Balve. In Zeiten von Corona zieht es die Menschen zusehends ins Hönnetal. Der Tourismus rund um Balve ist ein Lichtblick in schwierigen Zeiten.

Der Corona-Lockdown sorgt bei vielen Menschen für ein Umdenken: Fahrradfahren, wandern, spazieren – es scheint, als ob der Bezug zur Natur dieser Tage wieder stärker wird. Und genau deshalb kommt der Tourismusförderung in Balve eine besondere Aufgabe zu: Wie können Wanderer und Co. auch nach einem Lockdown für das Hönnetal begeistert werden?

Beim Blick auf die Veränderungsliste der Verwaltung, die zu einer Entlastung des Haushalts in Zeiten der Corona-Krise führen und in der heutigen Ratssitzung zur Diskussion steht, fällt jedoch der Posten Tourismusförderung/Heimatzeugnis ins Auge. Von den 736.000 Euro, die dort für 2020 veranschlagt waren, ist bis 2023 zunächst nichts mehr zu sehen. Doch, so macht Balves Bürgermeister Hubertus Mühling auf Anfrage klar, das bedeutet nicht, dass die Tourismusförderung in der Hönnestadt gestrichen wird. Ganz im Gegenteil. „Gerade dort wollen wir nicht sparen“, betont Mühling. „Wenn wir 50 Prozent der Wanderer und Radtouristen derzeit halten können, haben wir die Kundschaft, die wir haben wollen“, macht Mühling die Bedeutung deutlich.

Zugriffszahlen steigen

Konkret geht es bei den Veränderungen im Haushaltsplan um das Heimatzeugnis, ein Förderprogramm des Landes, mit dem der Geschichtspark Balve rund um die Luisenhütte entstehen soll. „Die Kosten dafür waren Ende 2019 zu 100 Prozent eingepreist“, erklärt Mühling. In Abstimmung mit der Bezirksregierung habe man sich jedoch verständigt, dies auf „einen überschaubaren Betrag“ zu reduzieren. „Balve lebt vom Tourismus. Wir sind sehr bemüht das – zusammen mit personellen Verstärkungen – weiter anzukurbeln“, so Balves Bürgermeister.

Das macht auch Anna Schulte, zuständig für die Tourismus-Förderung, deutlich: „Wir merken, dass viel los ist im Wald. Es sind nicht nur Balver unterwegs, sondern auch Kurzentschlossene.“ Aber auch im gesamten Sauerland sei der Trend spürbar. Beim Sauerland-Tourismus habe man stark steigende Zugriffszahlen, gerade was Wanderrouten und Co. angeht. Daher, so Schulte, werden sowohl die Wanderwege derzeit verstärkt überprüft als auch am Gastgeberverzeichnis des Hönnetal-Tourismus gearbeitet und Datenanalysen erhoben. Das zeige einmal mehr: „Man muss nicht weit weg fahren.“ Mit Blick auf zunehmenden Wander- und Radtourismus hofft Schulte, diesen Schwung mit über die Sommermonate nehmen zu können. Denn dabei kommt es ausschließlich auf Besucher aus Deutschland an. Die Corona-Verordnung macht – auch wenn Betriebe bald wieder öffnen dürfen – klar: „Übernachtungsangebote in Ferienwohnungen, Ferienhäusern und auf Campingplätzen zu touristischen Zwecken sind für Personen untersagt, die keinen Wohnsitz in Deutschland haben.“

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