Balve/Küntrop.
Zu allererst war da dieser skurrile Merksatz, den Martina Grünebaum vor über sechs Jahren zufällig aufgeschnappt hatte. „Im Bienenstich sind keine Birnen“ - ein hervorragender Titel für einen Krimi, wie die heimische Hobbyautorin befand. Damalig notierte sie das in ihren Schreibblock. Der Zettel wanderte erstmal in die Schublade. Grünebaum widmete sich dann zunächst einer Vielzahl anderer literarischer Projekte. 2017 holte die Küntroperin den Titel wieder hervor, begann die Arbeit an dem Buch, aus dem das erste Abenteuer des Kommissars Maximilian Knapp am Sorpesee geworden ist.
Der 180 Seiten starke Sauerland-Krimi „Im Bienenstich sind keine Birnen“ ist gerade erschienen, aber einen weiteren Fall für den Ermittler Knapp hat Martina Grünebaum bereits in Planung. „Ideen für eine Fortsetzung gibt es schon“, sagt das Mitglied des Literaturtrios „Triolit“. Denn der Charakter des Maximilian Knapp habe laut seiner Erfinderin durchaus das Zeug zum Helden einer eigenen Buchreihe.
„Die Leser, die die Sorperegion und ihre Bewohner kennen, die werden sich und ihnen bekannte Orte dort gut wiederfinden“, sagt Grünebaum. Was sich auch im Roman mit viel Lokalkolorit wiederfindet, ist die Mentalität der Menschen der Region, wie schon der Kurzabriss auf dem Buchdeckel von „Im Bienenstich sind keine Birnen“ andeutet: „Obwohl Maximilian Knapp bereits seit vielen Jahren mit seiner Familie im Sauerland eine neue Heimat gefunden hat, bleibt er in den Köpfen der Einheimischen der Neue.“
Man ahnt es schon, dass der Kommissar es mit einer ganzen Schar an Sauerländer Unikaten zu tun bekommt bei seinen Ermittlungen. Bevor aber Martina Grünebaum dem Kommissar die Leiche in die Sorpe legten konnte, war einiges an Vorarbeit notwendig, wie sie erzählt. „Zur Recherche war ich mit meinem Mann an der Sorpe unterwegs, habe mit Leuten gesprochen und mir die Gegend genauer angesehen“, so die Autorin.
Die im Buch auftretenden Charaktere entwickelten sich während des Schreibprozesses. Der startete bei Grünbaum wie gewohnt abseits des Laptops: Geschrieben wurde die erste Fassung mit Kugelschreiber in einem College-Block. „Beim späteren Abtippen am Computer haben sich einzelne Stellen noch mal ein wenig verändert. Logiklöcher wurden geschlossen und die ein oder andere Szene nachvollziehbarer gemacht“, erklärt die Schreiberin. Beim Lektorat halfen die „Triolit“-Kolleginnen Uta Baumeister und Ulrike Spieckermann mit. „Man hilft sich da gegenseitig“, erklärt Martina Grünebaum.
Eigentlich sei auch eine Lesung zur Veröffentlichung des neuen Buches angedacht gewesen, doch die Corona-Pandemie und somit die Absage vieler Kulturveranstaltungen kam dazwischen.
Fantasy und Science Fiction
Anstatt der Lesebühne widmet sich Grünebaum derweil weiteren Roman-Projekten. „Derzeit überarbeite ich eine romantischen Fantasy-Roman, den ich vor einigen Jahren geschrieben hatte. Und neben den Projekten für die ,Mörderischen Sauerländer’ und ,Triolit’ steht auf meiner Liste noch ein Science-Fiction-Roman. Am Sci-Fi-Genre habe ich mich bisher noch nicht versucht.“
Martina Grünebaum ist ebenfalls in der regionalen Krimi-Autorengruppe „Mörderische Sauerländer“ aktiv; sie lieferte etliche Kurzkrimis für die Anthologien der Gruppe ab.
„Im Bienenstich sind keine Birnen“ (180 Seiten) ist als Book on Demand im Eigenverlag erschienen (ISBN-13:9783751967289; 9,90 Euro). Eine E-Book-Variante kostet 3,90 Euro.