuth: „Die meisten reagieren dann bei Ansprache sehr vernünftig.“ Und vermutlich würde sich die Mehrheit auch so verhalten bei den Treffen, so Wassmuth. Aber: Immer wieder werde der Platz rund um die Hütte vermüllt, Leergut zurückgelassen, der Abfalleimer, den man schon extra aufgestellt habe, umgeworfen.

Damit nicht genug: Wassmuth berichtet außerdem von Schäden an einem hölzernen Lamellenzaun und Müll, der die Regenrinne verstopft habe. Und am gefährlichsten: Der schwere Metalldeckel von der Sickergrube der Toilette wurde angehoben, der Mülleimer hineingeworfen. In das Loch, so berichtet der SGV-Chef weiter, hätte jemand hineinfallen können. Den Mülleimer aus der Sickergrube sei zudem eine mehr als unangenehme Geschichte gewesen. Wassmuth: „Eigentlich wollen wir nichts verbieten. Und auch keinen Zaun um die Hütte ziehen.“ Aber die aktuelle Situation der vorgeschriebenen Kontaktbeschränkungen verursacht nicht nur ihm zusätzliche Bauchschmerzen.

Unfug an der Info-Tafel

Stand Kopf: die Info-Tafel auf der Aussichtsplattform
Stand Kopf: die Info-Tafel auf der Aussichtsplattform © WP | SGV Balve

Mit einer anderen Motivation müssen Unbekannte hingegen an der Aussichtsplattform und der Infotafel des SGV im Balver Wald vorgegangen sein. Am vergangenen Samstag erreichte die Wanderer die Info, dass die Panoramatafel verkehrt herum auf der Konstruktion angebracht sei. Wassmuth und Vorstandskollegen machten sich auf den Weg dorthin und fanden außerdem einen hölzernen Handlauf der Aussichtsplattform abgeschraubt daneben liegend.

„Das ist schon kein Scherz mehr“, beschreibt Wassmuth seinen Ärger. Dann so etwas könne man nur gezielt anrichten, mit Werkzeug in der Tasche. „Um die Tafel abzuschrauben, braucht man schon zwei verschiedene Schraubenzieher. Das ist sehr befremdlich für uns.“

Man habe dann alles sofort wieder gerichtet, gerade der Handlauf sei natürlich eine Frage der Sicherheit. Gerade auch, wo der Balver Wald und die Wälder der Region überhaupt schon seit Beginn der Coronapandemie vor einem Jahr mangels vieler anderer Freizeitmöglichkeiten deutlich gesteigerten Zulauf von Wanderern, Fahrradfahrern oder zuletzt auch Skifahrern verzeichnen. Frank Wassmuth erzählt, dass er das „Winter Wonderland“ immer wieder ausgiebig erkundet und genossen habe. Die Wege seien größtenteils gut begehbar. Grund: Sie müssen für Holztransporte in Schuss gehalten werden.

Mehr Informationen aus dem Hönnetal: www.wp.de/staedte/balve