Balve. Erste größere Impfaktion in der Stadt: Senioren und Pfleger im Pflegeheim St. Johannes, aber auch Kräfte der Rettungswache geschützt
Im Balver Altenpflegeheim St. Johannes ist am Mittwoch die erste größere Corona-Impfung in der Stadt gestartet. Heimleiter Franz-Josef Rademacher zeigte sich anschließend sehr zufrieden mit dem Ablauf. Auch die Quote der Impfwilligen sei gut. Und am Ende konnten noch mehr Impfungen vorgenommen werden als geplant.
Entzerrung der Aktion durch zwei Termine
Wie berichtet, setzte das Haus zwei Termine für die Corona-Schutzimpfungen von Bewohnern und Personal an. Am Mittwoch der erste, ein weiterer in der kommenden Woche. Heimleiter Franz-Josef Rademacher begründet das mit der besseren Durchführbarkeit im Haus, so könne auf den Wohnbereichen und überhaupt im Haus der normale Betrieb während der Impfungen am besten weiter aufrecht erhalten werden, wenn nicht alle bei einem Termin geimpft werden sollen.
Am ersten von zwei Impftagen 66 Dosen verabreicht
Weiterer Vorteil: Wer nun zum Start aufgrund anderer gesundheitlicher Gründe kurzfristig ausgefallen ist, kann die Impfdosis noch beim nächsten Termin bekommen. Am ersten Tag, so berichtet Rademacher, seien nun insgesamt 66 Dosen verimpft worden, an Bewohner wie Mitarbeiter, darunter auch der Leiter der Einrichtung selbst, wie er erzählt. "Ich habe anschließend einen leichten Druck in der Einstichstelle verspürt, aber das ist bei Impfungen ja nicht ungewöhnlich", schildert er seine Erfahrungen.
Leichtes Kribbeln im Arm als einzige Nebenwirkung
Auch sonst sei von gravierenden Nebenwirkungen bei keinem Geimpften etwas bekannt. Eine Person hätte kurzfristig leichtes Kribbeln im Arm verspürt. Ansonsten sei es in den gut zwei Stunden unter der ärztlichen Leitung des Balver Allgemeinmediziners Dr. Paul Stüeken jr. absolut reibungslos gelaufen.
Gut ein Dutzend Kräfte aus medizinischen Diensten geimpft
Die 66 Impfdosen gingen allerdings nicht nur an Hausbewohner und Mitarbeiter. Durch die mittlerweile bekannte Möglichkeit, aus den Flaschen teilweise sechs statt ursprünglich fünf geplanter Dosen zu generieren, gab es mehr Möglichkeiten, als das Pflegeheim an Impfungen im Ablauf geplant hatte. Dr. Stüeken konnte so noch gut ein Dutzend Personen aus verschiedenen medizinischen Diensten impfen, die kurzfristig erreichbar und verfügbar waren: Kräfte der Balver Rettungswache und Beschäftigte der eigenen Praxis.
Bis zu drei Ärzte im Pflegeheim im Einsatz
Insgesamt waren den Nachmittag über bis zu drei Ärzte im Pflegeheim im Einsatz. "Am längsten von allem dauert die Dokumentation", erklärt Franz-Josef Rademacher. Dafür war das Impfteam von Dr. Stüeken zuständig. Die weiteren Impfungen im Altenpflegeheim St. Johannes und auch der Mieter des betreuten Wohnens nebenan finden in der kommenden Woche statt. Hierfür sind 105 Impfdosen bestellt.
90 Prozent der Bewohnerschaft will sich impfen lassen
Der Heimleiter hat mittlerweile auch einen Überblick über die Anmeldungen aller Bewohner, die ja entsprechende Formulare für die Corona-Schutzimpfung zurückmelden müssen. Sowohl hier im Haus wie auch im betreuten Wohnen hätte fast alle zugestimmt, deutlich über 90 Prozent seien die Quoten. Allgemein in der Öffentlichkeit diskutiert worden ist ja zuletzt die eher niedrige Impfbereitschaft bei medizinischem Personal. Hier schätzt Rademacher für seine Einrichtung die Zustimmung im Moment bei an die 70 Prozent ein.
Nein zur Impfung sagen nicht nur Verweigerer
Einzuberechnen sei in diese Quote aber auch, dass einige der Mitarbeiter aus gesundheitlichen Gründen oder wegen einer Schwangerschaft momentan dafür nicht in Frage kommen. "Vielleicht wird die Quote in den nächsten Tagen noch ein bisschen höher", hofft Franz-Josef Rademacher.