Balve. Die Balver Realschule liegt bei der Digitalisierung des Unterricht weit vorn. Der Grund dafür hat einen Namen. Er heißt Thomas Münch.

Digitalisierung des Unterrichts in Balve hat einen Namen und ein Gesicht. Der Mann, der die Realschule vor Jahren schon ans Netz brachte, heißt Thomas Münch. Was macht der stellvertretende Schulleiter? Was treibt ihn?

Infolge von corona-bedingten Schulschließungen steht das virtuelle Klassenzimmer mehr denn je auf dem Prüfstand. Denn Lernen auf Distanz kann nur gelingen, wenn die Schulen über eine gute digitale Infrastruktur und technische Ausstattung verfügen. Die Realschule Balve zeigt auf, welche Rolle dabei auch dem Engagement der Lehrer zukommt. Was digitales Lernen angeht, so ist man seit zehn Jahren an der Realschule Balve stetig dabei, die Umstellung der Unterrichtseinheiten aus dem analogen Klassenzimmer heraus zu realisieren. Tageslichtschreiber und Kreidetafel wurden seit Längerem schon gegen moderne Whiteboards ausgetauscht und ab Klasse 7 arbeiten Schülerinnen und Schüler generell regelmäßig im Unterricht mit Tabletcomputern.

Plus und Minus, Bites und Bytes

„Der Schritt zum Lernen auf Distanz war im Wesentlichen die Vereinheitlichung der bisherigen Maßnahmen“, erklärt Münch. Bei dem Pädagogen, der an der Realschule Balve Mathematik und Physik unterrichtet, laufen die Fäden der digitalen Lernangebote der Schule zusammen. Das heißt, dass er gemeinsam mit zwei Kollegen und Schulleiterin Nina Fröhling die Online- und Social-Media Auftritte und die digitalen Arbeitsplattformen der Schule koordiniert.

Von Plus und Minus zu Bites und Bytes: Seit 1998 ist Münch an der Realschule tätig, ließ sich 2000 im Bereich Informatik fortbilden. Damals war Corona lediglich eine mexikanische Biermarke. Mit dem Wissen, dass er sich über die vergangenen Jahre angeeignet hatte, trieb Münch das digitale Lernumfeld der Realschule Balve voran.

Lernen auf Distanz, das ist in der Realschule Balve nicht nur der Video-Unterricht über Programme wie Microsoft Teams oder via Live-Messanger, sondern ebenso das Arbeiten auf der Online-Pinnwand der Schule. „Auf der Pinnwand können die Lehrer für ihre jeweiligen Fächer Aufgaben und Materialien für die Schülerinnen und Schüler hochladen, die diese dann in einem Zeitraum von bis zu einer Woche bearbeiten können“, sagt Münch.

300 Computer plus eigene Server

Damit es nicht etwa zu einem Stau bei dem Korrigieren der Hausaufgaben kommt, werden die Schüler jeweils in kleinere Gruppen unterteilt, denen einzelne Abgabetermine gegeben werden. Quasi in Handarbeit hat die Schulleitung in den vergangenen Jahren das Online-Lern-Angebot weiter auf- und ausgebaut. Laut Münch verwaltet die Realschule 300 Computer und eigene Server, denen 45 Access-Codes zugewiesen seien. „Was die technische Infrastruktur angeht, so ist die an der Schule vergleichbar mit jener eines mittelständischen Unternehmens“, sagt Münch.

Und die Infrastruktur zu verwalten sei gar nicht einmal so einfach, weil die Realschule eigentlich über keine eigene IT-Abteilung verfüge. Inwieweit sich das in Zukunft ändern könnte, ist bis jetzt noch nicht in Stein gemeißelt.

Trotzdem sei man bisher ordentlich aufgestellt ab Januar in den Distanz-Unterricht gestartet. „Der Unterricht 2021 ist schon gut angelaufen, wir hatten ja bereits vor Weihnachten Zeit, uns auf einen verlängerten Lockdown und mehr Distanzunterricht vorzubereiten“, berichtet Münch.

Die anfänglichen Probleme dabei seien durchweg technischer Natur gewesen, aber dennoch habe man das schnell in den Griff bekommen.

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