Langenholthausen/Neuenrade. Leonardo de Luca aus Langenholthausen hat ein seltenes Arbeitsjubiläum. Er ist seit 50 Jahren bei Klinke. Was der 68-Jährige vorhat.

Welch ein Jubiläum! 50 Jahre beim selben Unternehmen – dieses Jubiläum ist in der Arbeitswelt so selten wie die Blaue Mauritius. Leonardo de Luca aus Langenholthausen hat die 50 Jahre vollgemacht. Am Mittwoch bat sein Chef Alexander Klinke den 68-Jährigen zum Mittagessen ins Neuenrader Haus Kaisergarten. Leonardo de Luca denkt aber keineswegs daran, aufzuhören.

Realschule Balve: Schüler zu Gast im Neuenrader Unternehmen Julius Klinke. Betriebsleiter Udo Nattermüller erläutert Produkte (Archiv).
Realschule Balve: Schüler zu Gast im Neuenrader Unternehmen Julius Klinke. Betriebsleiter Udo Nattermüller erläutert Produkte (Archiv). © TONSCHEIDT, Uwe

Spülen wir den Film seiner Lebensgeschichte zurück. Leonardo de Luca kommt in Cirò Marina zur Welt. Das Städtchen liegt im Süden Italiens, in Kalabrien, auf der Sohle des Stiefels. „Wir wohnten 150 Meter vom Strand entfernt“, erinnert sich der Jubilar mit fester, jung gebliebener Stimme, „wir haben das Haus immer noch. Wir wollten kürzlich dorthin. Dort Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.“

In seiner Jugend indes laufen die Dinge gut. „Mit acht Jahren bin ich nach Deutschland gegangen“, erinnert sich Leonardo de Luca, den alle „Aldo“ nennen. Er kommt nicht allein – seine Eltern sind mit dabei. Sie kommen nach Neuenrade, kommen zu Julius Klinke, alle drei.

Das Traditionsunternehmen an der Bahnhofstraße besteht seit 1847. Alexander Klinke führt den Familienbetrieb in fünfter Generation. Er gehört zu den heimlichen Superstars in der Metallverarbeitung. Präzisionsdrehteile werden dort gefertigt, Bestandteile fürs Klavier. Mitarbeiter wie Leonardo de Luca sorgen dafür, dass der Name des Unternehmens weiter Musik in den Ohren seiner Kunden ist.

Der Jubilar sorgt nebenher dafür, dass der Name de Luca bei der Firma Klinke seinen guten Klang behält. Bereits seine Eltern arbeiteten für das Unternehmen. Beide waren lange dabei, wie sich Alexander Klinke erinnert. Und der Junior?

Realschule Balve: Schüler zu Gast im Neuenrader Unternehmen Julius Klinke. Hier erläutert Firmenchef Alexander Klinke Produkte. (Archiv)
Realschule Balve: Schüler zu Gast im Neuenrader Unternehmen Julius Klinke. Hier erläutert Firmenchef Alexander Klinke Produkte. (Archiv) © TONSCHEIDT, Uwe

Aldo“, betont sein Chef Alexander Klinke, „ist nicht nur am längsten bei uns , er ist auch einer der Besten.“

Wie sieht es der Jubilar? Leonardo de Luca gibt das Kompliment in breitem Sauerländer Sound gern zurück: „Ich bin gern bei Klinke. Die Arbeit macht mir Spaß. Es hat mit meinen Chefs immer gepasst.“

Langjährige Arbeitsverhältnisse sind indes beim Neuenrader Traditionsunternehmen und Weltmarktführer für Präzisionsdrehteile keine Seltenheit. So feiern in diesem Jahr noch fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr 40-jähriges Jubiläum, und zehn Kolleginnen und Kollegen bringen es 2020 auf immerhin 25 Jahre.

Ruhestand, welcher Ruhestand?

Das erkennt Betriebsratschef Oliver Haucke an: „Solche Jubiläen zeigen, dass wir nicht nur sehr sichere Arbeitsplätze bei Klinke haben, sondern dass auch das Betriebsklima bei Klinke hervorragend ist.“

Leonardo de Luca steht als leuchtendes Beispiel dafür. An Ruhestand hat er noch keinen Gedanken verschwendet. Er krempelt weiter die Ärmel hoch: „Bis zum 175-jährigen Jubiläum der Firma 2022 mache ich erstmal noch. Dann habe ich drei große Firmenjubiläen miterlebt.“