Balve. Trickbetrüger gehen perfide vor. Beim Enkeltrick nutzen sie bei Senioren Einsamkeit und Angst vor Druck aus. Die Sparkasse schützt ihre Kunden.
Die Masche ist bekannt. Dennoch zieht sie noch immer. Balves Sparkassen-Chef Sebastian Richter und das Team beobachten immer wieder, dass Betrüger vor allem ältere Bürger um ihre Ersparnisse bringen – mit Hilfe des Enkeltricks. Richter & Co. sehen aber keinesfalls tatenlos zu. Das betonten sie im Gespräch mit der Westfalenpost.
Betrüger nutzen nach Erkenntnissen der Polizei die Angst von Senioren vor Einsamkeit aus. „Das ist die Masche von Kriminellen“, weiß auch Richter. Am Telefon sei in Gesprächen mit potenziellen Opfern sehr häufig die Rede davon, als Enkel mittellos festzusitzen.
Richter: „ Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden immer misstrauischer, wenn besonders ältere Menschen größere Summen abheben möchten. Wenn ältere Kunden in die Filiale kommen, um größere Beträge abzuheben, klingeln die Alarmglocken bei unseren Angestellten. Es ging in der Regel immer um fünfstellige Beträge.“
Teilweise alle Ersparnisse weg
Er hat Konsequenzen daraus gezogen: „Wir sind bei den Nachfragen gegenüber unseren Kunden sehr penetrant, aber nur so können wir die älteren Kunden schützen.“ So fragen die kommunalen Banker gezielt nach Details des Gegenstandes, der angeschafft werden soll. Damit nicht genug: „Wir fragen, ob man den Empfänger des Geldes kennt.“ Ob der Kunde den Anschaffungsgegenstand gesehen habe, ob der Betrag nicht besser überwiesen werden sollte und ob der Kunde unter Druck gesetzt worden sei.
Zudem weist die Sparkasse Kunden mit großem Bargeld-Wunsch ausdrücklich auf Betrugsfälle hin. Dabei nehmen die Banker genervte Reaktionen von Kunden hin. Nicht selten melden sich dieselben Kunden, geben zu, betrogen worden zu sein. Richter: „Teilweise verlieren die Betroffenen auf diese Weise ihre gesamten Ersparnisse.“
Polizei und Sparkasse haben die Gratis-Broschüre „Klüger als Betrüger“.